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Herbert Zangs

Herbert Zangs

Herbert Zangs (* 27. März 1924 in Krefeld; † 26. März 2003 ebenda) war ein deutscher Maler.


Von 1941 bis 1945 leistete Zangs Militärdienst in der Luftwaffe und nahm am Zweiten Weltkrieg in Skandinavien teil, wo er schließlich in Kriegsgefangenschaft geriet.


In den Jahren 1945–1950 studierte Zangs an der Kunstakademie Düsseldorf. Als seine wichtigsten akademischen Lehrer gelten Otto Pankok und Wilhelm Herberholz. Zusammen mit Günter Grass, den er während des Studiums kennenlernte, war er Türsteher im Lokal Csikós in der Düsseldorfer Altstadt. Grass war sehr an den Kriegserlebnissen von Zangs interessiert und erwähnte ihn in der Rolle des Maler Lankes in seinem Roman Die Blechtrommel. Zangs lernte an der Akademie auch Joseph Beuys kennen, der wie er im Zweiten Weltkrieg bei der Luftwaffe gewesen war und ebenso vom Niederrhein stammte. Später (im Mai 1975) schrieb Beuys einmal über Zangs: „Er lieferte eine ganze Reihe von Gegenbildern, an denen man sehr viel Orientierung finden konnte.“ Viele Werke der beiden Künstler – insbesondere die Collagen aus Pappe – haben eine gewisse Nähe.


Ab 1950 bereiste er, anfangs meist per Anhalter, Europa und Nordafrika. Später folgten Reisen nach Russland, Japan, die USA und Kanada sowie Australien und Neuseeland. Es entstanden dabei zahlreiche figurative „Reisebilder“. Noch bis zu seinem Tod malte Zangs - parallel zu seinen abstrakten Arbeiten - expressionistisch-figurativ.


Sein erstes Atelier hatte Zanks ab 1951 im Künstlerhaus in der Sittarder Straße. Ab 1952 entstanden seine Verweißungen. Eine Vielzahl dieser während seiner Reisen in Krefeld lagernden Arbeiten wurde vernichtet. Die Verweißungen wurden erst viele Jahre später durch den Krefelder Sammler und Künstler Adolf Luther bekannt, mit dem Zangs eng befreundet war und dem er viele Werke schenkte.
Ab 1957 entstanden Bildserien, in denen die Farbe mit Scheibenwischern aufgetragen wurde und die bereits die seriellen Kunstrichtungen der 1960er Jahre vorwegnahmen.


Um 1960 erwarb Zangs von einem Preisgeld ein Haus in Cucuron, Frankreich (Provence). Er verbrachte dort viele Tage, unter anderem mit dem Schauspieler Alexander May und dessen Familie.


1965 übersiedelt Zangs nach Paris unterbrochen durch einen Aufenthalt in New York und Kanada 1968–69. 1969–78 reiste er nach Japan, Indien, in die Südsee, Australien und Afrika. Ab 1970 entstanden erneut Verweißungen.


1973 wurde Zangs aus Frankreich ausgewiesen, aufgrund einer Schlägerei mit zwei Polizisten. Er kehrte nach Deutschland zurück, wo er unter anderem in Krefeld, Düsseldorf-Kaiserswerth und Xanten lebte. Ab 1975 schuf er Antibücher und war mit ihnen 1977 Teilnehmer an der Documenta 6 in Kassel – ein Teil befindet sich heute in der Sammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin. Ab 1978 schuf er Plakatübermalungen, Peitschenbilder, Computerbilder, ab 1979 Blasen- und Beulenbilder, ab 1982 Pinselabwicklungen, ab 1983 Tuchbilder, ab 1986 Knitter- und Gratbilder, ab 1993 Rollstuhlbilder (bedingt durch die fortschreitende Krankheit).


Am 26. März 2003 starb Zangs, inzwischen an beiden Beinen amputiert, in einem Altenheim in Krefeld.


Im Buch Sehen in weiß – Stationen meines Lebens (1996) nach Tonbandaufnahmen berichtet Zangs über sein Leben und Begegnungen mit bekannten Zeitgenossen. Das Herbert Zangs Archiv in Paris dokumentiert und bearbeitet das Leben und Werk des Künstlers. Der Werkkatalog wird von Emmy de Martelaere seit 2004 in fortlaufenden Bänden herausgegeben. Der Nachlass und das Copyright befinden sich seit 2011 im Besitz der Galerie Maulberger.

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