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Henri Cartier-Bresson

Henri Cartier-Bresson

Henri Cartier-Bresson (* 22. August 1908 in Chanteloup-en-Brie, Département Seine-et-Marne, Frankreich; † 3. August 2004 in Montjustin, Provence) war ein französischer Fotograf, Regisseur, Schauspieler, Zeichner, Maler und Mitbegründer der Foto-Agentur Magnum. Er wurde durch seine künstlerische Schwarzweißfotografie bekannt. Im Zweiten Weltkrieg entkam er zweimal aus deutscher Kriegsgefangenschaft und fotografierte die Befreiung von Paris.


Cartier-Bresson wuchs als Sohn der wohlhabenden Familie eines Textilfabrikanten in der Normandie und in Paris auf. Dort besuchte er das Lycée Condorcet, ohne einen Abschluss zu machen. Nach einem Studium der Malerei bei André Lhote in Paris von 1927 bis 1928 widmete er sich ab 1930 der Fotografie. Seine erste große Reportagereise führte ihn 1931 in die Elfenbeinküste. Aufnahmen von seinen zahlreichen Reisen fanden schnell ein Forum in Zeitschriften und auf Ausstellungen. Erfahrungen sammelte er in New York bei Paul Strand. 1937 fotografierte er bei der Krönung Georgs VI. in London. Im Spätsommer 1937, vor der Schlacht von Belchite, reiste er mit dem ehemaligen Herausgeber der Zeitschrift New Theater, Herbert Kline und dem Kameramann Jacques Lemare nach Spanien um einen Dokumentarfilm über den amerikanischen Sanitätsdienst American Medical Bureau im Spanischen Bürgerkrieg zu drehen. Sie drehten im Krankenhaus der Internationalen Brigaden (Villa Paz) in Saelices, in der Nähe der spanischen Hauptstadt. Sie reisten nach zur Küste von Valencia, um die Wiederherstellung der verletzten Freiwilligen in den Villen von Benicàssim zu filmen. Zudem besuchten sie die Abraham-Lincoln-Brigade in Quinto bei Saragossa und drehten den Film With the Abraham Lincoln Brigade in Spain. Von 1937 bis 1939 war Cartier-Bresson Regieassistent bei drei Filmen von Jean Renoir, unter anderem bei Die Spielregel und drehte selbst drei Dokumentarfilme „in der Überzeugung, dass er nicht die Fantasie für ein fiktives Werk“ besitze. Seine 1952 aufgestellte Theorie der Fotografie des „entscheidenden Augenblicks“ illustrierte er schon frühzeitig in seinen Kriegsreportagen. Seine Vorgehensweise beim Fotografieren beschrieb er folgendermaßen:


Er legte beim Fotografieren großen Wert auf eine möglichst perfekte Bildkomposition. Die Vergrößerung sollte dann das gesamte Kleinbildnegativ zeigen, ohne nachträgliche Ausschnitte. Henri Cartier-Bresson hat dabei meist die Dunkelkammerarbeit den Magnum-Agenturlabors überlassen, insbesondere arbeitete er über Jahrzehnte mit Pierre Gassmann zusammen. Er nutzte ganz überwiegend die handlichen und unauffälligen Kleinbildkameras der Marke Leica, die zwecks Realisierung einer möglichst der menschlichen Sichtweise entsprechenden Bildwirkung grundsätzlich mit einem 50-mm-Standardobjektiv ausgerüstet waren, und fotografierte in Schwarz-Weiß, aufgrund der von ihm sehr geschätzten stärkeren künstlerischen Wirkung dieses Filmmaterials.


So behütet Henri Cartier-Bresson aufgewachsen war, so hart konfrontierte ihn sein ereignisreiches Leben mit leidvollen Erfahrungen – eigenen und solchen, die er in Reportagen dokumentierte. Er geriet 1940 für fast drei Jahre in deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach zwei gescheiterten Fluchtversuchen gelang es ihm, sich 1943 nach Paris durchzuschlagen. Dort schloss er sich einer Gruppe von Fotografen der französischen Résistance an, die die Zeit der deutschen Besatzung und den deutschen Rückzug in Bildern festhielt.


Nachdem man fälschlicherweise annahm, er sei im Krieg gefallen, widmete das Museum of Modern Art in New York Cartier-Bresson 1947 eine große „posthume“ Retrospektive, an der er mitarbeitete, als klar war, dass er noch lebte. Im gleichen Jahr gründete er mit Robert Capa, David Seymour und George Rodger die Agentur Magnum in Paris, die das Ziel verfolgte, den Fotografen die Rechte an ihren Arbeiten zu belassen.

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