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John Gast

John Gast (* 21. Dezember 1842 in Berlin; † 26. Juli 1896 in Brooklyn) war ein US-amerikanischer Maler und Lithograf.


Nach Informationen seines am 23. Juli 1867 ausgestellten Passes war sein Vater Leopold Gast ebenfalls als Lithograf tätig und siedelte mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten über, als John sechs Jahre alt war. Während Leopold als Künstler in St. Louis, Missouri nachgewiesen werden kann, arbeitete John den Großteil seines Lebens in Brooklyn, New York, wo er 1875, 1880 und 1890 in den Unterlagen des United States Census belegt ist.


Dank der Biografie, die Leopold Gast 1894 und 1897 verfasste, sind viele Lebensabschnitte seines Sohnes John (alias Hans) gut dokumentiert.


John wurde als Sohn des Leopold Heinrich Gast und dessen Ehefrau Bertha Volckmann am 22. Januar 1843 in Berlin in der (Böhmischen) Bethlehemskirche von Pfarrer Gossner auf den Namen „Johannes“ getauft. Von seiner Familie wurde er „Hans“ genannt. Berlin war nur eine Zwischenstation im Berufsleben des Vaters. Die Familie zog schon zwei Jahre nach Johns Geburt nach Halle an der Saale, wo der Vater sich als Lithograf selbständig machte. Dort reiften auch die Pläne für die Auswanderung nach Amerika. Im Revolutionsjahr 1848 schiffte sich die Familie Gast in Bremen nach New Orleans ein. Die Familie ließ sich in St. Louis, Missouri nieder. Der Vater Leopold gründete gemeinsam mit dem Bruder August eine lithografische Firma, aus der sich August aber bald wieder zurückzog. Hans lernte Klavierspielen, das er sehr gut beherrschte, und zeigte schon früh Talent fürs Zeichnen und Malen. Der Vater förderte diese Begabung und setzte große Hoffnungen auf Hans. Er sollte später in der Firma mitarbeiten und sie übernehmen.


1860, mit 18 Jahren, begleitete er seinen Vater auf einer Besuchsreise nach Deutschland. Leopold kehrte zurück nach St. Louis, Hans blieb in Deutschland, um an der Berliner Kunstakademie zu studieren. Seine Professoren waren unter anderem Ferdinand Bellermann und Theodor Hosemann, die sich beide auch privat um Hans kümmerten, als er von zuhause wegen des Amerikanischen Bürgerkriegs (1861–1865) keine Unterstützung hatte. Hans gab im Gegenzug Englischunterricht. Zuhause in St. Louis hatten die Eltern große Geldsorgen; der ältere Sohn Paul war als Offizier im Krieg, es fehlte einerseits an Hilfe, andererseits bestand die Gefahr, dass auch Hans bei seiner Heimkehr eingezogen würde. Erst als der Vater Leopold ernsthaft krank wurde, holte man Hans nach 4½ Jahren Abwesenheit im September 1864 zurück nach St. Louis.


Hans war hin- und hergerissen zwischen Dankbarkeit und Pflichterfüllung dem Vater gegenüber und seinem Wunsch, Maler zu werden. Da die Auftragslage in St. Louis immer noch schlecht war, war der Vater damit einverstanden, dass Hans als Zeichenlehrer an der Universität und am Mary-Institut Washington (Missouri) Geld verdiente. Ihm fehlten auch immer noch Kenntnisse im lithografischen Bereich. Diese sollte er auf einer weiteren Europareise in Paris erwerben.


Am 24. Juni 1867 reiste er über Boston nach New York; dort wurde er in die New Yorker bzw. Brooklyner Gesellschaft eingeführt. Am 25. Juli 1867 reiste er weiter nach Paris. Das Leben in Paris war für Hans zunächst ernüchternd, er fühlte sich fremd. Anders als in Deutschland, wo er sich auf die Kontakte seines Vaters verlassen konnte, musste er sich hier selber durchschlagen. Er fand bald Arbeit bei einem Chromo-Unternehmen (Ölfarbendruck), den Elsässer Gebrüdern Thürwanger, wurde aber nicht heimisch, klagte in Briefen über Heimweh und bat den Vater, die Studien wenigstens in Berlin fortsetzen zu dürfen. Erst als er durch die Empfehlung seines Vaters mit der Familie Winter (alte Freunde des Vaters) in Paris Kontakt aufnehmen konnte und sich ihm ein gesellschaftliches Leben bot, fühlte er sich heimisch und konnte die Chance, sich fortzubilden, genießen.

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