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Matthew Barney

Matthew Barney (* 25. März 1967 in San Francisco, Kalifornien) ist ein zeitgenössischer amerikanischer Medienkünstler. In seinen Werken verbindet er skulpturale Environments, Installationen und Zeichnung mit Performance und Video. Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Cremaster-Zyklus (1994–2002), ein fünfteiliger, in nicht chronologischer Reihenfolge entstandener Kunstfilm, sowie die epochale Filmoper River of Fundament (2006–2014), die er gemeinsam mit dem Komponisten Jonathan Bepler erarbeitete.


Matthew Barney ist der Sohn von Robert Barney und Marsha Gibney. Als Matthew sechs Jahre alt war, siedelte die Familie nach Boise im Nordwesten der USA über. Nachdem seine Eltern geschieden wurden, zog seine Mutter, eine Malerin, nach New York. Matthew und seine Schwester blieben mit ihrem Vater in Boise.


In der High School spielte er im Football Team in der Position als Quarterback und betätigte sich sportlich beim Ringen und Wrestling, das er später in seinem Werk thematisierte. Regelmäßige Besuche bei seiner Mutter in New York intensivierten sein Interesse an der Kunst.


Barney verließ seine Heimatstadt Boise um ein Studium der Medizin an der Yale University in New Haven zu absolvieren. Aufgrund mangelnder Leistungen verwarf er nach zwei Semestern seinen Berufswunsch zum Facharzt für plastische Chirurgie und wechselte zur Kunst.


Sein Talent und Einsatz wurde sehr früh von Studienkollegen wahrgenommen, die ihn für eine Empfehlung für das weiterführenden Programm der School of Art ausgesprochen hatten, an dem er später teilnahm. Während des Studiums arbeitete er als Fotomodel u. a. für Ralph Lauren.


Bereits in seinen ersten Werken hat Barney die Transzendenz körperlicher Begrenzung in einer Multimedia-Kunst mit Skulpturen, Spielfilmen, Videoinstallationen, Photographien und Zeichnungen praktisch erkundet. Im Jahr 1989 beendete er sein Studium in Bildender Kunst mit der Diplomarbeit “Field Dressing (orofill)”, dieses Werk zeigt eine Installation (Kunst) mit Videos und Skulpturen, die sich der Körperlichkeit des Sports, dem fetischistischen Charakter von Sportgeräten und der körperlichen Ausdauer widmen. Ende der 1980er Jahre wurde Barney durch sportive Performances und Rauminstallationen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.


In seinen Filmen und Skulpturen verarbeitet er unter anderem Themen aus der Biologie, Sexualität, Geschichte, Mythologie, Sport und Medizin, die sich teilweise auf legendäre Figuren wie den Entfesslungskünstler Harry Houdini, den Doppelmörder Gary Gilmore, den amerikanischen Footballstar Jim Otto oder General MacArthur, sowie Figuren aus der Mythologie beziehen.


Zwischen 1988 und 2005 entwickelte Barney die aus 12 Teilen bestehende Serie Drawing Restraint (dt. Zeichnen unter Einschränkung), in der er das Prinzip von Spannung und Gegenspannung im Rahmen der Aktionskunst verdeutlichte. Dabei erbaute er räumliche Situationen, die ihm körperliche Beschränkungen auferlegten, während der Kletter- und Turnakte an Wänden und Decken benutzen Utensilien zu sehen waren, sprang er auf einem Trampolin, kletterte über Hindernisse, behinderte sich selbst mit chirurgischen Plastikschläuchen und stellte in diesem Aktionsradius verschiedene Zeichnungen auf Papier her.


Die verwendeten Elemente, wie z. B. gewöhnliche Kletter-Ausrüstungen, waren dabei überwiegend in organisch geformten Skulpturen mit Objekten wie einer Gewichtheberbank oder Hanteln kombiniert, deren Anmutung, Form und Verwendung durch den nahezu nackt agierenden Performer an bizarre, autoerotisch aufgeladene Exerzitien denken ließ.


Insbesondere die ersten Teile der aus zwölf Teilen bestehenden Serie „Drawing Restraint“, setzen sich hauptsächlich formal mit der Skulptur und Zeichnung auseinander, thematisch unter anderem mit dem Prozess, aus körperlichem Widerstand visuelle Form zu erschaffen. Dies hat seinen Ursprung in den athletischen Erfahrungen als Footballspieler und Ringkämpfer.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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