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Expressionismus

Kunstbewegung

Der Expressionismus (lateinisch expressio ‚Ausdruck‘) ist eine Stilrichtung in der Kunst. Ihre Anfänge und Vorläufer finden sich im ausgehenden 19. Jahrhundert. Wie der Impressionismus, der Symbolismus und der Fauvismus ist der Expressionismus eine Bewegung gegen die Tendenzen des Naturalismus. Im Expressionismus überwiegt die expressive Ebene gegenüber der ästhetischen, appellativen und sachlichen Ebene. Der Künstler möchte sein Erlebnis für den Betrachter darstellen.

Neben der Brücke und dem Blauen Reiter als den bekanntesten expressionistischen Künstlervereinigungen gab es auch einen Rheinischen Expressionismus. Der Begriff wurde 1911 von Herwarth Walden geprägt, er bezeichnet weniger eine Kunstrichtung, sondern eher das Lebensgefühl einer jungen Generation. Die Anfänge gehen auf Vincent van Gogh und Edvard Munch zurück.

Bekannt ist auch der architektonische Expressionismus.

Der Expressionismus ist eine Stilrichtung der bildenden Kunst, die als künstlerische Bewegung im frühen 20. Jahrhundert innerhalb des deutschsprachigen Raumes erstmals in der Malerei und der Grafik durch jene explizite Namensgebung hervortrat. Wie bereits zuvor im Fauvismus in Frankreich stellte sich der Expressionismus den bildnerischen Gestaltungsweisen des Impressionismus entgegen und stand diesem diametral gegenüber.

In den expressionistischen Bildwerken treten ein freier Umgang mit Farbe und Form in häufiger Verwendung ungemischter Farben und im deutschsprachigen Raum des Weiteren die Verwendung holzschnittartiger Formen hervor. Weitere Charakteristika sind eine Motivreduzierung auf markante Formelemente der Bildobjekte und eine Auflösung der traditionellen Perspektive.

Den Künstlern dieser Epoche waren nicht die wirklichkeitsgetreue Weitergabe von Eindrücken und schöne Formen wichtig; im Gegensatz zu den impressionistischen Malern drückten die Expressionisten ihre subjektiven Regungen aus. Sie gaben direkt und spontan ein „durchfühlt“ interpretiertes Motiv weiter.

Sehr bald nach dem Ersten Weltkrieg und unter dessen Einfluss auf die Künstler wurde der Expressionismus von neuen Stilrichtungen teils überlagert und teils abgelöst (z. B. Konstruktivismus, Neue Sachlichkeit, Informel, in der Postmoderne durch die Neuen Wilden und den Fotorealismus) und durch den Dadaismus teils in Frage gestellt.

Eine erste expressionistische mit symbolischen und Jugendstilelementen vermischte Welle erschien bereits zwischen 1885 und 1900 als Reaktion auf den Impressionismus und den objektiven Ordnungswillen Paul Cézannes und Georges Seurats sowie den deutschen Impressionismus. Ihre Vertreter waren Vincent van Gogh, Paul Gauguin, Henri de Toulouse-Lautrec, James Ensor, Edvard Munch und Ferdinand Hodler.

Außerdem kamen erste Andeutungen auf den ästhetizistischen Charakter der bevorstehenden Stilrichtung des Expressionismus von Hermann Bahr, der ein Gemälde von Ludwig von Hofmann in einer Ausstellung im Künstlerhaus Wien 1895 unter dem Titel Rote Bäume besprach.

Eine zweite expressionistische Welle, weit wichtiger als die erste, zeigte sich so in Frankreich bereits durch die Beiträge Georges Rouaults, im Frühwerk Pablo Picassos, im Schaffen des Fauvismus und in Deutschland mit der Gründung der Dresdner Brücke.

Künstlervereinigungen führten die expressionistischen Bildwerke weiter bis zur Abstraktion. Hauptvertreter der Brücke in Dresden (1905–1913) waren Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Otto Mueller und Max Pechstein, die auch gemeinsam in der Neuen Secession 1910/1911 in Berlin ausstellten. Eine andere maßgebliche Gruppe war die Neue Künstlervereinigung München (N.K.V.M.), der unter anderen Wassily Kandinsky, Alexej Jawlensky, Franz Marc, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin angehörten. Aus der N.K.V.M. ging die Redaktion des Blauen Reiters hervor.

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Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Expressionismus

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