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Der vierte Stand

Giuseppe Pellizza da Volpedo

Der vierte Stand

Giuseppe Pellizza da Volpedo
  • Originaltitel: Il Quarto Stato
  • Datum: 1899 - 1901
  • Stilrichtung: Sozialer Realismus, Divisionismus
  • Genres: Genremalerei
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 293 x 545 cm
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Der vierte Stand (italienisches Original: Il Quarto Stato) ist der Titel des berühmtesten Gemäldes des piemontesischen Künstlers Giuseppe Pellizza da Volpedo. Es wurde nach mehrjähriger Vorarbeit im Jahr 1898 begonnen und 1901 fertiggestellt.


Pellizza da Volpedo bearbeitete das Bild hauptsächlich in einer divisionistischen Maltechnik. Wenngleich vom zeitgenössisch modernen Neoimpressionismus beeinflusst, zählt es zu den bedeutendsten Werken der Malerei des späten Realismus in Italien.


Es handelt sich dabei um ein monumentales auf einer Fläche von fast 16 Quadratmetern (293 cm × 545 cm) mit Öl auf Leinwand gemaltes, von „erdig“ wirkenden rostrot-sandfarbenen Tönen dominiertes Kunstwerk, das eine kommende Präsenz und Erstarkung der Arbeiterbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts (symbolisch übertragen „... eines neuen Zeitalters“) sinnbildlich darstellend beschwört und dieser Bewegung zugleich ein bis in die Gegenwart nachwirkendes Denkmal setzt.


Seit Dezember 2010 ist das Originalgemälde im Mailänder Museum des 20. Jahrhunderts (Museo del Novecento) zu besichtigen.


Der Arbeit am endgültigen Gemälde, dem sich Pellizza da Volpedo zunächst (im Jahr 1898) unter dem Arbeitstitel „Der Weg der Arbeiter“ (italienisch: Il cammino dei lavoratori) zugewandt hatte, ging ein etwa siebenjähriger Schaffensprozess voraus, während dessen er das Thema „Aufbruch der Arbeiterbewegung“ mit jeweils unterschiedlichen Zwischengemälden, aber ähnlichen Motiven bearbeitete (beispielsweise „Botschafter des Hungers“ (1891/1892), „Der Menschenstrom“ (1895/1896)) und inhaltlich zusehends deutlicher werdend (auf das Wesentliche konzentriert) verfeinerte. Von Version zu Version werden zunächst mit abgebildete Gebäude und Landschaftsanteile weggelassen, wohingegen die Menschen immer stärker das zentrale Motiv bilden, bis schließlich fast die ganze Bildfläche von ihnen eingenommen wird.


Die über die Jahre hinweg durch ihn angefertigten Skizzen und Porträts von Landarbeitern seines piemontesischen Heimatortes Volpedo, aus deren Mitte er stammte und deren Anliegen und sozialpolitische Forderungen er unterstützte, lieferten ihm den Hintergrund für die Ausgestaltung des Hauptwerkes.


Als Motiv von Il Quarto Stato wird eine aus der Dunkelheit ins Licht hervorschreitende Masse von Landarbeitern abgebildet; ein Demonstrationszug von Menschen beiderlei Geschlechts und fast jeden Lebensalters, der dem Betrachter frontal (auch konfrontativ), fordernd und selbstbewusst entgegenzumarschieren scheint (sinnbildlich „aus dem Schatten der Vergangenheit und der Geschichte in die erleuchtete Gegenwart“). Dessen vorderste Linien nehmen die gesamte Breite des Gemäldes ein. Ein Ende des Menschenstroms, der sich bis zum in der Dunkelheit angedeuteten Horizont zu erstrecken scheint, ist nicht auszumachen.


Im Zentrum und Vordergrund sind drei auf dem Originalgemälde lebensgroß dargestellte Personen (zwei entschlossen wirkende Männer und eine in klagender Mimik seitlich herbeitretende, vom Hochrenaissance-Maler Raffael inspirierte madonnenhaft erscheinende Frau mit männlichem Kleinkind auf dem Arm) als hervorstechende bzw. anführende Einzelpersonen mit individuellen Zügen zu erkennen; wohingegen die einzelnen Menschen der unmittelbar dahinter folgenden Menge oft nur schemenhaft erscheinen – sozusagen noch in der Anonymität der Masse verborgen und mit ihr verschmelzend.


Der Kulturwissenschaftler, Feuilletonist und Autor Georg Seeßlen schrieb im Jahr 2006 über Il Quarto Stato in vergleichendem Kontext zu anderen Kunstwerken zum Thema „Arbeit“ als Anmerkungen zum Verhältnis von Arbeit und moderner Kunst unter dem Titel „Arbeit macht Kunst“ für den Kulturteil der Wochenzeitung der Freitag (Textauszug):


Bei einer im Jahr 1902 in Mailand eröffneten Ausstellung präsentierte Pellizza da Volpedo sein Gemälde erstmals einer breiten Öffentlichkeit. Die Stadt Mailand war es dann auch, die das Bild 1920 von den Erben des 1907 durch Suizid verstorbenen Künstlers käuflich erwarb. Es war lange Zeit in der dortigen Galerie für moderne Kunst (Galleria d'Arte Moderna) untergebracht.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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