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Charles Despiau

Charles Despiau

Charles Despiau (* 4. November 1874 in Mont-de-Marsan; † 28. Oktober 1946 in Paris) war ein französischer Bildhauer, der vor allem als Porträtbildhauer geschätzt war und neben Auguste Rodin, Aristide Maillol und Antoine Bourdelle zu den tonangebenden Bildhauern des frühen 20. Jahrhunderts wurde.


Seine Kindheit verbrachte Charles mit seinem älteren Bruder Louis in Mont-de-Marsan. Sowohl Vater als auch Großvater waren Stuckateure. Despiaus künstlerisches Talent wurde früh von seinem Vater und seinem Kunstlehrer Ismaël Morin entdeckt und gefördert.
Mit 17 Jahren zog Despiau nach Paris und begann 1892 an der École National des Art Décoratifs als Kunsthandwerker. 1895 gelang es ihm im zweiten Versuch die Aufnahmeprüfung für die École des Beaux-Arts zu bestehen und er wurde Schüler von Louis-Ernest Barrias. Fortan stellte er seine Arbeiten im Salon des Artistes Français aus. 1900 begann er als Assistent für Jean-Alfred Halou zu arbeiten und gelangte so in den weiteren Kreis um Auguste Rodin. 1901 exmatrikulierte sich Despiau von der Kunstakademie und wechselte in die Societé Nationale des Beaux-Arts. Rodin wurde in diesem Jahr erstmals auf Despiau aufmerksam, als dieser seine große Steinfigur La Convalescente ausstellte. Doch erst die 1907 entstandene Büste Paulette brachte Rodin dazu, Despiau als Assistenten einzustellen. Es entwickelte sich ein vertrauensvolles Verhältnis. Weitere Entwicklung erfuhr Despiaus Kunst durch und in Auseinandersetzung mit der sogenannten „Bande à Schnegg“, einer Künstlergruppe um Lucien Schnegg. 1909 stellte Despiau die Jeune fille des Landes fertig, die bereits Merkmale der ruhigen Formgebung von Schnegg aufweist.
1904 heiratete er Marie Rudel, die ihm fleißig Modell saß. Die Ehe blieb kinderlos. Despiaus Kunst beschränkte sich zunächst auf Porträts von Menschen aus seiner unmittelbaren Umgebung. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete Despiau in einer Tarneinheit, während dessen er sich weniger künstlerisch entfalten konnte. Doch es entstanden unter anderen zwei Kinderporträts, für die er Nachbarskinder als Modelle nutzte und er lernte viele Maler kennen, mit denen er Freundschaft schloss. Darunter waren zum Beispiel Georges Mouveau und André Dunoyer Segonzac, die er einige später porträtierte.


Nach dem Tod von Auguste Rodin 1917 und dem damit verbundenen Verlust der Anstellung in dessen Meisteratelier gestaltete sich die finanzielle Situation für Despiau schwierig. Doch nachdem er, mit Unterstützung von Dunoyer de Segonzac, André Derain und anderen Freunden, wieder ausstellen konnte und der Staat ihm eine Bronzefigur der Cra-Cra abgekauft hatte, ging es langsam wieder bergauf. Er übte sich weiter im Porträtieren und machte auch erste Versuche mit großen Figuren, wie z. B. den Athlète au repos. 1923 gründete er zusammen mit Aristide Maillol, Antoine Boudelle, Léon-Ernest Drivier und Robert Wlérick den Salon des Tuileries. Den Durchbruch seiner Karriere feierte Despiau nicht in Frankreich, sondern im Ausland, insbesondere in den USA. 1925 erlangte er durch die Ausstellung seiner Faunesse auf der großen Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes auch in seinem Heimatland größere Bekanntheit. Im Salon des Tuileries stellte er seine Eva aus, die von den Mitgliedern, besonders den jüngeren Künstlern, hoch gelobt wurde. 1927 bekam er eine Professorenstelle an der Académie Scandinave. Im selben Jahr hatte er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Brummer in New York, auf der 22 seiner Werke ausgestellt wurden, darunter auch Maria Lani. Es war ein sehr großer Erfolg und Vanity Fair schrieb, es habe seit Auguste Rodin keinen ausländischen Bildhauer gegeben, der in den USA solch einen Eindruck hinterlassen habe. Zahlreiche Ausstellungen im Ausland folgten, darunter in Buffalo, Brüssel, Chicago, Prag, Zürich, Basel, Bern und auch in Deutschland. Despiau konnte sich nun vor Auftragsarbeiten kaum retten und war finanziell so gut gestellt, dass er auch Aufträge ablehnte. 1931 lernte er in den Landes Odette Dupeyron kennen, die für ihn von da an immer wieder Modell saß. Despiau schuf einige Zeichnungen, sowie eine Büste, eine Sitz- und eine Standfigur von ihr. 1932 traf er Assia Granatouroff, die ihm für eines seiner berühmtesten Werke Modell stand, die Assia. 1936 wurde er in den Ausschuss berufen, der für die Außenbereichsplanung der Weltfachausstellung Paris 1937 zuständig war. Dort waren auch einige seiner Werke zu sehen, darunter auch die „Assia“, die hoch gelobt wurde. Es folgte der Auftrag eine überlebensgroße Statue für die Esplanade des Palais de Tokyo zu schaffen und Despiau begann mit der Arbeit an dem für dort vorgesehenen Entwurf „Apollon“. Jedoch kam er nie über ein etwa ein Meter großes Modell hinaus.

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