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Hans Baluschek

Alphons Anton Alexander Hans Ernst Karl Maria Baluschek (* 9. Mai 1870 in Breslau; † 28. September 1935 in Berlin) war ein deutscher Maler, Grafiker und Schriftsteller. Er gehörte zur Berliner Secession, war Mitglied im Deutschen Künstlerbund und gehörte dem Verband Deutscher Illustratoren an. Nach 1920 war er aktives Mitglied der SPD. 1929 bis Anfang 1933 war er Leiter der Großen Berliner Kunstausstellung.


Baluschek war ein Hauptvertreter des deutschen kritischen Realismus, wobei er selbst jede Form des „-ismus“ für seine Kunst ablehnte, und stellte anklagend das Leben des Proletariats dar. Seine Bilder haben entsprechend vor allem die Menschen des Arbeiterstandes in Berlin zum Thema.


Bekannt wurde er vor allem durch seine Gemälde, Illustrationen von Büchern wie Peterchens Mondfahrt und Beiträge für verschiedene Zeitschriften der Weimarer Republik.


Hans Baluschek war der Sohn von Franz Baluschek, Regierungslandmesser und Eisenbahningenieur. Er hatte drei Schwestern, von denen allerdings zwei bereits im Kindesalter an Tuberkulose verstarben. Durch die Euphorie in Breslau als preußischer Residenzstadt nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 versuchte sich Franz Baluschek als selbstständiger Unternehmer im Eisenbahnbereich und wirkte vor allem in Haynau (heute: Chojnów), das entsprechend für seinen Sohn neben Breslau zu dessen Hauptwohnorten wurde. Durch den Vater wurde zudem die Faszination für die Eisenbahn bereits in der frühen Kindheit erstmals manifestiert.


Im Jahr 1876 zog die Familie mit dem erst sechsjährigen Hans Baluschek nach Berlin, und bis 1886 wechselte sie insgesamt fünfmal die Wohnung, wobei sie immer in den sich ausbreitenden Neubaugebieten für Arbeiter vor dem Halleschen und dem Kottbusser Tor, dem heutigen Berlin-Kreuzberg blieb. Berlin befand sich zu dieser Zeit in einer durch die Weltwirtschaftskrise 1873 ausgelösten Depression und insbesondere die private Eisenbahnindustrie befand sich nach dem Zusammenbruch der Unternehmen von Bethel Henry Strousberg in einer sehr schwierigen Lage. Franz Baluschek arbeitete als königlicher Eisenbahningenieur bei der staatlichen Eisenbahn, in die die privaten Unternehmen überführt wurden, und konnte so die Familie ernähren, die in bürgerlichem bis kleinbürgerlich-proletarischem Milieu inmitten von anderen Arbeiterfamilien lebte. Nach dem Besuch der Gemeindeschule wurde Hans Baluschek mit neun Jahren in das Ascanische Gymnasium aufgenommen, das 1875 gegründet worden war. Es gehörte zu den wenigen höheren Schulen in Berlin, welche die Schüler auf der Basis eines humanistischen und naturwissenschaftlichen Lehrplans unterrichteten.


In den Jahren 1882 bis 1886 stellte der russische Künstler Wassili Wereschtschagin in mehreren Bildzyklen seine Gemälde vom Russisch-Osmanischen Krieg 1877–1878 und andere Kriegsdarstellungen aus, die in Berlin viel diskutiert wurden und den Künstler aufgrund seiner Inhalte und des ungewohnten Realismus populär werden ließen. Für Baluschek stellte der Besuch der Ausstellungen ein entscheidendes und prägendes Erlebnis dar. Er begann damit, Bilder zu kopieren und selbst zu malen. In seinen frühen Werken versuchte er sich unter anderem an Kriegsdarstellungen, die Wereschtschagin nachempfunden waren; auch in späteren Kriegsbildern zeigt sich der deutliche Einfluss dieses Vorbilds.


Sein Vater wurde 1887 für den Eisenbahnbau auf der Insel Rügen nach Stralsund versetzt, wo Baluschek die beiden letzten Jahre seiner Schulzeit bis zum Abitur verbrachte. Hier traf er auf den Lehrer Max Schütte, der seine Schüler mit den Ideen und Zielen des Sozialismus vertraut machte und über Klassenstrukturen der Gesellschaft und ökonomische Zusammenhänge aufklärte. Aufgrund des noch gültigen Sozialistengesetzes wurde Schütte aus dem Lehrdienst entlassen. Baluschek und seine Mitschüler begannen mit dem Studium sozialistischer Schriften und den in Deutschland populär werdenden Schriften Leo Tolstois und Emile Zolas. 1889 beendete Baluschek seine Schullaufbahn mit dem Abitur und dem Wunsch, Maler zu werden.

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