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La strada entra nella casa

Umberto Boccioni

La strada entra nella casa

Umberto Boccioni
  • Datum: 1911
  • Stilrichtung: Kubismus, Expressionismus
  • Genres: Genremalerei
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 100,5 x 100 cm
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La strada entra nella casa (Die Straße dringt in das Haus) ist ein Gemälde von Umberto Boccioni. Das Werk entstand nach seinem Parisaufenthalt im November des Jahres 1911, einer sehr intensiven Schaffensperiode Boccionis. Anfangs schlicht mit Balkon betitelt, wurde es bereits ein Jahr später erstmals und unter dem Titel La rue entre dans la maison gezeigt, und zwar anlässlich der ersten im Ausland organisierten Futuristen-Ausstellung in der Pariser Galerie Bernheim-Jeune vom 5. bis 24. Februar 1912. Von den 35 Exponaten wurden im März 34 in London in der Sackville Gallery gezeigt, im April in Berlin in Herwarth Waldens Sturm-Galerie führte der Katalog nur noch 24 nun als „unverkäuflich“ und im „Privatbesitz“ befindliche Gemälde auf. Die Ausstellung ging noch nach Brüssel, Hamburg, Den Haag und Amsterdam. In Berlin erwarb, neben anderen Gemälden, der Bankier und Sammler Albert Borchardt ebendieses Gemälde. Heute befindet es sich im Sprengel Museum in Hannover.


Die Hauptperson, farblich in verschiedenen Blauabstufungen dargestellt, wird in Rückenansicht gezeigt und überblickt von einem erhöhten Standpunkt aus, dem Balkon, das Treiben auf der Straße. Sie ist eine Art Repoussoir, das den Betrachter in die Tiefe des Bildes führt. Auf der Straße darunter heben Bauarbeiter eine Baugrube aus und stellen Holzstäbe auf zur Errichtung eines Gerüsts für einen Neubau. Dieser Bildpart bildet das Zentrum und besticht durch seine intensive Farbigkeit, die von einem satten gelb über orange zu braun reicht. Durchbrochen wird die Farbigkeit des Geschehens durch die Gewänder der Arbeiter, die in diversen Blauabstufungen gehalten sind. Eingefasst wird die Szenerie durch Häuserreihen, die in Richtung des Bildmittelpunktes zu kollabieren scheinen und sich auch in ihrer Farbigkeit von einem pastellfarbenen Violett, über ein lichtes Blau bis schließlich hin zu Gelb gegen den Mittelpunkt steigern. Rechts sowie links an den Häusern befindet sich ebenfalls eine Frau auf einem Balkon, die auf das Geschehen herniederblickt. Uwe M. Schneede beschreibt es wie folgt: „Eine Stadtszenerie bricht über die Frau herein.“ Eine Inspiration bezüglich des Werkes La strada entra nella casa erlangte Boccioni wohl auch von seinem Wohnort in Mailand, dem Obergeschoss des Hauses mit der Nummer 23 in der Via Adige, wo er von 1908 bis 1913 mit Unterbrechungen lebte. Die Gegend war gekennzeichnet durch die schnelle Industrialisierung. Nach Laura Mattioli Rossi zeigt ebendieses Gemälde den Bau der Besozzi-Marzoli-Fabrik, aber auch andere Werke wie beispielsweise La città che sale sollen von diesem Standort beeinflusst sein.


Im Vorwort des Katalogs zur Ausstellung in der Galerie Bernheim-Jeune schrieb Boccioni 1912:


Die Bildbeschreibung zu Das Leben der Straße dringt in das Haus im Berliner Ausstellungskatalog lautete:


Obwohl der Schriftsteller und Kritiker Guillaume Apollinaire den Futurismus als „Abklatsch des Kubismus“ sah – so schrieb er zum Beispiel als Reaktion auf die Ausstellung der Futuristen in der Galerie Bernheim-Jeune in Paris, die von 5. bis zum 24. Februar stattfand: „Quant à l´art futuriste, il fait un peu sourire, à Paris, mais il ne faudrait pas qu`il fît sourire les Italiens, ou bien ce serait tant pis pour eux.“ – so merkte er im Zuge einer Ausstellung der Werke Boccionis an, dass Boccioni der wichtigste Theoretiker des Futurismus sei. In seinem 1914 erschienenen kunsttheoretischen Werk Pittura Scultura Futuriste (Dinamico Plastico) / Futuristische Malerei und Plastik (Bildnerischer Dynamismus) bietet er eine Ausführung sowie eine Zusammenfassung seines kunstästhetischen Verständnisses. Doch bereits im zuvor teilweise zitierten Vorwort zur Ausstellung in der Galerie Bernheim-Jeune lassen sich die Grundtendenzen erkennen. Wurden diese Prinzipien zuvor nur theoretisch formuliert, so finden sie in dem Werk Die Straße dringt in das Haus ein / La strada entra nella casa, beziehungsweise auch in dem Werk Visioni simultanee / Simultanvisionen, das etwa zeitgleich entstand, erstmals auch Niederschlag in der Praxis. Ein zentrales Prinzip futuristischer Ästhetik ist das der Simultaneität, das sie als ihr spezifisch eigenes deklarierten, worüber es bald zu einer Auseinandersetzung mit Robert Delaunay und den französischen Kubisten kam. Folgen wir der futuristischen Auffassung, so meint Simultaneität die Verbindung objektiver Anschauungen mit den durch Sinnesempfindungen angeregten subjektiven Gedanken- und Gefühlsassoziationen. Der Gedanke der Gleichzeitigkeit der verschiedenen Stufen der Erinnerung in der Wahrnehmung war angeregt durch die Schriften Henri Bergsons, die ihm bereits seit 1910 bekannt gewesen sein dürften. Bergson bezeichnete dies als „durée“. Es war gedacht als Analogon zum Erlebnis der Großstadt mit ihren mannigfaltigen Sinneseindrücken. Richard Huelsenbeck beschreibt die Simultaneität in seinem 1920 entstandenen Buch En avant Dada wie folgt:

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