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Der Abend

Caspar David Friedrich

Der Abend

Caspar David Friedrich
  • Datum: 1821
  • Stilrichtung: Romantik
  • Genres: Landschaft
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Der Abend ist ein auf 1821 datiertes Gemälde von Caspar David Friedrich. Das Bild in Öl auf Leinwand im Format 22,3 cm x 31 cm befindet sich im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover. Das Gemälde ist Teil des Bilderzyklus‘ Tageszeiten, zu dem weiterhin Der Morgen, Der Mittag und Der Nachmittag gehören.


Das Gemälde zeigt einen lichten Kiefernwald, der den gesamten Bildraum einnimmt. Der Waldboden in braun-grünen Tönen ist leicht gewellt. Den Vordergrund füllt eine Lichtung mit Kiefernbüschen aus. Auf dem Waldboden wachsen rot blühende Blumen. Die Anordnung der Baumstämme erscheint rhythmisch mit größeren Abständen zur Mitte hin. Dort schimmert die rot-gelbe Lichtschichtung des Sonnenuntergangs hindurch. Der Himmel über dem Horizont nimmt zwei Drittel der Bildfläche ein. Über den Wipfeln ziehen helle und dunkle Wolken hinweg. Im Bildzentrum stehen zwei mit altdeutscher Tracht bekleidete Staffagefiguren, in Richtung des Sonnenuntergangs blickend, auf einem Waldweg, der von links diagonal über den Mittelgrund führt.


Im Gemälde Der Abend wie auch im Mittag und im Nachmittag dominiert Kiefernwald den Charakter der Landschaft. Für die Bildidee des Abends, mitten im Wald einen Sonnenuntergang beobachten zu können, sind Kiefern die einzige mögliche hiesige Baumart. Historisch gesehen kamen ausgedehnte natürliche Kiefernwälder vor allem im nordostdeutschen Flachland vor. Auch bei der stellenweisen Übernutzung der Wälder gehörte die Kiefer in Friedrichs Heimat immer zur typischen Waldlandschaft. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde in Mecklenburg und Pommern mit der Aufforstung durch Kiefernbestände begonnen. Die im Mittag zu sehenden Waldinseln im Feld sind Holzreserven, die sich die Bauern anlegten. Zum Nachmittag existiert eine Bleistiftstudie Landschaft mit hohen Kiefern und Pferdewagen aus dem Jahr 1798, an der sich der Maler im Gemälde weitgehend orientierte. Die in der Zeichnung dargestellte Landschaft zeigt vermutlich den Landweg zwischen den mecklenburgischen Städten Neubrandenburg und Neustrelitz.


Der Abend wird im Kontext von Friedrichs Bilderzyklen zu Jahres- und Tageszeiten religiös, politisch, naturphilosophisch und als Konstruktionsbild interpretiert. Das Gemälde ist, wie auch Der Morgen, im Lieblingszustand des Malers, der Dämmerung, angesiedelt. Der Abschied vom Tag erfährt eine überwiegend religiöse oder naturmystische Sinnzuschreibung, die seit der Antike wenig Veränderung erfahren hat.


Der Betrachter vertraut sich diesem Naturbild an. Helmut Börsch-Supan sieht den Wald, christlich konnotiert, als Todessymbol und in seiner Durchlässigkeit für das Licht die Jenseitsverheißung.
Bei Friedrich sind diese Gedankengänge nachvollziehbar, wie Zeilen aus seinem Gedicht Der Abend nahelegen:


Die politische Deutung des Bildes stützt sich auf die altdeutsche Tracht der Staffagefiguren im zeitgenössischen Kontext der Demagogenverfolgung nach den Karlsbader Beschlüssen von 1819. In der kunsthistorischen Forschung wird Der Abend in der Sinnzuschreibung jedoch nicht in die Nähe solcher Gemälde wie Zwei Männer in Betrachtung des Mondes oder Gartenlaube gerückt, werden die beiden Wanderer auf dem Waldweg in ihrer Staffagefunktion betrachtet. Die Menschen treten wie die „entindividualisierten“ Bäume in vollkommene Anonymität zurück. Alle Spuren tätigen Lebens sind aus dem Bild verschwunden, die Wanderer der Tagesarbeit nicht zugehörig. Unbestritten scheint, dass sich der tiefere Sinn des Abends nur im Zusammenhang mit den anderen Bildern des Zyklus' erschließen lässt.


Die Entstehung des Tageszeitenzyklus' ist nicht endgültig geklärt. Vermutlich wurden Der Morgen und Der Abend als Bildpaar geschaffen, Der Mittag und Der Nachmittag jedoch erst später hinzugefügt. Für Wieland Schmied tritt das Allegorische in allen vier Bildern hinter der Konzentration auf die Landschaft und ihre allmähliche Veränderung zurück. Während dem Morgen die Anmutung eines Schöpfungsmorgens, dem Mittag die Klarheit des Tages, dem Nachmittag der Umschlag zu schlechtem Wetter zugeschrieben wird, gehört dem Abend die Kontemplation. Werner Hofmann sieht in dieser Art Bilder auch das Ikonische verschwinden und fordert, in die Betrachtung alle Zyklen im Werk des Malers einzuschließen. Die Tageszeiten, Jahreszeiten und die Lebensalter verwandelten sich in ein Kontinuum lauter Übergänge. Der Lebensweg des Menschen und der organische Kreislauf der Natur überlagerten sich. Morgendämmerung und hereinbrechender Abend, Aufstieg und Niedergang, Werden und Vergehen, Geburt und Tod sind Begriffspaare, die ein übergreifendes Thema in Friedrichs Kunst beschreiben. In den Tageszeiten stecken auch die Jahreszeiten drin. Die Bilder tendieren farblich zum Herbst, im Nachmittag ist das Kornfeld reif zur Ernte.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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