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Marianne von Werefkin

Марианна Верёвкина

Marianne von Werefkin (russisch Марианна Владимировна Верёвкина / Marianna Wladimirowna Werjowkina, wiss. Transliteration Marianna Vladimirovna Verëvkina; * 29. August/ 10. September 1860greg. in Tula, Russisches Kaiserreich; † 6. Februar 1938 in Ascona, Schweiz) war eine russische Malerin, die für den deutschen Expressionismus Herausragendes leistete.


Marianna Wladimirowna Werjowkina wurde als Tochter von Elisabeth, geb. Daragan (1834–1885), und Wladimir Nikolajewitsch Werjowkin (1821–1896), dem Kommandeur des Jekaterinburger Regiments in Tula, der Hauptstadt des gleichnamigen russischen Gouvernements, geboren. Der Vater war russischer Adeliger, dessen Vorfahren aus Moskau stammten. Er machte Karriere beim Militär, wurde General und zuletzt Kommandant der Peter-und-Paul-Festung in Sankt Petersburg. Die Mutter gehörte einer alten Kosakenfürstenfamilie an. Sie war Malerin, die die Ikonenmalerei bei Carl Timoleon von Neff erlernt hatte.


1874 wurde Werefkins zeichnerische Begabung entdeckt. Daraufhin erhielt sie umgehend akademischen Zeichenunterricht. Als Jugendliche verfügte sie über ein großes Atelier in der Peter- und Pauls-Festung und ein Atelierhaus auf dem Landgut ihrer Familie namens „Blagodat“, Glückseligkeit. in Litauen. Es liegt etwa 7 Kilometer nordwestlich der Provinzstadt Utena im Park von Vyžuonėlės, der 1958 zum litauischen Naturdenkmal erklärt wurde. Das Gut und die dortige Landschaft betrachtete Werefkin als ihre eigentliche Heimat.


1880 wurde sie Privatschülerin von Ilja Repin, dem bedeutendsten Vertreter der Peredwischniki – den Wandermalern – die den russischen Realismus vertraten. Durch Repin bekam Werefkin schon früh Kontakt zur Künstlerkolonie von Abramzewo und zu Walentin Alexandrowitsch Serow, dem zweiten Privatschüler von Repin. Seit 1883 in Moskau, studierte sie bei Illarion Michailowitsch Prjanischnikow Malerei und hörte Vorlesungen bei Wladimir Sergejewitsch Solowjow. Im Jahr 1888 erlitt sie einen Jagdunfall, bei dem sie sich versehentlich die rechte, die Malerhand durchschoss.


Werefkins erste, künstlerisch wichtige Werkphase ist jene Zeit vor 1890, als sie sich in der realistischen Malerei des Zarenreiches einen Namen als „Russischer Rembrandt“ gemacht hatte. Einige Werke sind erhalten, andere nur durch Fotos nachweisbar, viele sind verschollen. Nach 1890 modernisierte Werefkin ihren Malstil und wechselte zu einer Freilichtmalerei mit Zügen eines Impressionismus osteuropäischer Prägung. Aus dieser Zeit existieren offensichtlich nur noch zwei Gemälde.


1892 ging Werefkin eine 27 Jahre dauernde Beziehung mit Alexej Jawlensky ein. Sie war in der Malerei weiter als dieser fortgeschritten und hatte beschlossen, den fünf Jahre jüngeren mittellosen Offizier auszubilden und zu fördern.


1896, nach dem Tod ihres Vaters ausgestattet mit einer noblen zaristischen Rente, zog Werefkin mit Jawlensky und ihrem zehnjährigen Dienstmädchen Helene Nesnakomoff (1886–1965) nach München. Sie mietete im Stadtteil Schwabing eine komfortable Doppelwohnung, die sie teils mit Mobiliar im Empirestil und des Biedermeier einrichtete, das sie mit Volkskunst-Möbeln kontrastierte, das in den Werkstätten der Künstlerin Jelena Dmitrijewna Polenowna (1850–1898) in der Künstlerkolonie von Abramzewo hergestellt worden war. Jawlenskys Weiterbildung vertraute sie zunächst dem Slowenen Anton Ažbe an, während sie zugunsten seiner Ausbildung ihre eigene Malerei für genau zehn Jahre unterbrach. Wie viele Frauen in der Kunst ordnete sie ihre künstlerischen Ambitionen den Interessen des Geliebten unter.


Jawlensky war ein fünf Jahre jüngerer, mittelloser Offizier, der gerade mit dem Malen begonnen hat, während sie bereits durch Ausstellungen als »russischer Rembrandt« anerkannt war. Werefkin wusste, dass Jawlensky ein Schürzenjäger war: »Die Liebe ist eine gefährliche Sache, besonders in den Händen Jawlenskys.« Sie lehnte eine Heirat ab, nicht zuletzt wegen der großzügigen Rente des Zaren, die sie als verheiratete Frau verloren hätte. Aber sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, ihn als Künstler in jeder Hinsicht zu fördern. Er sollte an ihrer Stelle künstlerisch all das erreichen und verwirklichen, was einem »schwachen Weibe« ja ohnehin verwehrt war.

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