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William Eggleston

William Eggleston

William Eggleston (* 27. Juli 1939 in Memphis, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Fotograf. Er gilt als Wegbereiter der künstlerischen Farbfotografie.


William Eggleston, der einer wohlhabenden Südstaaten-Familie entstammt, wuchs auf einer Baumwollplantage (Mayfair) seiner Familie nahe Sumner in Mississippi auf und begann bereits mit zehn Jahren mit dem Fotografieren. Während seines Studiums an der Vanderbilt University und der University of Mississippi setzte er sich intensiv mit der Fotografie auseinander. Ab Ende der 1950er Jahre arbeitete er als freier Fotograf in den Südstaaten und in Washington, D.C. Nachhaltig beeindruckt haben ihn im Jahr 1959 Ausstellungen von Schwarz-weiß-Fotografien von Henri Cartier-Bresson (The Decisive Moment), Robert Frank und Walker Evans (American Photographs). Ab 1965 experimentierte er mit Farbfotos und benutzte Dia-Filme, 1967 wechselte er zu Farbnegativen.


Eggleston lernte in New York führende Fotografen seiner Zeit wie Diane Arbus, Lee Friedlander und Garry Winogrand kennen und begegnete 1967 John Szarkowski, den damaligen Kurator der Fotografie-Abteilung des Museum of Modern Art. 1976 richtete Szarkowski ihm eine Einzelausstellung in dem New Yorker Museum aus. Die Ausstellung Photographs by William Eggleston begründete seinen Ruhm und zählt bis heute zu den Meilensteinen der Fotografie – so auch der gleichzeitig erschienene, inzwischen als Reprint erhältliche William Eggleston's Guide. Obwohl die Ausstellung von der Kritik missverstanden wurde (die New York Times bezeichnete sie als die „meistgehasste Schau des Jahres“), sollte sie Geschichte schreiben und den Beginn der modernen Farbfotografie markieren. Seitdem gilt William Eggleston als „Vater der Farbfotografie“ - nicht wegen seiner technischen, sondern seiner künstlerischen Innovation.


Er wandte sich früh schlichten, nicht bildwürdig geltenden Motiven zu, vergleichbar mit dem Maler Edward Hopper. Die Abzüge ließ er im kommerziellen Dye-Transfer-Verfahren herstellen, das bis dahin nur für Zeitschriften und Werbeanzeigen genutzt wurde. Ein Beispiel ist das Bild der roten Zimmerdecke Greenwood, Mississippi (1973), das für spätere Fotografen stilprägend wurde. Die Farbgebung wirkt aufgeputscht, der Blickwinkel aus der Froschperspektive unkonventionell, wie ein Schnappschuss. Die Lampe ist nur eine Fassung für eine nackte Glühbirne, zu der aber drei weiße Kabel führen – das irritierende Detail. Die Anordnung der Kabel und Raumkanten bewirkt eine ausgewogene Bildkomposition.


Mit der Einführung der Farbe als selbstverständliche Wahrnehmungsbedingung beeinflusste er die internationale zeitgenössische Fotografie entscheidend: Juergen Teller, Andreas Gursky, Sofia Coppola und David Lynch beziehen sich auf ihn.


In den folgenden Jahren unternahm Eggleston zahlreiche Reisen ins Ausland (u. a. England, Spanien, Jamaika, Kenia, Südafrika, China) und er erhielt Aufträge zur Dokumentation von Industriegebieten und Verwaltungsgebäuden. Für einen Touristenführer fotografierte Eggleston 1983 Graceland, das letzte Refugium von Elvis Presley. Er musste jedoch, entgegen seiner Gewohnheit, in beengten Verhältnissen arbeiten und künstliches Licht einsetzen. Der Führer mit den Bildern wurde auch nur kurze Zeit angeboten; im Jahr darauf publizierte Eggleston dann eine eigene Auswahl mit elf Fotografien.


William Eggleston wurde vielfach ausgezeichnet. Fotografien von ihm sind im Besitz vieler internationaler Museen und Sammlungen. Seine 1976 veröffentlichte Auswahl William Eggleston's Guide bezeichnet er 2007 als seinen wichtigsten Band, in dem auch biografische Bezüge enthalten sind.

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