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Ernst Wilhelm Nay

Ernst Wilhelm Nay

Ernst Wilhelm Nay (* 11. Juni 1902 in Berlin; † 8. April 1968 in Köln) war ein deutscher Maler und Grafiker der klassischen Moderne. Er ist einer der bedeutendsten Maler der deutschen Nachkriegszeit.


Nay entstammte einer Berliner Beamtenfamilie. Der Vater fiel 1914 in Belgien. Seine humanistischen Schulausbildung schloss er mit dem Abitur an der Landesschule Pforta 1921 ab. Anschließend begann Nay eine Buchhandelslehre, die er nach einem Jahr abbrach. Danach schlug er sich mit Gelegenheitsjobs durch und begann als Autodidakt mit der Malerei. Mit drei Bildern stellte er sich 1924 bei Karl Hofer vor und wurde von diesem im folgenden Jahr als Stipendiat in seine Malklasse an der Hochschule für bildende Künste in Berlin aufgenommen. Er beendete das Studium im Jahr 1928 als Meisterschüler Hofers.


Nach einer ersten Studienreise nach Paris, entwickelte Nay bei einem Stipendienaufenthalt auf Bornholm die sogenannten Strandbilder. 1931 erhielt er durch die Preußische Akademie der Künste das Villa Massimo-Stipendium in Rom. 1932 heiratete er Elly Kirchner. Bei Sommeraufenthalten 1935–1936 an der Ostsee in Vietzkerstrand (Wicko Morskie), Pommern, entstanden während einer ersten großen Werkphase die Dünen- und Fischerbilder. Im Jahr darauf wurden zwei seiner Bilder in der Ausstellung Entartete Kunst gezeigt. Nay war als Gast von Edvard Munch in Norwegen. Bei zwei Aufenthalten auf den Lofoten entstanden die Lofotenbilder.


1940 wurde Nay zum Kriegsdienst bestellt. Zunächst als Infanterist in Frankreich, dann in der Bretagne, wurde er 1942 als Kartenzeichner in Le Mans an der Westfront eingesetzt. In diesen Jahren konnte er nebenbei kleinformatige Gemälde und Aquarelle malen. Dies war jedoch nur unter strenger Geheimhaltung möglich und erforderte einigen Aufwand, da Nay als „entarteter“ Künstler keinerlei Materialien, wie zum Beispiel Farbe oder Leinwand, erwerben konnte. Nach dem Krieg lebte er in den Jahren bis 1951 in Hofheim im Taunus.


In der Werkphase nach dem Krieg schuf Nay von 1945 bis 1948 die von der griechischen Mythologie inspirierten Hekate-Bilder, 1949 folgten die Fugalen Bilder. Im Jahr 1951 zog Nay nach Köln, das bis zu seinem Lebensende sein Lebensmittelpunkt blieb. Eine der stärksten Werkphasen begann 1954 mit den Scheibenbildern, darunter das Freiburger Bild für das Chemische Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Im folgenden Jahr erschien Nays kunsttheoretische Schrift Vom Gestaltwert der Farbe. Er nahm an der documenta 1, documenta II, und documenta III (1955/1959/1964) in Kassel teil. Die Augenbilder entstanden ab 1963, so zum Beispiel das Gemälde Firmament (Öl auf Leinwand, 201 × 161 cm) aus dem Jahre 1963, das sich im Besitz der Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main befindet. Seiner letzten Werkphase ab 1965 sind die Späten Bilder zuzuordnen. Ernst Wilhelm Nay war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.


Nay starb an Herzversagen. Er wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof beigesetzt.


Nays Werk lässt sich keiner Kunstströmung zuordnen. Während in seinem Frühwerk noch Einflüsse von Henri Matisse und seinem Lehrer Karl Hofer erkennbar sind, beginnt Nay sehr bald konsequent mit der Entwicklung seiner eigenen Farb- und Formensprache. Die Weiterentwicklung betreibt Nay bis zu seinem Lebensende. Sie manifestiert sich in scharf abgegrenzten Werkphasen, die Wesentlichen sind in der Biographie angegeben. Dabei überspannt sein Werk stilistisch ein breites Spektrum. Sein Frühwerk ist gegenständlich mit teils surrealen Elementen. Bereits in den 1930er Jahren verkümmern die Gegenstände zu Farb- und Formträgern, um ab den 1950er Jahren höchstens als Ornament aufzutreten.

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