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Ludwig Bemelmans

Ludwig Bemelmans (* 30. April 1898 in Meran; † 1. Oktober 1962 in New York City) war ein amerikanischer Schriftsteller und Illustrator europäischer Herkunft.


Ludwig Bemelmans war Sohn des belgischen Malers Lambert Bemelmans und der Brauertochter Franziska Fischer. Er wuchs im damaligen Österreich-Ungarn und im Deutschen Reich auf, soll aber, wegen seines französischen Kindermädchens, als erste Sprache Französisch gesprochen haben. 1904 verließ der Vater die Familie. Die Mutter zog mit Ludwig und seinem Bruder in ihre Geburtsstadt Regensburg, wo ihrem Vater die Brauereigaststätte „Emslander“ gehörte. Bemelmans war ein undisziplinierter und rebellischer Schüler. Seine Mutter schickte ihn deshalb ohne Schulabschluss zu seinem Onkel, der mehrere Hotels in Tirol besaß.


Nachdem Ludwig im Streit auf einen Hotelangestellten geschossen hatte – nach anderer Lesart soll er ihn bloß mit einem Teller beworfen haben –, wurde der Sechzehnjährige 1914 zu seinem damals in den USA lebenden Vater geschickt. Die nächsten Jahre verbrachte er damit, in Hotels und Restaurants zu arbeiten. 1917 trat er in die United States Army ein, stieg zum Korporal auf, wurde jedoch aufgrund seiner verwandtschaftlichen Beziehungen nach Deutschland nicht in Europa eingesetzt, sondern in einem Militärspital. 1918 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.


Während der zwanziger Jahre arbeitete Bemelmans weiter in der Restaurant- und Hotelbranche, etwa als Kellner im Ritz-Carlton-Hotel und versuchte sich, zunächst ohne größeren Erfolg, als Künstler und Maler. 1925 gestaltete er das Restaurant „Hapsburg House“, dessen Miteigentümer er wurde.
Anfang der dreißiger Jahre traf er in der Kinderbuchlektorin von Viking Press, May Massee, eine einflussreiche Unterstützerin. Nach seinem ersten Buch Hansi (1934), das die Abenteuer zweier österreichischer Kinder und ihres Hundes schildert, veröffentlichte er eine ganze Reihe weiterer Kinderbücher, die jedoch nur mäßigen Erfolg erzielten. 1935 heiratete Bemelmans Madeleine Freund, mit der er eine Tochter Barbara hatte. 1939 gelang ihm mit Madeline der Durchbruch. Die von Bemelmans selbst illustrierte Versgeschichte über ein selbstbewusstes kleines Pariser Mädchen wurde zunächst von mehreren Verlagen mit der Begründung abgelehnt, das Buch sei zu anspruchsvoll. Schließlich wurde es von Simon and Schuster publiziert und geriet zum Erfolg. Bis 1961 entstanden insgesamt sieben Bücher über Madelines Abenteuer, mit denen sich Bemelmans in der angelsächsischen Welt einen dauerhaften Ruf als Kinderbuchautor erwerben konnte. Fünf davon wurden zu Lebzeiten des Autors in Buchform publiziert, eines („Madeline's Christmas“) 1956 in McCall's und 1985 als Buch, das letzte 1999 posthum aus dem Nachlass („Madeline in America and Other Holiday Tales“). Die erste Verfilmung der Bücher wurde 1952 der oscarnominierte Kurztrickfilm Madeline.


Bemelsmanns schrieb und zeichnete auch für bekannte amerikanische Zeitungen und Zeitschriften wie Vogue, Town and Country, The New Yorker, Fortune, Harper’s Bazaar, McCall’s, Holiday und Stage. Er publizierte außerdem mehrere Erwachsenenbücher, darunter Hotel Splendide und The Donkey Inside. Mit dem 1945 bei Viking Press erschienenen Roman The Blue Danube, welcher in skurrilen und kritischen Szenen das deutsche Alltags- und Provinzleben unter dem Nationalsozialismus schildert, setzte er Regensburg als der Heimatstadt seiner Mutter ein literarisches Denkmal. Das Buch ist 2007 bei Suhrkamp/Insel unter dem Titel „An der schönen blauen Donau“ in deutscher Übersetzung erschienen. Es beruht nicht zuletzt auf den Erfahrungen einer Deutschlandreise im Jahr 1935, bei der Bemelmans nach einer öffentlichen Imitation Hitlers kurzfristig verhaftet worden war.

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