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Johan Thomas Lundbye

Johan Thomas Lundbye

Johan Thomas Lundbye (* 1. September 1818 in Kalundborg; † 26. April 1848 in der Nähe von Bedstedt) war ein dänischer Maler.


Lundbye wuchs in der Stadt Kalundborg auf Seeland auf. Sein Bruder Carl Lundbye machte eine militärische Karriere und war 1863–64 dänischer Kriegsminister. Johan Thomas Lundbye studierte seit 1832 Malerei an der Kopenhagener Kunstakademie bei Johann Ludwig Lund (bei ihm erhielt er Privatunterricht, ebenso bei Christian Holm). 1836 verkaufte er sein erstes Gemälde an die Kunstvereinigung in Kopenhagen, 1838 weitere. 1839 kaufte Bertel Thorvaldsen ein Bild von ihm. Im gleichen Jahr traf er seine große (nicht erwiderte) Liebe, Louise Marie Neergard. 1840 entstanden verschiedene Porträts von seinem Freund Lorenz Frølich. 1841 zeichnete er sich selbst als „Melancholiker, vor dem Ofen sitzend“. 1842 kaufte der dänische König Christian VIII. sein Bild „Seeländische Landschaft“ (vgl. Madsen, 1895, S. 87) ; Lundbye fing an Tagebücher zu schreiben. Die großen Gemälde „Der Gänseturm in Vordingborg“ und „Eine dänische Küste“ entstanden 1842/43 (letzteres kaufte wiederum der dänische König). „Ein Kuhstall in Vejby“ wurde 1843 gemalt, und eines der berühmtesten Werke dieser Periode ist der „Kuhstall in einem Bauernhof“ (vgl. Madsen, 1895, S. 134 f.). 1844 verliebte er sich wieder: vergeblich. Er malte in Nordwestseeland, und das bereits seit 1838: Mit einem Bild vom Arresee gelang ihm 1838 der „Durchbruch“ (vgl. Madsen, 1895, S. 51 ff., S. 58 u. ö.), er malte u. a. bei seinem Onkel in Vallekilde und in Vognserup bäuerliche Szenen. 1843 malte er wieder in Nordwestseeland (vgl. Madsen, 1895, S. 130 ff.). Im März 1845 erhielt er ein Reisestipendium der Kunstakademie, und im Juni brach er zu seiner Reise nach Italien auf. – 1847 malte er erneut in Vognserup; er verliebte sich in Georgia Schouw (heimliche Verlobung). Im April 1848 meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst im Heer. Am 25. April 1848 starb er durch eine verirrte Kugel: Ihm blieben nur etwas mehr als zehn Jahre intensives künstlerisches Schaffen!


Lundbye gehörte, wie auch sein enger Freund P. C. Skovgaard, zur letzten Generation des so genannten Goldenen Zeitalters der dänischen Malerei, das mit dem Bürgerkrieg um das Herzogtum Schleswig 1848/50 sein Ende fand. Berühmt wurde Lundbye vor allem für seine Landschaftsbilder und seine Tierstudien, wobei er zunehmend von der sich verstärkenden Nationalromantik beeinflusst wurde. Zuordnungen zu Epochen machen in der Regel Probleme: Madsen (1895, S. 47) nennt ihn sogar einen „Vollblutromantiker“, aber gleichzeitig einen „redlichen Naturalisten“. Lundbye wollte vor allem „das liebe Dänemark“ malen, „det kjære [kære] Danmark“, und mit seinen Gemälden patriotische Gefühle wecken und stärken. Um seinen tragischen Tod (auf dem Weg zur Front durch eine verirrte Kugel eines Kameraden getroffen) rankten sich manche Legenden.


Der Vater des Malers war Oberst und Chef des Raketencorps, Joachim Theodor Lundbye (* 1778; † 1841), und er heiratete 1810 in Kalundborg (Nordwestseeland) Cathrine (Trine) Bonnevie (* 1792; † 1863). Der Großvater war geachteter Zollbeamter in Kalundborg; Lundbye verehrte ihn (und porträtierte ihn liebevoll im November 1846) und wurde selbst zum ‚berühmten Sohn der Stadt‘; zum strengen Vater war das Verhältnis gespannt. Lundbye war der Drittälteste in einer Schar von sieben Brüdern. Der Älteste, Carl oder C. C. Lundbye (* 1812; † 1873), war Soldat (Artillerieoffizier, Oberst und zweimal Kriegsminister, der im 1864er Krieg eine höchst unglückliche Rolle spielte; siehe oben: Carl Christian Lundbye). Der nächste, Emanuel Andreas Lundbye (* 1814; † 1903), war im 1864er Krieg Major, zuletzt u. a. Chef der Offiziersschule des Heeres in Kopenhagen, Schloss Frederiksberg. Er heiratete 1872 Ida Comtesse Petersdorff (Petersdorff (Adelsgeschlechter)) (* 1836; † 1895), und aus dieser, seiner zweiten Ehe stammen weitere Nachkommen. Theodor Louis Lundbye (* 1816; † 1907) war u. a. Gutsbesitzer mit vielen Nachkommen, die nicht den Weg zum Militär einschlugen. Nach dem Maler war der nächste Siegvard Urne Rosenvinge Lundbye (* 1820; † 1864), Hauptmann und Bataillonskommandeur; er fiel am 18. April 1864 auf den Düppeler Schanzen. Honoratus Rudolph Lundbye (* 1821; † 1888) war Jurist und u. a. Beamter bei der Eisenbahn. Der jüngste der Brüder, Joachim Emil Lundbye (* 1826; † 1897), war 1848 Leutnant und wurde 1850 bei Mysunde verwundet. Er verließ das Militär als Hauptmann und Kompagniechef und war bis 1896 bei der Eisenbahn und bei der Post. Zu seinen Nachkommen zählt u. a. der dänische Verfasser Vagn Lundbye (* 1933; † 2016; vgl. die Literatur, 2008).

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