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Werner Berg

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Werner Berg war ein deutsch-österreichischer Maler. 1931 ließ er sich auf einem entlegenen Bauernhof in Kärnten nieder. Auf seinem Rutarhof im Grenzgebiet zu Slowenien suchte Werner Berg eine Existenz „nahe den Dingen“. Werner Berg gelang es, die Alltagswirklichkeit seiner Umgebung zu eindringlichen Zeichen zu verdichten. Bei allem formalen Anspruch sind die Bilder Werner Bergs zugleich Dokumente: Sie geben Zeugnis von einem Menschenschlag an der Grenze zwischen deutschem und slawischem Sprachraum und sie halten eine sich nur zögernd und allmählich aus alten agrarischen Bindungen lösende Lebensform fest.

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Werner Berg (* 11. April 1904 Elberfeld; † 7. September 1981 in St. Veit im Jauntal, Kärnten) war ein deutsch-österreichischer Maler. 1931 ließ er sich auf einem entlegenen Bauernhof in Kärnten nieder. Auf seinem Rutarhof im Grenzgebiet zu Slowenien suchte Werner Berg eine Existenz „nahe den Dingen“. Werner Berg gelang es, die Alltagswirklichkeit seiner Umgebung zu eindringlichen Zeichen zu verdichten. Bei allem formalen Anspruch sind die Bilder Werner Bergs zugleich Dokumente: Sie geben Zeugnis von einem Menschenschlag an der Grenze zwischen deutschem und slawischem Sprachraum und sie halten eine sich nur zögernd und allmählich aus alten agrarischen Bindungen lösende Lebensform fest.


Hans Werner Berg war das jüngste von vier Kindern. Sein Vater, Josef Berg war von Beruf Techniker. Die bestimmende Kraft des wohlhabenden elterlichen Hauses war die Mutter, Mathilde Clara Berg, geborene an der Heiden. Sie hatte bereits in den 1890er Jahren, kurz nach ihrer Vermählung, in Eigeninitiative eine erfolgreiche Spielwarenhandlung gegründet. Bald konnte das Wohn- und Geschäftshaus der Familie in Elberfeld in der Schwanenstraße 52–54, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Von der Heydt-Museum, zu einem ansehnlichen Haus mit zwei Geschäfts- und Wohnetagen umgebaut werden. Werner Berg besuchte das Realgymnasium in Elberfeld. In seiner Freizeit hielt er sich gerne auf den Bauernhöfen in der ländlichen Umgebung Elberfelds auf. Der Erste Weltkrieg erschütterte das geordnete Familienleben. Werner Bergs Bruder Alfred fiel in einer der Marne-Schlachten, ebenso der Verlobte der Schwester. Auch sein Bruder Walter wurde verwundet und galt monatelang als vermisst. Gebrochen durch diese Verluste, starb 1917 der Vater. Werner Berg musste sich seinen ursprünglichen Traum, Maler zu werden, vorerst versagen. Nach dem Abitur begann er 1922 eine Handelslehre in einem Industriebetrieb. Wegen seiner Fremdsprachenkenntnisse sollte er die Leitung einer Auslandsfiliale in Südamerika übernehmen. 1923 begann Werner Berg jedoch ein Studium der Handelswissenschaften und ging 1924 nach Wien, wo er bei Othmar Spann Volkswirtschaft und Gesellschaftslehre inskribierte. Nachdem er 1927 mit Auszeichnung promoviert hatte, wurde ihm eine Assistentenstelle an der Universität angeboten. Doch er konnte nun den seit der Kindheit gehegten Wunsch, Maler zu werden verwirklichen. Bereits 1924 hatte Werner Berg auf der Universität seine Studienkollegin und Gefährtin Amalie „Mauki“ Kuster kennengelernt. Mauki, die im selben Jahr wie Werner Berg promovierte, unterstützte die Ideen des Gefährten rückhaltlos. Gemeinsam beschloss das junge Paar, sich später als Bauern auf dem Land anzusiedeln. Im Herbst 1927 wurde Werner Berg an der Wiener Akademie Schüler von Karl Sterrer. Doch er war von der sturen Strenge Karl Sterrers bald abgestoßen. Er wechselte 1929 als Meisterschüler zu Karl Caspar an die Münchner Akademie. Viele Reisen prägten die Studienzeit Werner Bergs. Im Oktober 1928 wurde in Salzburg Werner Bergs erste Tochter Ursula geboren.


In den Sommermonaten 1929 fuhr Werner Berg erstmals nach Kärnten. 1930 heiratete er Mauki Kuster in München, doch die junge Familie hielt sich bereits den Großteil des Jahres in Kärnten auf. Ein Bauernhof wurde zum Kauf gesucht und erworben. Der Rutarhof war mit 22 Hektar eine kleine Landwirtschaft, auf kargen Konglomerat- und Schotterterrassen hoch über dem Tal gelegen. Das mit Holzschindeln gedeckte Haus war bis in die 1960er Jahre ohne elektrischen Strom und Fließwasser, die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen unterschieden sich kaum von denen der zurückliegenden Jahrhunderte. Doch Werner Berg suchte ein Leben voll unmittelbarer Anschauung, das in sich Sinn haben sollte. Er wollte das Leben eines Bauern leben, trotz all der damit verbundenen zeitlichen Beschränkungen für seine Malerei. Die Erträge der Landwirtschaft sollten ihn auch unabhängig von allen Zwängen des Kunstbetriebes machen. Im März 1931 zog Werner Berg mit seiner Familie und seinem Freund Kurt Sachsse auf den Rutarhof ein. Über einem alten Schafstall baute er sich ein Atelier mit großem nordseitigen Fenster. Die zweite Tochter Klara wurde geboren. Bei seiner Ansiedlung auf dem Rutarhof brach Werner Berg auch radikal mit allem an den Akademien bisher Erlernten. Unter dem Einfluss Emil Noldes, mit dem er in Briefkontakt trat, suchte er eine flächige, bewusst primitive Malweise. Ausgangspunkt seiner Bilder waren nun kleinformatige Skizzen, unterwegs bei den vielen Gelegenheiten, wo die Bauern zusammentrafen, entstanden, in denen bereits die wesentliche Bildidee formuliert war.

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