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Georg Tappert

Georg Tappert

Georg Tappert (* 20. Oktober 1880 in Berlin; † 16. November 1957 in Berlin) war ein deutscher Maler des Expressionismus.


Mit seinen Bildern von Chansonetten, Nackttänzerinnen, exotischen Artistinnen, Halbweltdamen und Straßendirnen war Tappert einer der ersten deutschen Künstler, die die großstädtische Vergnügungswelt als Bildthema entdeckten. Tappert, der vor dem Ersten Weltkrieg in der „Neuen Secession“ in Berlin erstmals die Avantgarde der Hauptstadt und die Künstler der Dresdner Brücke und der Neuen Künstlervereinigung München (N.K.V.M) zusammenführte, gehörte zu den wichtigsten Künstlern des deutschen Expressionismus. Außerdem erwarb er sich einen exzellenten Ruf als Professor der Pädagogischen Kunsthochschule Berlin.


Tappert wuchs als Sohn eines Schneiders in der „Friedrichstraße 10“ auf, der damaligen Vergnügungsmeile Berlins. So kam er seit seiner Kindheit mit Mode und der dortigen Halbwelt in Berührung. Nach einer Schneiderlehre und Gesellentätigkeit studierte er mit Hilfe von Mäzenen von 1900 bis 1903 an der Großherzoglich Badischen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe u. a. bei Ludwig Schmid-Reutte und Carl Langhein. 1904/05 war er auf Wunsch seiner Mäzene als Assistent von Paul Schultze-Naumburg an dessen lebensreformerischer Kunstschule Burg Saaleck.


1905 kehrte Tappert als freier Künstler zurück nach Berlin und hatte dort seine erste Einzelausstellung unter der renommierten Adresse von Paul Cassirer. Von 1906 bis Ende 1909 lebte Tappert in Worpswede (Künstlerkolonie Worpswede) und betrieb dort eine private Kunstschule, deren berühmtester Schüler der von Tappert auch weiterhin protegierte Künstler Wilhelm Morgner war. Tappert hatte in dieser Zeit u. a. Kontakt zu Heinrich Vogeler, den er persönlich, jedoch nicht künstlerisch schätzte, und zu Paula Modersohn-Becker, die ihn künstlerisch beeinflusste und vermutlich mit der neueren französischen Kunst bekannt machte. In Worpswede begann Tappert in zahlreichen Blumenstilleben, einigen Landschaften und ersten Figurenbildern und Porträts seinen persönlichen Stil zu entwickeln.


1910 zurück in Berlin wurden seine Werke von der Jury der „Berliner Secession“ abgelehnt. Noch auf der Rückseite des Bescheides skizzierte er mit Moriz Melzer und Heinrich Richter-Berlin die Gründung der „Neuen Secession“, deren Auftakt im Mai die Ausstellung von Ausjurierten der Berliner Secession bildete und die bis zu ihrer Auflösung 1914 weitere sechs Ausstellungen zusammenstellte. Von Beginn an waren die Künstler der Dresdner Künstlergruppe Die Brücke Mitglieder der Neuen Secession. Max Pechstein war ihr erster Vorsitzender bis zum Austritt der Brücke 1912, Georg Tappert der zweite Vorsitzende und Hauptorganisator. Ende 1911 wurden Franz Marc und Wassily Kandinsky als Mitglieder gewonnen. Die dritte Ausstellung der „Neuen Secession“ zeigte daraufhin erstmals diese beiden Hauptgruppierungen des deutschen Expressionismus gemeinsam.


In dieser Zeit bis zum Ersten Weltkrieg entstanden Tapperts große expressionistische Werke, Frauenbilder, Darstellungen von Tänzerinnen und Porträts sowie die große Serie der Aktdarstellungen nach seinem bevorzugten Modell Betty. Neben der Malerei widmete er sich intensiv den graphischen Techniken im Holz- und Linolschnitt, in der Lithographie und der Radierung. Seit 1913 wurden in verschiedenen avantgardistischen Zeitschriften, u. a. Die Aktion, regelmäßig graphische Beiträge von ihm veröffentlicht.
1912 war Tappert mit vier großen Gemälden auf der Internationalen Sonderbundausstellung in Köln vertreten und stellte auf der zweiten Ausstellung des Blauen Reiter in München aus. 1911 gründete Tappert zusammen mit Käthe Kollwitz und anderen die Berliner Juryfreien Ausstellungen. Seit 1912 lehrte er erstmals in staatlichen Diensten, 1913 wurde er Lehrer an der Königlichen Kunstschule Berlin und an der privaten Berlin-Wilmersdorfer Kunstschule.

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