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Karl Otto Götz

Karl Otto Götz

Karl Otto Götz (* 22. Februar 1914 in Aachen; † 19. August 2017 in Wolfenacker), bekannt unter dem Künstlernamen K. O. Götz, war ein deutscher Maler und Lyriker. Er war ein Hauptvertreter der abstrakten Kunst und des Informel in Deutschland.


Karl Otto Götz wurde 1914 in Aachen geboren, wo er ab 1932 gegen den Willen des Vaters – er sollte Textilingenieur werden – die Kunstgewerbeschule Aachen besuchte. Dort setzte er sich mit avantgardistischer Malerei auseinander. 1933 entstanden seine ersten abstrakten Arbeiten. Als abstrakter Maler erhielt er von den Nationalsozialisten ab 1935 Mal- und Ausstellungsverbot, malte allerdings heimlich weiter. 1936 entstand ein erster Briefwechsel mit Herbert Read in England, der erst nach 1945 weiter fortgesetzt wurde. Auch im Jahr 1936 absolvierte er seinen Militärdienst bei der Luftwaffe in Gütersloh, Nordhausen im Harz und schließlich ab 1940 in Dresden, wo er auf einer Offiziersschule zum Nachrichtenoffizier ausgebildet wurde. Seine damalige Lebensgefährtin Anneliese Hager, die mit dem Textilchemiker Rudolf Brauckmeyer verheiratet gewesen war, lebte mit ihren Kindern seit 1940 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Dresden. Von 1941 bis Kriegsende 1945 war Götz als Nachrichtenoffizier nach Norwegen verpflichtet. Zuvor hatte er in Dresden über den Galeristen Heinrich Kühl die für ihn prägenden Bekanntschaften mit Edmund Kesting, Otto Dix, Wilhelm Lachnit und Will Grohmann gemacht. Bevor er in Norwegen stationiert war, wo er bereits mit einem Oszilloskop experimentierte, studierte Götz noch ein Semester an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden.


Während seiner Stationierung in Norwegen blieb Götz weiter in Kontakt mit der modernen Kunstszene in Deutschland. 1939 hatte er Willi Baumeister in Stuttgart besucht und persönlich kennengelernt. Er begann von Norwegen aus einen Briefwechsel mit ihm, in dem er sich über seine neuesten Arbeiten austauschte. Bei dem Bombenangriff auf Dresden vom 13. und 14. Februar 1945 wurde seine Dresdner Wohnung völlig zerstört, wodurch ein Großteil seines Frühwerks vernichtet wurde. Im selben Jahr, nach Beendigung des Krieges, heiratete er Anneliese Hager, mit der er bereits eine Tochter hatte und 1946 einen Sohn bekam.


Nach dem Krieg lebte Götz mit seiner Familie bis 1950 in Königsförde bei Hannover. In dieser Zeit lernte er unter anderem den Bauhäusler/Fotografen Umbo und die Maler Emil Schumacher, Heinz Trökes und Hann Trier kennen. 1947 hatte Major Gear, ein englischer Besatzungs- und Kulturschutzoffizier und Freund von Götz, durch seine Freundin in Paris ermöglicht, dass bereits 1947 abstrakte Arbeiten von Götz in einer Pariser Galerie zu sehen waren. Seine nach dem Krieg, ab 1949/1950 persönlichen Kontakte nach Frankreich ließen ihn schnell zu einem der wichtigsten Mittler zwischen der deutschen und der französischen Kunstszene werden, denn Paris war zu dieser Zeit das wichtigste Zentrum für moderne und abstrakte Malerei. Dort hatten 1948 einige belgische, niederländische und dänische Künstler, darunter Asger Jorn, Constant, Karel Appel und Corneille, die Künstlergruppe CoBrA gegründet. Die Gruppe war durch die Pariser Ausstellung auf Götz aufmerksam geworden, so dass er 1949 CoBrA-Mitglied wurde und an der ersten Cobra-Ausstellung (Éxposition Internationale d’Art Experimental) in Amsterdam teilnehmen konnte und bis zur Auflösung der Gruppe 1951 einziges deutsches CoBrA-Mitglied war. Um zeitgenössischer Kunst und Literatur ein Forum zu bieten, gab er ab 1948 für fünf Jahre die kleine Zeitschrift META (von „Metamorphose“) heraus, in der er moderne Kunst und moderne Lyrik, unter anderem von Paul Celan, abdruckte.

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