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Jan Steen

Jan Havickszoon Steen

Jan Steen

Jan Havickszoon Steen

Jan Havickszoon Steen (* um 1626 in Leiden; begraben am 3. Februar 1679 in Leiden) war ein niederländischer Maler, ein Meister des holländischen Genrebildes im Goldenen Zeitalter der Niederlande.


Jan Steen wurde um 1625/1626 als Sohn eines Brauers in Leiden geboren, er war zugleich Maler und Wirt. Er war Schüler des deutschen Malers Nikolaus Knüpfer in Utrecht und von Adriaen van Ostade in Haarlem, einem Maler von ländlichen Szenen. Auch von Dirck Hals erhielt er seine malerische Ausbildung. 1646 kam er an die Universität von Leiden. 1648 war Jan Steen Mitbegründer der Sint Lucas-Gilde der Maler in Leiden. Am 3. Oktober 1649 heiratete er Margriet („Grietje“), eine Tochter des Landschaftsmalers Jan van Goyen. Er wurde sein Gehilfe und zog auch in dessen Haus in Den Haag ein. Hier war er bis 1653 tätig. Aus der Ehe sind die folgenden Kinder bekannt: Thadaeus, getauft in der katholischen Kirche in der Alten Molstraat Den Haag am 6. Februar 1651; Eva, getauft in der gleichen Kirche am 12. Dezember 1653. Von Cornelis, Catherine und John sind die Geburtsdaten unbekannt. Ab 1654 leitete Steen in Delft die Brauerei „De Roscam“, aber ohne großen Erfolg. Von 1654 bis etwa 1656 wohnte er wieder in Leiden. Danach lebte er von 1656/1657 bis 1660 in Warmond. Etwa ab 1660 bis 1669/70 war Steen wieder in Haarlem tätig. In dieser Zeit war er besonders produktiv. Hier betrieb er auch eine Taverne. 1669 starb seine Ehefrau, 1670 sein Vater. 1670 oder 1673 heiratete er Maria van Egmont, die Witwe des benachbarten Buchhändlers Herculens, mit der er zwei Kinder hatte. Ab jetzt wohnte Jan Steen für den Rest seines Lebens wieder in Leiden. 1672 erhielt er in Leiden die Erlaubnis, eine Schenke zu bewirtschaften. 1674 wurde Jan Steen Präsident der Sint Lucas-Gilde. Er wurde am 3. Februar 1679 im Grab der Familie in der Pieterskerk in Leiden beigesetzt.


Steen war für seine mehrdeutigen Bildinhalte bekannt. Indem er das erzählerische Element verstärkt und sich der Aussagekraft der Figuren widmete, bildete die Kulisse lediglich den Rahmen, um eine Stimmung zu verstärken, ohne diese zu dominieren. Durch die überspitze Darstellung einzelner Figuren entsteht der Eindruck eines Theaterstücks. Aufgrund der kurzen Ausbildungszeit lassen sich einige Mängel an der Hand des Künstlers erkennen. Irrtümer in der Perspektive und fehlerhafte Raumverhältnisse werden durch die Fülle seiner Figuren im Bild kompensiert. Besonders deutlich wird dies bei Szenen im Innenraum. Das Werk Die verkehrte Welt (1663) weist einige Mängel in der perspektivischen Verkürzung des Raumes auf. Die Staffelung der Figuren und Gegenstände lassen eine gewisse Tiefe des Raumes vermuten. Somit verwendet Steen die Figuren, um dem Raum eine Dreidimensionalität zu verleihen. Das Gruppengefüge bildet häufig eine bäuerliche Wirtshausszene, wie in dem Werk Wirtshausgarten (1661–63), ein überfüllter Klassenraum, gleich dem Werk Die Dorfschule (1663/65), oder ein Haushalt, wie in Die verkehrte Welt (1663).


Die Betonung der Figuren verstärkt sich in Steens letzter Schaffensperiode. Die Komposition wird monumentaler, die Figuren rücken näher an den Bildrand. Als erfahrener Maler blickt Steen auf ein vielfältiges Œuvre und zitiert Bildelemente aus Werken seiner Schaffenszeit in seinen Spätwerken. Außerdem eint Steen in seinen Werken vermehrt das breite Bürgertum und bringt dabei die Lebensalter, Gesellschaftsschichten, Jungfräulichkeit und Sexualität in einem Werk zusammen. Die Zusammenkunft gegensätzlicher Stimmungen machen Steens Bilder zu einer komplexen Bildbotschaft.

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