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Bileam

Joseph Anton Koch

Bileam (hebräisch בִּלְעָם, auch als Balaam bekannt), der Sohn des Beor, war ein am Euphrat wohnender Prophet. Er wollte, trotz Gottes eindeutigem Missfallen, die Israeliten für Geld in Gottes Namen verfluchen, aber gemäß der biblischen Erzählung musste er entgegen seiner zwischenzeitlichen Absicht Israel segnen.


Im 4. Buch Mose (Numeri) 22 LUT-24 des Alten Testaments wird berichtet, dass Balak, der König der Moabiter, Bileam bittet, den bedrohlichen Vormarsch Israels aus Ägypten durch einen Fluch zu stoppen. Bileam lehnt eine erste, schmeichelnde Einladung Balaks – wenn auch widerwillig – nach Rücksprache mit Gott ab. Er wird erneut von Balak eingeladen und folgt jetzt der Einladung, nachdem Gott ihn diesmal ziehen lässt. Bileam reitet auf seiner Eselin los, die vor einem Engel mit Schwert auf dem Weg zurückscheut. Als sie deswegen geschlagen wird, verleiht ihr JHWH die Stimme, und sie klagt darüber bei ihrem Herrn. Bileam erreicht die „Gassenstadt“ Balaks. Dort will er sich einerseits Balak zur Verfügung stellen, um Gottes Volk zu verfluchen. Andererseits will er nach wie vor Gott gehören, der gesagt hat, dass sein Volk gesegnet sei. Erst auf der „Höhe Baals“, dann auf der „Höhe Pisga“, dann auf dem „Berg Peor“, von denen aus man das Volk Israel sehen kann, lässt Balak auf Geheiß Bileams sieben Altäre bauen, auf denen Bileam und Balak je einen Stier und einen Widder opfern. Unter Darbringung dieser Opfer gerät der von Bileam erwünschte Fluch zu einem dreimaligen Segen. Daraufhin prophezeit Bileam seinen Auftraggebern den Untergang und ergreift die Flucht.


Nach jüdischer Sicht ist die Episode mit der sprechenden Eselin weit mehr als ein bloßes Märchen. Zunächst können die Verse 22,20-35 LUT als Traumgesicht von Bileam verstanden werden. Das sprechende, demütige Lasttier ist eine dramaturgische Antithese zum bisweilen arrogant auftretenden Bileam, dient aber hauptsächlich als Plädoyer gegen Tierquälerei. Dazu ein Kommentar von Maimonides:


Nach 4 Mos 31,8 LUT wird Bileam wegen Wahrsagerei und als Volksverführer vom Heer der Israeliten, das Moses anführte, getötet.


1967 wurden bei Ausgrabungen am Tell Der-Alla (Sukkoth im Jordantal, heute Jordanien) ein außerbiblisches Indiz für die Geschichtlichkeit des Bileam gefunden: Putzfragmente mit einer aramäischen Inschrift, die angeblich mit der Radiokohlenstoffmethode, die jedoch nur für organische Materialien geeignet ist, auf 816 v. Chr. ± 70 Jahre (uncal.) datiert wurden (Biblical Archaeology Review, September/Oktober 1985).


Eine wichtige Prophezeiung Bileams ist die in 4 Mos 24,17 LUT, beschriebene: „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen ...“. Im Judentum meist auf König David bezogen, wird diese Stelle im Christentum als Hinweis auf das Kommen Jesu Christi gedeutet. Die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland aktualisiert diese Verheißung; wie Bileam, der den Stern angekündigt hat, kommen sie aus dem Osten, um die Einlösung der Prophezeiung zu bestätigen. (vgl. die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland in Mt 2 EU). Die Geschichte ist damit eine narrative Variante der bei Matthäus üblichen Reflexionszitate, vgl. das gesamte Kapitel Matthäus 2.

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