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Wolfgang Tillmans

Wolfgang Tillmans

Wolfgang Tillmans (* 16. August 1968 in Remscheid) ist ein deutscher Fotograf und Künstler, der in Berlin und London lebt und arbeitet. Sein Œuvre ist zum einen durch aufmerksame Beobachtung seiner Umwelt, zum anderen durch die Erforschung der Grundlagen der Fotografie geprägt. 2000 wurde ihm als erstem Fotografen und Nichtengländer der renommierte Turner Prize verliehen.


Wolfgang Tillmans wurde am 16. August 1968 in Remscheid im Bergischen Land geboren. Er interessierte sich schon während der Schulzeit für Fotografie und verschiedene Layout-Formen und sammelte Fotografien. Durch Museumsbesuche in Düsseldorf und im Kölner Museum Ludwig kam er im Alter von 14 bis 16 mit der fotobasierten Kunst von Gerhard Richter, Sigmar Polke, Robert Rauschenberg und Andy Warhol in Berührung, die zu seinen ersten Einflüssen zählt. 1983 kam er als Sprachschüler nach England und lernte die britische Jugendkultur und die dortigen Style- und Musikzeitschriften wie i-D kennen.


Von 1987 bis 1990 lebte Wolfgang Tillmans in Hamburg, wo auch seine ersten Einzelausstellungen im Café Gnosa, Front und Fabrik-Foto-Forum stattfanden. Er lernte 1988 die lokale Rave-Szene kennen und begann diese aufkommende Subkultur zu dokumentieren. Seine Momentaufnahmen und Porträts junger Leute, darunter vorwiegend Musiker, wurden ab 1988 in den Magazinen i-D, Tempo, Spex und Prinz veröffentlicht. Kurzzeitig wurde er Mitherausgeber der Spex.


Von 1990 bis 1992 studierte er am Bournemouth & Poole College of Art and Design in Südengland. Nach seinem Studium zog er zunächst nach London und siedelte dann 1994 für ein Jahr nach New York über, wo er 1995 den ebenfalls aus Deutschland stammenden Maler Jochen Klein kennenlernte, mit dem er 1995 zusammen zurück nach London zog und dort mit ihm zusammen lebte, bis Klein 1997 an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung starb. Bis 2007 lebte Wolfgang Tillmans abwechslungsweise in Berlin und in London; 2013 verlegte er den Wohnsitz wieder ganz nach Berlin.


Nach einer Gastprofessur an der Hochschule für bildende Künste Hamburg von 1998 bis 1999 sowie einem Honorary Fellowship am Arts Institute in Bournemouth (2001) war Tillmans von 2003 bis 2006 Professor für interdisziplinäre Kunst an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main.


2001 gewann Wolfgang Tillmans einen Wettbewerb der Stadt München zur Gestaltung eines AIDS-Memorials, das dann nach seinen Entwürfen am Sendlinger Tor errichtet wurde. 2002 drehte er für die Popband Pet Shop Boys einen Videoclip zu deren Single Home & Dry, der hauptsächlich aus dokumentarischen Aufnahmen von in der Londoner U-Bahn lebenden Mäusen bestand. Im April 2006 eröffnete Tillmans in London den nichtkommerziellen Ausstellungsraum Between Bridges mit Arbeiten des New Yorker Künstlers und Aktivisten David Wojnarowicz, der 1992 an den Folgen von AIDS gestorben war und bei Tillmans durch seine Schriften und seinen Auftritt in Rosa von Praunheims Film Silence = Death einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. In dieser kleinen Galerie, im Hause seines Londoner Studios, zeigte er vor allem Ausstellungen mit politischer Kunst von aus seiner Sicht zu wenig beachteten Positionen anderer Künstler. Seit 2014 befindet sich der Ausstellungsraum in Berlin-Schöneberg.


2009 erhielt er den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Fotografie. Seit 2012 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin sowie seit 2013 Mitglied der Royal Academy of Arts, London (RA). Am 30. November 2015 wurde Wolfgang Tillmans mit dem Hasselblad Foundation International Award in Photography ausgezeichnet.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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