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Juno und Argus

Peter Paul Rubens

Juno und Argus

Peter Paul Rubens
  • Datum: c.1611
  • Stilrichtung: Barock
  • Genres: mythologisches Gemälde
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 249 x 296 cm
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Das Gemälde Juno und Argus von Peter Paul Rubens (Öl auf Leinwand, 249 × 296 cm) stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und zeigt eine Szene aus der griechischen Mythologie. Es ist im Kölner Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud (Inventar-Nr.: WRM 1040) eines der bedeutendsten Ausstellungsstücke.


Man erkennt niedlich-feiste Putten mit einer Haut, die in zahlreichen rosafarbenen Abstufungen glänzt. Diese Haut steht im Gegensatz zur fahlen Hautfarbe eines dargestellten Enthaupteten. Obwohl die Putten mit den Federn des Pfaus spielen und trotz der farbenprächtigen Gewänder der dargestellten Personen, handelt es sich um eine grausame Szene: Akribisch lösen die beiden Frauen mit einer Art Pinzette die Augen aus dem abgeschlagenen Kopf. Hinter der mythologischen Geschichte des Bildes verbirgt sich darüber hinaus ein kunsttheoretischer Gedanke.


Juno, die Gattin des Jupiter, mit goldenem Diadem gekrönt und intensiv rotem, in vielen Farbnuancen leuchtenden Gewand bekleidet, verrichtet diese makabre Arbeit, tatkräftig unterstützt von Iris, der Personifikation des Regenbogens. Die hundert Augen des Getöteten, der Argus hieß, werden dann von Juno in den Schwanz ihres Pfaus eingesetzt.


Der antike Dichter Ovid überliefert in seinen Metamorphosen die Geschichte, die Peter Paul Rubens dargestellt hat (Ovid, Metamorphosen I, 721–724). Jupiter, der Seitensprüngen nie abgeneigt war, wurde bei einem Treffen mit der schönen Io von seiner Frau Juno überrascht. Gerade noch rechtzeitig verwandelt der Göttervater seine Geliebte in eine schneeweiße Kuh. Auch als Kuh ist sie schön, und Juno muss ihre Schönheit loben. Doch dann erbittet Juno das Tier als Geschenk. Um sich nicht zu verraten, bleibt Jupiter nichts anderes übrig, als ihrem Wunsch zu entsprechen. Die misstrauische Juno aber fürchtet zu Recht, dass ihr die Kuh entwendet werden könnte und übergibt sie schließlich in die Obhut des Argus. Rings um den Kopf hatte er hundert Augen. Von diesen schlossen sich abwechselnd jeweils zwei zur Ruhe, die übrigen gaben acht und blieben auf Wache, schreibt Ovid.


Jupiter ist diese Situation unerträglich. So schickt er den schwatzhaften Götterboten Merkur, um Io zu befreien. Merkur nun erzählt Argus mit vielen Worten und ruhiger Stimme lange Geschichten und versucht ihn mit seinem Flötenspiel zu bezwingen (I, 684). Und tatsächlich, irgendwann waren sämtliche Augen des Argus, vom Schlaf überwältigt, geschlossen. (…) Merkur zückt sein krummes Schwert und schlägt damit Argus – der nickt im Schlaf – dort eine Wunde, wo sich das Haupt mit dem Halse verbindet.


Auf diesem Bild, das um 1610 entstanden sein dürfte, sind die Göttinnen jetzt damit befasst, dem toten Argus gleichsam ein Denkmal zu setzen. Auf den Federn des Pfaus sollen Argus’ Augen fortleben. Dem Einsetzen der Argusaugen in das Gefieder des Pfaus begegnet man in der Kunst nur sehr selten. In der Regel wählten die Künstler den Augenblick vor der Enthauptung. Auch Rubens selbst hat auf einem anderen Gemälde, das er für die Ausstattung eines Lustschlosses des spanischen Königs Philipp IV. geschaffen hat, diesen Moment der Tötung des Argus dargestellt. Das Bild hängt heute im Prado in Madrid, – entstanden ist es um 1636/38.


Welche Gründe Peter Paul Rubens bewogen haben, die seltene Szene dieses Bildes auszuwählen, ist unklar. Am Ende des Textes von Ovid heißt es: Erloschen ist das Licht, das in so vielen Augen Dir strahlte! Hundert Augen deckte nun eine Nacht! Die Geschichte dreht sich also auch um das Thema Licht und Dunkel, um Optik. Verfolgt man diese Gedanken weiter, so fällt auf, dass Rubens „Iris“ mit ins Bild setzt, die bei Ovid in der Argus-Geschichte gar nicht vorkommt. Iris ist eine Götterbotin, die Juno zu Diensten steht. Iris, das griechische Wort für „Regenbogen“, wird im Bild durch einen Regenbogen als Verbindung zwischen der himmlischen und der irdischen Sphäre versinnbildlicht. „Iris“ bzw. „Regenbogenhaut“ wird auch der Teil des menschlichen Auges genannt, der die Pupille umgibt. Auch hier also besteht eine Beziehung zur Optik.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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