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Elisabetta Sirani

Elisabetta Sirani (* 8. Januar 1638 in Bologna; † 28. August 1665 ebenda) war eine italienische Malerin und Kupferstecherin. Sie gründete in Bologna eine Kunstakademie nur für Mädchen und Frauen und war eine der ersten Frauen überhaupt, die in die renommierte Accademia di San Luca in Rom als Mitglied aufgenommen wurde.


Elisabetta Sirani entstammte einer Bologneser Künstler-, Kunsthandwerker- und Kaufmannsfamilie. Ihr Vater Andrea Sirani handelte mit Kunstwerken, er war Maler, Mitarbeiter von Guido Reni und selbst Inhaber einer Werkstatt, in der junge Künstler ausgebildet wurden. Elisabetta wurde, ebenso wie ihre beiden jüngeren Schwestern Barbara und Anna Maria, von ihrem Vater unterrichtet. Sie erhielt nicht nur eine umfassende Ausbildung in der Malerei, sie war auch eine talentierte Musikerin, und sie war in den humanistischen Fächern unterrichtet. In der Bibliothek ihres Vaters standen philosophische, historische und kunsttheoretische Schriften zu ihrer Verfügung, darunter die für die barocke Malerei wichtige Iconologia von Cesare Ripa.


Seit ihrem 17. Lebensjahr arbeitete sie als professionelle Künstlerin. Ihre Auftraggeber kamen zunächst aus Kreisen des wohlhabenden Bürgertums Bolognas und der florierenden Universität. Zu ihren Mäzenen gehörten später der Großherzog der Toskana, Cosimo III. de’ Medici und andere Mitglieder der Familie Medici, wie Leopoldo oder Margherita de' Medici. Über einen Agenten der Medici und über ihren eigenen Agenten Annibale Ranuzzi wurden Elisabettas Bilder an den Kurfürsten von Bayern, an Mitglieder der Familie Gonzaga in Mantua oder die Farnese in Parma vermittelt.


Seit ihrem 18. Lebensjahr führte Elisabetta Buch über ihre Bilder, die über die Firma des Vaters verkauft wurden. Aus dem Erlös wurde der größte Teil der Kosten für seine Werkstatt, die Familie und den Haushalt finanziert. Im Gegensatz zu Guido Renis übrigen Mitarbeitern erhielt Elisabetta keinen Anteil an den Honoraren, diese wurden vollständig vom Vater vereinnahmt. Nicht aufgeführt in dem Notizbuch (taccuino di lavoro) sind die Bilder, die sie heimlich an ihre Freunde verkaufte, und mit denen sie ihre Mutter unterstützte oder Geld für ihren eigenen Bedarf abzweigte, wie z. B. für ihren Musikunterricht. Honorar erhielt sie von ihrer adeligen Kundschaft häufig in Form von Silber- und Goldschmuck oder Edelsteinen. So schenkte ihr Leopoldo de' Medici für ihr Bild Allegorie der Gerechtigkeit, der Nächstenliebe und der Klugheit ein Kreuz mit 54 Diamanten. Wie Besucher berichten, wurden diese Schmuckstücke im Wohnraum der Familie in einem eigenen Schrank ausgestellt. Elisabettas Atelier war für durchreisende hochgestellte Besucher offenbar eine Attraktion, die Großherzöge der Toskana, die Fürstin von Braunschweig, Christina von Schweden oder der Sohn des Vizekönigs von Böhmen suchten sie dort auf.


Da Frauen im 17. Jahrhundert nicht an einer Kunstakademie studieren durften, gründete sie in Bologna eine Akademie nur für weibliche Schüler, aus der eine Reihe von professionellen Malerinnen wie Teresa Maria Coriolano oder Ginevra Cantofoli hervorgingen. Als ihr Vater wegen einer Krankheit nicht mehr unterrichten konnte, übernahm sie auch dessen Schüler.


Elisabetta war nicht verheiratet. Sie starb im Alter von erst 27 Jahren wahrscheinlich an einer Bauchfellentzündung in der Folge eines Magengeschwürs (ulcera perforata) und nicht durch Selbstmord oder, wie es ein hartnäckige Gerücht will, an einer Vergiftung durch ihre Magd Lucia Tolomelli, die vor Gericht von allen Anschuldigungen durch Elisabettas Vater freigesprochen wurde. Sie wurde unter großer Anteilnahme der ganzen Stadt in der Cappella Guidotti der Kirche San Domenico begraben. Ein gemeinsames Epitaph erinnert an Guido Reni und Elisabetta Sirani QVAE NON MIRACULA IVNXIT VITA HOC IN TVMOLO IVNGERE MORS POTVIT (… die nicht das Leben durch Wunder verbunden hat das konnte der Tod im Grab vereinigen) Bereits nach etwas mehr als 10 Jahren erschien die erste Biografie über sie.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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