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Adolf Fleischmann

Adolf Richard Fleischmann

Adolf Richard Fleischmann (* 18. März 1892 in Eßlingen am Neckar; † 28. Januar 1968 in Stuttgart) war ein deutscher Maler. Sein Spätwerk wird in der Nähe des Konstruktivismus eingeordnet. Er gilt als Vorläufer der Op-Art.


Fleischmann wurde als drittes Kind des Kaufmanns Wilhelm Adolf Fleischmann und seiner Ehefrau Paulina Maria in Eßlingen geboren.


Nach dem Abitur studierte er ab 1908 an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart und wechselte 1911 an die Königliche Kunstakademie. Hier lernte er unter anderem bei Adolf Hölzel und Robert Poetzelberger.


Nach kurzer Tätigkeit als angestellter Zeichner und Maler beim Städtischen Ausstellungsamt für Gesundheitspflege, Stuttgart, sowie an der Werkstätte für graphische Kunst unter Paul Hahn wurde Fleischmann 1914 zum Kriegsdienst eingezogen. Im Folgejahr wurde er an der Ostfront so schwer verwundet, dass er aus dem Wehrdienst entlassen wurde.


Vorübergehend entwarf er Buchumschläge bei der Deutschen Verlags-Anstalt und für die J. B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung, beide in Stuttgart.


Durch Fürsprache seiner Halbschwester Lotte Luise Volger, die als Moulageuse am Kantonsspital Zürich beschäftigt war, erhielt er 1917 dort ebenfalls eine Anstellung. Fleischmann arbeitete bis Juli 1928 (mit Unterbrechungen) als wissenschaftlicher Zeichner und Moulageur in Zürich. Viele der von ihm damals hergestellten Moulagen sind erhalten geblieben und im Universitätsspital Zürich zu besichtigen.


1921 nahm Fleischmann an der Ausstellung der Münchener „Neue Sezession“ teil. Hier wurde er besonders von Franz Marc und weiteren Expressionisten angeregt. In der Folge malte er stark expressionistische Gemälde.


Es folgten Arbeitsaufenthalte in Italien, Spanien, der Schweiz, Paris, aber auch in Deutschland (Berlin und Hamburg). Aus dem Jahr 1925 stammt Fleischmanns erstes erhaltenes, vom Kubismus nicht unbeeinflusstes abstraktes Gemälde. 1928 nahm er an den „Juryfreien“-Ausstellungen in Stuttgart und Berlin sowie erneut an der „Neuen Sezession“, München, teil.


1933 bis 1936 verbrachte er lange Zeit auf Mallorca und in Paris. In den Jahren 1936 bis 1938 reiste er in Begleitung seiner Geliebten Bertha Loof durch Italien und hielt sich vor allem auf Ischia auf. Im Juli 1938 wurde sein Sohn Dieter Loof geboren, der bereits im Alter von etwa vier Jahren starb.


Da er mittlerweile nur noch abstrakt malte, entzog er sich einer möglichen Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Machthabern durch Übersiedlung nach Frankreich. In Paris schloss er sich der Gruppe l’Équipe an. Dadurch begegnete er prägenden Künstlern wie Robert Delaunay und Albert Gleizes. Dort unterstützte er die Résistance gegen die deutsche Besatzungsmacht. Bis Ende des Krieges lebte er in verschiedenen Orten Südfrankreichs, vor allem in Graulhet/Tarn. Mehrfach wurde er interniert, so im Lager „Les Milles“ bei Aix-en-Provence, aus dem es ihm im Oktober 1940 zu fliehen gelang.


Ende 1944 kehrte Adolf Fleischmann aus seinem südfranzösischen Versteck zurück in das befreite Paris, wo er in seinem völlig verwüsteten Atelier nur noch die Reste seiner Bilder, die Arbeit vieler Jahre, vorfand. A.F. wörtlich: „ich erlebte einen Nervenzusammenbruch“. Mit Hilfe seiner französischen Freunde konnte er jedoch schon bald seine künstlerische Arbeit wieder aufnehmen, und bis zu seiner Ausreise in die USA 1952 sich auch an Ausstellungen in Paris beteiligen. A.F. unterzeichnete jene, in der frühen Nachkriegszeit entstandenen Arbeiten unter dem Druck einer noch heftigen Deutschfeindlichkeit mit dem Pseudonym Richard, seinem zweiten Vornamen. In dem Katalog der Realitéts Nouvelles Nr. 1, 1947 ist ein Bild von A.F. zu sehen, das hier einem Maler Richard zugeschrieben wird. A.F. hat das Pseudonym Richard in den USA nicht weiter verwandt .

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