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Jean Giraud

Jean Henri Gaston Giraud

Jean Henri Gaston Giraud (* 8. Mai 1938 in Nogent-sur-Marne nahe Paris; † 10. März 2012 in Montrouge auch nahe Paris; Pseudonyme: Gir, Mœbius, auch Moebius) war ein bedeutender französischer Comiczeichner und -scenarist, der den frankobelgischen Comic stark beeinflusst hat.


Seinen klassischen Western-Comic Leutnant Blueberry unterzeichnete er mit Gir. Daneben schuf er als Moebius Comics, die der fantastischen Literatur zuzuordnen und von assoziativer Bildsprache und experimentellen Erzähltechniken geprägt sind. Giraud wirkte auch am Ausstattungsdesign einiger Filme mit.


Jean Girauds Eltern trennten sich in seinem dritten Lebensjahr. Er wuchs bei seinen Großeltern auf. 1955 unternahm er seine erste Mexiko-Reise und besuchte seine Mutter, die ein Jahr zuvor mit ihrem mexikanischen Lebensgefährten dorthin gezogen war. Er blieb acht Monate bei ihr und bereiste während der Zeit das Land. Die Landschaften Mexikos, die Wüste und die Farben hatten starken Einfluss auf sein Werk. Nach dem Studium der angewandten Kunst an der Académie des Beaux-Arts in Paris veröffentlichte Jean Giraud 1956 seinen ersten Comic im Magazin Far West. Weitere Western-Comics erschienen in verschiedenen anderen Magazinen. Ab 1958 leistete er 27 Monate lang den Wehrdienst in Deutschland und Algerien ab.


1961 wurde er Assistent von Jijé und arbeitete an einer Folge von Jerry Spring für das Magazin Spirou mit. Ab 1963 arbeitet er an der Serie Leutnant Blueberry. 1965 reiste er erneut für ein halbes Jahr nach Mexiko und unterbrach dafür seine 1963 begonnene Arbeit an Blueberry. 1967 heiratete Giraud Claudine Conin, 1970 wurde die Tochter Hélène und 1972 der Sohn Julien geboren. Mit Philippe Druillet, Jean-Pierre Dionnet und Bernard Farkas gründete Giraud 1975 den Verlag Les Humanoïdes Associés (dt. Die vereinigten Humanoiden), der die Zeitschrift Métal Hurlant – als Ableger 1977 in den U.S.A. als Heavy Metal, später als Schwermetall auch in Deutschland – herausbrachte. Er fertigte als Moebius für die erste Ausgabe allein drei Beiträge. Métal Hurlant legte einen Schwerpunkt auf alle Arten von Science-Fiction, es entstanden Werke, die als wegweisend für die gesamte Comic-Kunst gelten.


Giraud baute ab 1979 Beziehungen zu Jean-Paul Appel-Guéry auf, der angeblich Kontakt zu Außerirdischen hatte, die Teile der Menschheit vor einem drohenden Weltuntergang ins All retten wollten. Er zog mit seiner Familie 1983 nach Tahiti und lebte bis 1985 in der Sektengemeinschaft. Nach Aufenthalten in Japan und Los Angeles lebte Giraud seit der Trennung von seiner ersten Frau und der Heirat mit Isabelle Champeralle 1988 wieder in Frankreich. Nach langer Krankheit verstarb er am 10. März 2012 in Paris.


Giraud zeichnete in Zusammenarbeit mit dem Texter Jean-Michel Charlier ab 1963 die Western-Serie Fort Navajo für das Comic-Magazin Pilote; seit 1966 wurde die Serie als Leutnant Blueberry fortgeführt und erzählt in einem sehr realistischen Stil die Abenteuer des Titelhelden. In den ersten Folgen war das Aussehen des Titelhelden noch sehr an den französischen Schauspieler Jean-Paul Belmondo angelehnt, der Zeichenstil unterschied sich anfangs kaum von dem Jijés, und so fiel es nicht auf, dass dieser 1965 in der Folge Das Halbblut aushalf und etwa ein Drittel der Zeichnungen fertigte. Charlier und Giraud entwickelten sowohl die Erzähltechnik als auch die Zeichnungen weiter. Die Handlungsabläufe und Personen wurden vielschichtiger, die Erzählstränge ließen sich nicht mehr auf den üblichen 48 Albumseiten darstellen, so dass einzelne Folgen bis zu elf Alben in Anspruch nahmen. Giraud löste sich teilweise von dem traditionellen Aufbau der Panels, schuf große Panoramen mit detaillierten Landschaften.

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