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Konrad Zuse

Konrad Ernst Otto Zuse

Konrad Ernst Otto Zuse (* 22. Juni 1910 in Deutsch-Wilmersdorf, heute zu Berlin; † 18. Dezember 1995 in Hünfeld) war ein deutscher Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer (Zuse KG). Mit seiner Entwicklung der Z3 im Jahre 1941 baute Zuse den ersten funktionstüchtigen, vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmierbaren, in binärer Gleitkommarechnung arbeitenden Rechner und somit den ersten funktionsfähigen Computer der Welt.


Konrad Zuse wurde als Sohn von Maria und Emil Zuse geboren. Er hatte eine ältere Schwester, über die er meinte: „Sie hatte das Pech, in der damaligen Zeit als intelligenter Mensch und Frau geboren zu sein.“ Als er zwei Jahre alt war, zog die Familie in das ostpreußische Braunsberg, wo der Vater als Postbeamter im mittleren Dienst arbeitete. Dort besuchte er das humanistische Gymnasium Hosianum. Als er 1923 in der 9. Klasse war, zog die Familie Zuse nach Hoyerswerda, wo er das Reform-Realgymnasium, das heutige Lessing-Gymnasium, besuchte. Bereits im Alter von 14 Jahren tüftelte er an Erfindungen; „Zuses Mandarinenautomat“ gab auf Münzeinwurf Obst und Wechselgeld heraus. Mit dem Metallbaukasten der Firma Stabil hat er mit 18 Jahren einen Kohlenverladekran zusammengebaut, wofür er die Ehrenurkunde der Firma erhielt. 1927 legte er sein Abitur ab.


Zuse hat sich selbst als „Bummelstudent“ bezeichnet. Als 17-Jähriger studierte er an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg (heute Technische Universität Berlin) zunächst Maschinenbau, wechselte dann zur Architektur und schließlich zum Bauingenieurswesen. Zwischendurch arbeitete er fast ein Jahr lang als Reklamezeichner. Während seines Studiums wurde er Mitglied in der Berliner Studentenverbindung AV Motiv. Schon früh entdeckte er seine Vorliebe für Technik und Kunst.


1935 schloss Zuse sein Ingenieurstudium mit einem Diplom ab. Danach arbeitete er zunächst als Statiker bei der Henschel Flugzeug-Werke AG in Schönefeld bei Berlin, gab diese Stelle jedoch bald auf und richtete eine Erfinderwerkstatt in der Wohnung seiner Eltern ein. Hier entstand die Z1, eine programmierbare Rechenmaschine, die allerdings noch nicht voll funktionsfähig war, weil sie mechanisch funktionierte. Das Prinzip der Z1 übernahm Zuse dann für die Z3, die er mit Relais aufbaute. Dies war der erste voll funktionsfähige Computer der Welt (siehe Abschnitt „Leistungen“). Zuse verfügte über die Gabe, Menschen mit seiner Begeisterung so anzustecken, dass sie ihm immer wieder Geld gaben – sein Vater ließ sich sogar aus dem Ruhestand reaktivieren, um die Entwicklung mitzufinanzieren – oder Arbeitszeit spendeten.


Während des Zweiten Weltkrieges wurde Konrad Zuse zweimal einberufen, nahm aber nie an Kriegshandlungen teil. Mit Hilfe von Herbert Wagner – Leiter der Sonderabteilung F bei der Henschel Flugzeug-Werke AG, in der ferngesteuerte Gleitbomben entwickelt wurden – konnte er erreichen, dass er „unabkömmlich“ gestellt und bei den Henschel-Werken beschäftigt wurde. Dort arbeitete er an der Gleitbombe Hs 293 mit und entwickelte Spezialrechner zur Flügelvermessung. Für wie wichtig Zuses Arbeit gehalten wurde, zeigt auch die Tatsache, dass er mitten im Krieg 1941 die „Zuse Ingenieurbüro und Apparatebau, Berlin“ gründen konnte, die zuletzt 20 Mitarbeiter beschäftigte. Es war das einzige Unternehmen, das in Deutschland Rechner entwickeln durfte.


Auch wenn Zuse nie Mitglied der NSDAP wurde, hat er während des Kriegs keine erkennbaren Vorbehalte gegen die Arbeit in der Rüstungsindustrie gezeigt. Dokumente aus dem Nachlass Zuses belegen, wie „Rüstungsbetriebe und NS-Institutionen Zuses Computer mit über 250.000 Reichsmark“ finanzierten. Seine Erfahrungen mit dem Militär hat Zuse im Rückblick folgendermaßen resümiert: „Nur zu oft ist der Erfinder der faustische Idealist, der die Welt verbessern möchte, aber an den harten Realitäten scheitert. Will er seine Ideen durchsetzen, muß er sich mit Mächten einlassen, deren Realitätssinn schärfer und ausgeprägter ist. In der heutigen Zeit sind solche Mächte, ohne daß ich damit ein Werturteil aussprechen möchte, vornehmlich Militärs und Manager. […] Nach meiner Erfahrung sind die Chancen des Einzelnen, sich gegen solches Paktieren zu wehren, gering.“

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