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Henry van de Velde

Henry Clemens van de Velde

Henry van de Velde

Henry Clemens van de Velde

Henry Clement van de Velde (im belgischen Niederländisch auch Henry Clemens Van de Velde; * 3. April 1863 in Antwerpen; † 25. Oktober 1957 in Zürich) war ein flämisch-belgischer Architekt und Designer.


Als sechstes von acht Kindern wurde Henry in eine Apothekerfamilie hineingeboren. Sein Vater, der wohlhabende Brüsseler Guillaume Charles van de Velde, organisierte nebenher Festivals für berühmte internationale Komponisten.


Henry van de Velde besuchte in Antwerpen das humanistische Gymnasium und befreundete sich zu Beginn des Schuljahres 1878/1879 im Oktober in der vierten Lateinklasse mit dem späteren Dichter Max Elskamp. Ihr Briefverkehr befindet sich im Archiv der Universitätsbibliothek von Antwerpen.


Von 1880 bis 1882 studierte er an der Kunstakademie Antwerpen und anschließend Malerei im Privatatelier von Charles Verlat. Als van de Velde an der Antwerpener Kunstausstellung das Bild Bar aux Folies Bergère von Édouard Manet gesehen hatte, entschloss er sich, in Paris weiterzustudieren. Hier schloss er sich der impressionistischen Malergruppe L’Art Indépendant an, und Augustin Feyen-Perrin riet ihm, sich bei Émile Auguste Carolus-Duran weiterzubilden. Dieser nahm ihn 1884/1885 als einen seiner Schüler an.


Als van de Velde wieder nach Belgien zurückkehrte, suchte er die Einsamkeit und lebte vier Jahre im Gasthaus von Wechelderzande, einem kleinen Ort nahe Antwerpen. In der dortigen Künstlerkolonie befreundete er sich mit Adriaan Joseph Heymans, Florent Crabeels und Jacques Rosseels (1828–1912). Neben seinem künstlerischen Schaffen las van de Velde u. a. die Werke von Friedrich Nietzsche und Émile Zola. Im Sommer 1887 besuchte ihn die schon an Krebs erkrankte Mutter, und van de Velde pflegte und porträtierte sie. Im Winter 1887/1888 kehrten sie zusammen nach Antwerpen zurück.


Van de Velde gründete 1887 zusammen mit Max Elskamp, Georges Serigier, George Morren und dem Advokaten Charles Dumercy die „Association pour l’art indépendant“. Die Vereinigung war in der Folge drei Jahre aktiv.


Ab 1888 war van de Velde Mitglied der Künstlervereinigung Les Vingt, der u. a. auch Auguste Rodin, James Ensor und Paul Signac angehörten. In den Wintermonaten war er zusammen mit anderen Künstlern, Schriftstellern, Dichtern und Politikern oft zu Gast bei Edmond Picard. Trotz des unschätzbaren Dienstes, den die Vereinigung den neuen belgischen und ausländischen Kunstströmungen in der Malerei, der Skulptur, der Musik und in der Literatur geleistet hatte, löste sie sich nach zehn Jahren 1893 auf. Mit dem Vereinsvermögen von 50.000 Goldfranken wurde vom Vingt-Sekretär, dem Kunstkritiker und Rechtsanwalt Octave Maus (1856–1919), der alljährlich stattfindende Salon unter dem neuen Namen La Libre Esthétique ein Jahr später eröffnet. Octave Maus wählte sich selber zum alleinigen Verwaltungsdelegierten. Wegen des Ersten Weltkrieges musste der Salon 1914 schließen.


Wegen einer sich anbahnenden Neurasthenie verbrachte van de Velde den Sommer 1889 bei seinem Bruder in der Blankenbergher Villa und lernte in dieser Zeit Charles van Lerberghe, mit dem er sich befreundete, sowie Émile Vandervelde und den Advokaten Max Hallet kennen.


Später zog van de Velde zu seiner älteren Schwester Jeanne und ihrem Mann nach Kalmthout ins Haus „Vogelenzang“. In dieser Zeit hatte er u. a. Kontakt zu Auguste Vermeylen und gestaltete für die neu gegründete Literaturzeitschrift Van Nu en Straks die Titelschrift.


Da van de Velde mit seinen malerischen Ergebnissen nicht zufrieden war, versuchte er durch die Kunststickerei das zu verwirklichen, was er in der Malerei glaubte nicht erreichen zu können. „Ein Gefühl von Unruhe und mangelnder Befriedigung beherrschte uns um 1890 so allgemein“, schrieb Henry van de Velde in seinen Kunstgewerblichen Laienpredigten (in deutscher Sprache 1902 erschienen). Die daraus bei ihm resultierende künstlerische Sinnkrise ließ ihn um 1893/1894 seine Laufbahn als Maler abbrechen und sich der Architektur und angewandten Kunst zuwenden.

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