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Kurt Schwitters

Kurt Hermann Eduard Karl Julius Schwitters

Kurt Schwitters

Kurt Hermann Eduard Karl Julius Schwitters

Kurt Schwitters (* 20. Juni 1887 in Hannover; † 8. Januar 1948 in Kendal, Cumbria, England) war ein deutscher Künstler, Maler, Dichter, Raumkünstler und Werbegrafiker, der unter dem Kennwort MERZ ein dadaistisches „Gesamtweltbild“ entwickelte. Seine Werke umfassen die Stilrichtungen Konstruktivismus, Surrealismus und Dadaismus, dem sie aber nur durch Gegensätzlichkeit ähnlich waren. Aus heutiger Sicht zählt Schwitters zu den einflussreichsten Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts.


Kurt Schwitters wurde als Sohn des Ehepaars Eduard und Henriette Schwitters (geb. Beckemeyer) in Hannover, Rumannstraße 2 (heute 8 ), geboren. Sein Vater war Mitbesitzer eines Damenkonfektionsgeschäfts, das er 1898 verkaufte. Den Erlös investierte er in einige Mietshäuser. 1893 zog Familie Schwitters in die Waldstraße (später umbenannt in Waldhausenstraße) in Döhren (Hannover). Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Hannover machte Kurt im Jahr 1908 das Abitur und studierte für kurze Zeit an der Kunstgewerbeschule Hannover. Nach konventionellen impressionistischen und expressionistischen Anfängen als Schüler Carl Bantzers im Sommer 1909 in der Willingshäuser Malerkolonie belegte Schwitters bis 1914 Kurse bei Carl Bantzer und anderen Professoren, wie beispielsweise Emanuel Hegenbarth, die an der Königlich Sächsischen Akademie der Künste in Dresden lehrten. Den künstlerischen Umbruch in dieser Zeit, der sich im italienischen Futurismus, im französischen Kubismus, im Blauen Reiter sowie in der bereits 1905 gegründeten Künstlergruppe Brücke ausdrückte, nahm er damals noch kaum wahr.


Nach dem Studium heiratete Schwitters 1915 Helma Fischer. Zum Militärdienst im Ersten Weltkrieg wurde er im März 1917 eingezogen und wegen seines labilen Gesundheitszustands – er litt an Epilepsie und neigte zu Depressionen – bereits im Juni wieder entlassen. Bis zum November 1918 wurde er zur Arbeit als technischer Zeichner in einem Eisenwerk verpflichtet. Am 9. September 1916 wurde sein erster Sohn Gerd geboren, der aber wenige Tage später, am 17. September 1916, verstarb. Sein zweiter Sohn Ernst wurde am 16. November 1918 geboren. Ebenfalls 1918 lernte er Herwarth Walden kennen und hatte seine erste Ausstellung in dessen Galerie „Der Sturm“ in Berlin, wo er nach einer verkürzten Rekapitulation des Kubismus und Expressionismus 1919 das erste „MERZ-Bild“ zeigte. Weitere Künstler, die dort ausstellten, waren Paul Klee, Johannes Molzahn und Magda Langenstraß-Uhlig. Bis 1919 studierte er zwei Semester Architektur in Hannover.


Schwitters engagierte sich kaum politisch, wenn er auch mit der 1918 gegründeten Novembergruppe, einer radikalen Künstlergruppe, sympathisierte. Da ihm eine derartige Festlegung fremd war, stieß er bei der politisch beeinflussten Berliner Dadaistengruppe auf Ablehnung. Besonders Richard Huelsenbeck setzte sich mit Schwitters negativ auseinander und nannte ihn später in seiner Schrift Dada und Existentialismus „ein Genie im Bratenrock“ oder den „Kaspar David Friedrich der dadaistischen Revolution.“ Allerdings waren die Beziehungen zwischen Huelsenbeck und Schwitters zuerst freundschaftlich. Beim ersten Treffen im Frühjahr 1919 war Huelsenbeck begeistert von Schwitters' Arbeiten und bot seine Unterstützung an; gleichzeitig versprach Schwitters, einen Verleger für Huelsenbecks Dadapublikationen zu finden. Huelsenbeck besuchte Schwitters Ende 1919 und bekam als Geschenk eine Lithographie, die er sein Leben lang behielt. Das Verhältnis war allerdings jetzt gespannt, obwohl Huelsenbeck Januar 1920 einen versöhnlichen Brief schrieb: „Sie wissen, dass ich Ihnen durchaus freundlich gegenüber stehe. Ich finde auch, dass der gewisse Gegensatz, den Sie und ich zwischen unseren Tendenzen feststellen konnten, uns nicht hindern dürfte, gemeinsam gegen den gemeinsamen Feind, Bourgeoisie und Banausentum, vorzugehen“. Erst Mitte 1920 fing der Streit an, wahrscheinlich wegen Unstimmigkeiten bezüglich Schwitters' geplantem Beitrag zu Huelsenbecks (nie erschienenem) Dada Atlas Dadaco. Es ist zudem sehr unwahrscheinlich, dass Schwitters sich der Berliner Dadabewegung anschließen wollte, da er unter Vertrag zu Herwarth Waldens Der Sturm stand; er suchte eher eine Gelegenheit, seine Merzbilder auszustellen.

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