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Der Hausierer

Hieronymus Bosch

Der Hausierer

Hieronymus Bosch
  • Datum: c.1500
  • Stilrichtung: Nördliche Renaissance
  • Genres: religiöses Gemälde
  • Abmessungen: 71 x 70,6 cm
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Der Hausierer ist ein Gemälde des niederländischen Malers Hieronymus Bosch. Es entstand um 1500. Andere Bezeichnungen sind Der Wanderer, Der verlorene Sohn, Der Landstreicher (englisch The Wayfarer, The Pedlar; niederländisch De marskramer oder De landloper).


Das Bild mit den Maßen 70,6 cm × 71 cm war ursprünglich Teil eines Triptychons (Außenseite), dessen Mitteltafel fehlt und zu dem auch die Allegorie auf die Völlerei und die Wollust sowie der Tod eines Geizhalses und Das Narrenschiff gehörten. Es befindet sich seit 1931 im Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam.


Das Bild zeigt im Zentrum einen bereits ergrauten Mann in zerschlissener vormals guter Kleidung mit aufgeschlossenem Knie und notdürftig verbundenem Schienbein, der allgemein als Hausierer angesehen wird, vor einer ländlichen Szenerie. Er trägt eine Kiepe auf dem Rücken, auf der ein Löffel und ein Katzenfell befestigt sind, einen langen Stab in der rechten und seinen Hut in der nach vorne gestreckten linken Hand. An seinem Gürtel hat er einen Dolch und einen gefüllten Geldbeutel. Aus seinem Kittel hängt ein Schweinsfuß, Wahrzeichen niederer Triebe. Der Mann blickt sich, gebeugt vorwärts schreitend, um. Sein Blick geht zu einem verfallenden Haus, das oftmals als Bordell beschrieben wird und hinunter zu einem kläffenden Hund, den er mit seinem Stab fernhält.


Während der Hausierer die Bildmitte dominiert, nimmt das verfallende Haus den linken Bildteil ein. In der Tür des Hauses steht ein Paar in anzüglicher Pose, ein Mann uriniert an die Außenwand und aus einem kaputten Fenster schaut eine ältere Frau heraus. Das Dach des Hauses ist schadhaft, ein außen angebrachtes Wirtshausschild zeigt einen weißen Schwan. Wäsche hängt zum Trocknen aus der Bodenluke.


Zur Rechten des Hausierers sieht man eine Buche mit dunkler Krone und ein gut unterhaltenes Weidegatter, hinter dem ein Rind aufschaut. Im Hintergrund sind sandige Hügel, grüne Felder und einzelne Häuser angedeutet, über die sich ein graubläulicher Himmel zieht. Im ganzen Bild verteilt sind verschiedene Tiere zu sehen, so in dem Baum eine Eule, die eine Kohlmeise anschaut, Elstern auf der hohen Stange in der Ferne, im Gatter und in einem Käfig am Haus – wobei ein vor die Tür gehängter Vogelkäfig als Wahrzeichen damaliger Frauenhäuser galt, zur Linken des Hausierers der Hund und eine Horde Schweine um einen Trog.


Das Gemälde wurde zu einem Rundbild zugeschnitten, welches einen Durchmesser von etwa 71 cm hat. Es befindet sich heute in einem achteckigen Rahmen. In Folge des Zuschnitts erfolgten einige Kompositionsänderungen, am auffälligsten die Verkleinerung des Hundes. Es trägt keine Signatur. Das Bildnis ist in sandigem Ton, fast farblos und in fein abgestuften Grautönen gemalt. Hut, Haube, Rock und Hose des Mannes sowie der Baumstamm sind einheitlich silbergrau, wovon sich der erdfarbige Hof absetzt. Tiefer Schlagschatten bedeckt den Bildmittelgrund. Dendrochronologische Untersuchungen ergaben, dass es nicht vor 1487, nach üblichem Gebrauch des Holzes ab etwa 1493 gemalt worden sein könnte.


Das Gemälde erlebte im 20. Jahrhundert eine wechselnde Deutungsgeschichte. Prägend war zunächst die Erstbeschreibung von Gustav Glück (1904) und dessen Deutung als Verlorener Sohn nach Lukas 15,11–32 EU, die aber später von vielen Autoren als Fehldeutung angesehen wurde. Glück sah die Abwendung des in abgerissener Kleidung laufenden Mannes von dem Bordell und seine reumütige Hinwendung zur väterlichen Weide, sowie die Schweinehorde als korrespondierend mit der biblischen Erzählung.

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