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Art Deco

Stilrichtung

Art déco (kurz für französisch art décoratif, ‚dekorative Kunst‘) ist ein Stilbegriff, der auf die Formgebung in vielen Gestaltungsbereichen wie Architektur, Möbel, Fahrzeuge, Kleidermode, Schmuck oder Gebrauchsgegenstände angewandt wird. Auch Gemälde und Illustrationen wurden im Stil des Art déco gefertigt.

Dem Art déco fehlt ein eindeutiges, zugrundeliegendes Stilmerkmal oder eine stilbildende Anschauung, was vor allem durch die im Gegensatz zu etwa dem Jugendstil („Art nouveau“) erst in den 1960ern definierte Zusammenführung zu einer Stilrichtung erklärt wird. Vielmehr handelt es sich, inmitten des generellen Aufbruchs der klassischen Moderne, um eine gestalterische Verbindung von Eleganz der Form, Kostbarkeit der Materialien, Stärke der Farben und Sinnlichkeit der Thematik. Vieles davon war schon im Jugendstil angelegt – vor allem im Französischen, wo man im Überflüssigen das Notwendigste sah: „le superflu, chose la plus nécessaire“.

Der Name zielt auf die Dominanz dekorativer Elemente und Gestaltungsabsichten des Art déco ab. Charakteristisch für den Art déco ist die stilisierte und flächige Darstellung floraler und organischer Motive. Dieses Fehlen von Schatten und Natürlichkeit vermittelt den modernen und oft plakativen Eindruck der Kunst jener Epoche. Die industrielle Fertigung sowie die unbeschwerte, eklektische Mischung von Stilelementen unterschiedlicher Herkunft sind wichtige Voraussetzungen.

Einer der Ursprünge des Art déco findet sich in der Gründung der Wiener Werkstätte durch die Secessionskünstler Josef Hoffmann und Koloman Moser und den Industriellen Fritz Wärndorfer im Jahre 1903. Ihrerseits beeinflusst durch die geradlinigen Formen des englischen und schottischen Jugendstils um Charles Robert Ashbee, Charles Rennie Mackintosh und Mackay-Hugh Baillie-Scott, nahmen Hoffmann und Moser mit ihren orthogonalen Entwürfen für elegante Inneneinrichtungen vieles von dem vorweg, was noch in den späten 1920er- und 1930er-Jahren als modern gelten konnte. Mit dem Eintritt von Dagobert Peche im Jahre 1915 war der Weg der Wiener Werkstätte hin zum Art déco endgültig festgelegt.

Zeitgleich entwickelten sich verschiedene funktionalistische Kunstrichtungen in Europa wie etwa der Esprit Nouveau in Frankreich, De Stijl in den Niederlanden oder Bauhaus in Deutschland. Diese traten mit dem Art déco zwar teilweise in Wechselwirkung, stellten grundsätzlich jedoch gegensätzliche Bewegungen dar.

Das Zentrum des Art déco und der Impulsgeber war jedoch ohne Frage die Metropole Paris. Im Jahre 1925 wurde eine Ausstellung in Paris unter dem Namen Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes durchgeführt. Die ursprüngliche Ausstellung ging zurück auf eine Initiative führender französischer Künstler, die 1901 die „Société des artistes décorateurs“ gegründet hatten, und war ursprünglich, durch den Ersten Weltkrieg verzögert, schon für 1915 geplant. Die großen Couturiers wie Jacques Doucet und Paul Poiret machten durch innovative Modeentwürfe die Vorgaben und wirkten vor allem mäzenatisch durch ihre Sammlungen und die Vergabe von Inneneinrichtungsaufträgen.

Seine Ideen bzw. Anregungen bezog der Art déco aus allen, auch den ihm entgegengesetzten, Entwicklungsrichtungen der modernen Kunst, die in Paris wie an keinem anderen Ort gebündelt waren: die Farben der Fauves um Henri Matisse; das Aufsplittern der Formen im Kubismus von Georges Braque und Pablo Picasso; die Verehrung der Technik durch die Futuristen um Umberto Boccioni; und sogar den auf Ornamente verzichtenden Funktionalismus. In Frankreich und damit in Europa erlebte der Art déco seinen Höhepunkt in den Jahren von 1924 bis 1928 und sein Einfluss ging durch die Weltwirtschaftskrise ab 1930 deutlich zurück.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Art_déco

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