{{selectedLanguage.Name}}
anmelden austragen
×

Nam June Paik

백남준

Nam June Paik (* 20. Juli 1932 in Seoul, Südkorea; † 29. Januar 2006 in Miami Beach, Florida) war ein aus Südkorea stammender US-amerikanischer Komponist und bildender Künstler und gilt als ein Begründer der Video- und Medienkunst.


Nam June Paik war ein Pionier der Videokunst, der nach eigenen Aussagen von Karl Otto Götz dazu angeregt wurde, sich auf künstlerische Art und Weise mit dem Medium Fernsehen auseinanderzusetzen. Er war ursprünglich Komponist und studierte unter Karlheinz Stockhausen in Köln. Erst später, als Mitglied der Fluxus-Bewegung, wurde er bildender Künstler. 1962 folgten Fluxus-Konzerte und Performances in Wiesbaden, Amsterdam, Kopenhagen, Paris und Düsseldorf. 1963 installierte er in der Wuppertaler Galerie Parnass 12 Fernsehgeräte mit technisch manipulierten Schirmbildern. Nam June Paik war von 1979 bis 1996 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, lebte aber hauptsächlich in New York. Paik wird immer wieder als „Vater der Videokunst“ bezeichnet. Doch schuf Les Levine 1968 mit der Arbeit Iris die erste Closed-Circuit-Installation, und auch Wolf Vostell arbeitete zeitgleich an der technischen Manipulation von Bildröhren. Paik verband östliches Denken mit westlicher Avantgarde. Er griff Impulse aus Musik und bildender Kunst sowie technische Innovationen auf und setzte sie in seiner Kunst um.


Nam June Paik war Sohn eines koreanischen Textil- und Stahlunternehmers. Seine Familie floh zu Beginn des Koreakrieges 1950 über Hongkong nach Tokio. Hier studierte Paik von 1952 bis 1956 westliche Ästhetik, Musikwissenschaft und Kunstwissenschaften. Gegenstand seiner Abschlussarbeit war das Werk des österreichischen Komponisten Arnold Schönberg. Im selben Jahr setzte Paik sein Musikwissenschaftstudium an der Münchner Universität fort und studierte darüber hinaus Komposition bei Wolfgang Fortner an der Hochschule für Musik Freiburg. Von 1958 bis 1963 arbeitete er mit Karlheinz Stockhausen im Kölner Studio für elektronische Musik des WDR. In Aufführungen von Stockhausens Komposition Originale 1961 wirkte Paik als Musiker mit. Hierbei entwickelte er das Konzept der „Aktionsmusik“, bei der er auch Instrumente zertrümmerte und zufällige Geräusche mit klassischen Klängen mischte, die u. a. auch aus Tonbandgeräten kamen. Inspiriert wurde er dabei von dem US-amerikanischen Komponisten John Cage, dem er bei einer Aufführung seiner Komposition Etude for Piano Forte 1960 die Krawatte abschnitt. Zeitlebens blieb Paik seinen künstlerischen Anfängen im Rheinland verbunden, insbesondere der Galerie 22 in Düsseldorf und der Kölner Künstlerin Mary Bauermeister, in deren Atelier in der Lintgasse 28 er seine frühesten Arbeiten zu Gehör brachte.


Als Mitglied von Fluxus trat er in den frühen 1960er Jahren mit diversen Performances auf, gelangte auf diesem Weg zur experimentellen Kunst und schließlich zur Arbeit mit Fernsehern als Kunstobjekten. Zunächst arbeitete er nicht mit Video, sondern manipulierte Fernseher, so dass sie das vorhandene Fernsehprogramm verändert und verzerrt wiedergaben. Er baute auch Klanginstallationen mit experimentell modifizierten Schallplattenspielern und Tonbandgeräten. Als Sony in den späten 1960er Jahren erschwingliche Videokameras und -rekorder auf den Markt brachte, ging er dazu über, auch Videobänder zu produzieren.


Bei dem 24-Stunden-Happening, am 5. Juni 1965 in der Galerie Parnass in Wuppertal, führte Paik seine Robot Opera auf. Dabei verkündete er: „Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert, jetzt schlagen wir zurück“. Weitere Teilnehmer waren Joseph Beuys, Bazon Brock, Charlotte Moorman, Eckart Rahn, Tomas Schmit und Wolf Vostell. Im Anschluss an das Happening erklärten sie die Fotografin der Aktion, Ute Klophaus, zur Mitautorin und Aktionsteilnehmerin.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


Mehr ...
Nam June Paik Kunstwerke
Alle 22 Kunstwerke anzeigen