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Simon Vouet

Simon Vouet (* 9. Januar 1590 vermutlich in Paris; † 30. Juni 1649 ebenda) war ein französischer Maler und Dekorateur des Barock.


Seinen ersten Unterricht erhielt er bei seinem Vater Laurent Vouet. Reisen führten Simon schon in seiner Jugend nach England und 1611–12 im Gefolge des französischen Botschafters Monsieur de Harlay nach Konstantinopel, wo er nach nur einer einzigen Begegnung mit Sultan Ahmed I. dessen Porträt aus dem Gedächtnis gemalt haben soll.


Nach einem kurzen Aufenthalt in Venedig kam er gegen Ende 1613 nach Rom, wo er sich stilistisch zunächst den Caravaggisten anschloss, dabei aber auch Anregungen aus der Bologneser Schule annahm. Unterstützt wurde er spätestens ab 1618 durch eine Pension von 450 Livres von dem französischen König Ludwig XIII. Zu Vouets wichtigsten römischen Mäzenen gehörte Kardinal Maffeo Barberini, der 1623 als Urban VIII. Papst wurde.


Bereits in Rom hatte Vouet Schüler und erlangte bald eine führende Rolle unter den französischen und französischsprachigen Malern, zu denen außer seinem Bruder Aubin Vouet u. a. Claude Vignon, Charles Mellin, Nicolas Poussin und Nicolas Tournier gehörten. Einen guten Kontakt hatte Vouet auch zu dem Kupferstecher Claude Mellan, der viele von Vouets Bildern durch seine Veröffentlichungen bekannt machte.


Nach einigen Jahren genoss Vouet einen so guten Ruf, dass er auch Aufträge von außerhalb Roms erhielt, so malte er 1620 für die Certosa di San Martino in Neapel eine Darstellung des Hl. Bruno, der die Regeln vom Jesuskind erhält. Ob sich Vouet persönlich nach Neapel begab, ist nicht bekannt oder erwiesen, aber eine Affinität zur neapolitanischen Malerei, die sich an einigen seiner Gemälde ablesen lässt, könnte auch durch einen Kontakt mit Massimo Stanzione zurückgehen, der wahrscheinlich gleichzeitig mit Vouet in der römischen Kirche San Lorenzo in Lucina arbeitete.


1621 reiste Vouet nach Genua, wo er Porträts für Don Paolo Orsini, den Herzog von Bracciano, und für Marc Antonio Doria malte. Das Altarbild der Kreuzigung für die Kirche Sant’Ambrogio sandte er von Rom aus nach Genua.


1624 wurde ihm die Ehre zuteil, als erster Franzose zum Leiter („principe“) der Accademia di San Luca ernannt zu werden, als Nachfolger von Antiveduto Grammatica. Vouet war auch der erste französische Maler, der im Petersdom arbeitete, für den er 1626 ein großes Wandbild Anbetung des Kreuzes und der Symbole der Passion malte, das leider nicht erhalten ist.


Am 21. April 1626 heiratete er in Rom die Miniatur- und Pastellmalerin Virginia Vezzi (oder da Vezzi), die er im Jahr zuvor kennengelernt hatte, und die ihm am 9. März 1627 seine erste Tochter Francesca schenkt.


Da er inzwischen der berühmteste französische Maler der Zeit war, ließ ihn Ludwig XIII. nach Paris zurückberufen, wo Vouet nach einem Aufenthalt in Venedig am 25. November 1627 eintraf, zusammen mit seiner Familie und zwei Schülern.


Ludwig XIII. ernannte ihn zum „premier peintre du Roy“ („erster Maler des Königs“) und ließ sich persönlich von Vouet im Malen unterrichten, weil er selber Pastellporträts von seinen Höflingen anfertigen wollte. Vouet erhielt eine Wohnung im Louvre und war von nun an verantwortlich für die Dekoration der königlichen Schlösser: den Louvre, das Neue Schloss von Saint-Germain-en-Laye und das Palais du Luxembourg. Um dieses Pensum und die zahlreichen Aufträge aus dem Adel bewältigen zu können, gründete er eine große Werkstatt, aus der in der Folge zahlreiche Schüler und bedeutende Künstler hervorgingen, u. a. Eustache Le Sueur, Pierre Mignard, Charles Le Brun, Michel Corneille d. Ä., der Gartenarchitekt André Le Nôtre, sowie Vouets Schwiegersöhne Michel Dorigny und François Tortebat.

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