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Lili Elbe

Einar Magnus Andreas Wegener

Lili Elbe (* 28. Dezember 1882 in Vejle, Dänemark als Einar Mogens Andreas Wegener; † 12. September 1931 in Dresden, Deutschland) war eine dänische Malerin. Sie war vermutlich einer der ersten intersexuellen Menschen, die sich 1930/31 einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog. Lili Elbe ließ sich zuerst in Berlin und dann noch dreimal in Dresden operieren.


Der Schriftsteller Niels Hoyer schreibt in seinem Buch Ein Mensch wechselt sein Geschlecht: Eine Lebensbeichte, dass Lili Elbe sowohl mit männlichen als auch mit weiblichen Organen geboren wurde.


Als Studentinnen an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen lernten sich Lili Elbe und Gerda Gottlieb kennen und heirateten 1904. Elbe spezialisierte sich auf Landschafts- und Architekturmalerei, während Gottlieb sich für Illustration und Modegrafik entschied. Um ihren Wirkungskreis zu erweitern, zogen sie 1912 nach Paris, wo zudem Gerda ihre lesbische Orientierung und Lili ihre weibliche Identität freier ausleben konnten.


Etwa 1913 wurde bekannt, dass das Modell für Gerdas modische Figurinen ein phänotypischer Mann war, der sich Lili Elbe nannte. Nur die engsten Freunde wussten, dass Lili Elbe identisch mit Einar Wegener war; Fremden stellte Gerda Wegener Lili als Schwester ihres Mannes vor. 1930 beschloss Lili Elbe, die körperliche Anpassung an das gefühlte Geschlecht endgültig zu vollziehen. Im Februar 1930 kam sie der Anweisung von Kurt Warnekros nach und begab sich nach Berlin. Das Institut für Sexualwissenschaft von Magnus Hirschfeld in Berlin führte die geschlechtsangleichenden Operationen durch. Die erste Operation fand in einer Praxis in Berlin statt. Danach begab sich Elbe in die Dresdener Frauenklinik. Am 26. Mai 1930 führte Kurt Warnekros eine zweite Operation durch.


Als Folge der geschlechtsangleichenden Operationen wurde die Ehe vom dänischen König annulliert; Elbe erhielt Papiere auf ihren neuen Namen.


Einige Monate nach der vierten Operation 1931 kam es zu Komplikationen, wahrscheinlich auf Grund von Transplantatabstoßung, an denen Lili Elbe verstarb. Sie wurde auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof in Dresden-Johannstadt im Feld IIC beigesetzt.


Das in den 1960er-Jahren eingeebnete Grab Lili Elbes wurde 2016 wieder hergestellt. Der neue Grabstein wurde von Focus Features, der Produktionsfirma des Films The Danish Girl, finanziert.


Lili Elbes Lebensbericht Fra mand til kvinde erschien 1931 zuerst in dänischer Sprache, wurde ins Deutsche übersetzt, 1932 in Dresden veröffentlicht und dann 1933 in London auf Englisch in einer Übersetzung aus der deutschen Fassung. 1953 wurde eine zweite ungekürzte Ausgabe davon in New York veröffentlicht; die bisher jüngste Ausgabe in englischer Sprache ist von 2004. In deutscher Sprache erschien das Buch von Niels Hoyer (d. i. Ernst Harthern) 1954 im Tauchnitz-Verlag unter dem Titel "Wandlung – eine Lebensbeichte".


David Ebershoff schrieb 2000 einen Roman über Lili Elbe und Gerda Wegener (im Buch als amerikanische Malerin Greta Waud) mit dem Titel Das dänische Mädchen (Originaltitel The Danish Girl). Er wurde in ein Dutzend Sprachen übersetzt und war ein internationaler Bestseller.


Die gleichnamige Verfilmung durch Tom Hooper wurde am 5. September 2015 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt. Eddie Redmayne spielt darin die Rolle der Lili und Alicia Vikander die der Gerda. Im Rahmen der Oscarverleihung 2016 wurde Redmayne für diese Rolle als Bester Hauptdarsteller nominiert, und Vikander wurde als Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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