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Thea Djordjadze

თეა ჯორჯაძე

Thea Djordjadze (georgisch თეა ჯორჯაძე; * 1971 in Tiflis, Georgien) ist eine zeitgenössische georgische Künstlerin. Sie lebt seit 1994 in Deutschland und wohnt seit 2009 in Berlin. Djordjadze befasst sich überwiegend mit Installations- und Objektkunst.


Thea Djordjadze studierte von 1988 bis 1993 an der Kunstakademie Tiflis. Aufgrund des Bürgerkrieges in Georgien wurde der Akademie-Betrieb im Jahr 1993 eingestellt. Djordjadze hatte sich deswegen erfolgreich an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam beworben und ging in die Niederlande, wo sie ihre Ausbildung bis 1994 fortsetzte. Bereits nach einem Jahr kam sie nach Deutschland, wo sie bis 2001 ein weiteres Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf absolvierte. Sie studierte dort von 1995 bis 1997 bei Professor Dieter Krieg und von 1998 bis 2001 bei Professor Rosemarie Trockel, deren Meisterschülerin sie im Jahr 2000 wurde. Bereits 1996 hatte sie ihren Abschluss an der Kunstakademie Tiflis nachgeholt.


Ihr künstlerisches Werk umfasst bildhauerische Arbeiten, Installationen, aber auch Malerei, Fotografie, Zeichnung sowie Videoarbeiten, Performance und Musikaufnahmen.


Den Großteil ihrer Werke machen dabei Installationen aus, die sie mit Bezug auf den jeweiligen Ausstellungsort konzipiert. Ihre raumgreifenden Arbeiten sind aufgeräumt, die Strenge der Ausstellungsarchitektur bricht sie dabei mit wie hingeworfen wirkenden Elementen. Djordjadze verwendet Aquarelle und Zeichnungen oft als Teile ihrer Installationen, sie verstärken deren expressive Wirkung und betonen gleichzeitig den fragmentarischen, „unfertigen“ Status der Arbeiten.


Für ihre Skulpturen setzt Djordjadze häufig alltägliche, teils auch vergängliche Materialien ein, die aus einem eher häuslichen und als „weiblich“ attributiertem Vokabular stammen, wie zum Beispiel Glas, Keramik, Papier, Schwamm, Seife, Silikon und Textilien. Diese wie auch weitere so genannte arme Materialien (Karton, Schaumstoff, Gips, Folien oder Pappmaché) kombiniert sie mit wertvollen Materialien und Techniken – Keramik, Ölmalerei, Goldlack. Die Boxen, Geländer, Regale und Wände, die sowohl Träger oder Rahmen als auch Teil ihrer skulpturalen Objekte sind, gestaltet sie als einfache, eher zarte Strukturen aus Holz und Metall. Anstelle von Podesten setzt sie häufig Teppiche ein. Sie arbeitet dabei mit Kontrasten zwischen organischen Formen und einfachsten Strukturen, zwischen „endfertig gestalteten“ und „materialrauhen, unvollendeten“ Oberflächen. Djordjadze erschafft so „signaturhafte Objekte, die zwischen Skulptur und Zeichnung stehen, die eher wirken wie Andeutungen von Objekten, die wir kennen, und die ihre letzte Identität nicht preiszugeben scheinen“. Im Ensemble bilden ihre Objekte einen „Raum, der sich selbst bezeichnet und im Kunstwerk auch schließt, wobei der Betrachter innerhalb der Szenerie steht, weil er die Andeutungen zu Ende lesen und interpretieren möchte“.


In Ihren Arbeiten scheinen Referenzen auf an Populärkultur, Film, Architektur (z. B. le Corbusier in der Ausstellung Mondi Possibli), Literatur (in der Installation Je n'ai besoin de personne pour me souvenir Lilja Brik und Majakowski, oder bei Archäologie, Politik, Politik, Archäologie, Archäologie, Politik, Politik, Archäologie André Malraux und Joseph Brodsky), Populär- und Geheimwissenschaft (Edition Die Mathematik, Kunstverein Düsseldorf, Installation o.T. (Dipol), Kunstverein Potsdam,WahrSagen, Kunstakademie Düsseldorf oder Kaffeesatzlesen Kunsthalle Zürich) wie auch an georgisches Kunsthandwerk/georgische Volkskunst.


In ihren Objekten und Installationen erreiche Djordjadze eine „Balance des Arrangements zwischen Raum und Raumzeichnung, zwischen Verkörperung und Entkörperung“, so die Jury des renommierten Kunstpreises der Böttcherstraße Bremen in ihrer Begründung der Preisvergabe 2009 an Djordjadze. Die Jury, der Stephan Berg (Kunstmuseum Bonn), Ulrike Groos (Kunsthalle Düsseldorf), Julian Heynen (K21 Düsseldorf) und Thomas Kellein (Kunsthalle Bielefeld) angehörten, begründete ihre Entscheidung außerdem mit Djordjadzes „Rückbezug auf die Klassizität der Moderne, wobei das Provisorische den Part des Improvisatorischen und Aktuellen spielt“, und ihr großes Vertrauen in die Möglichkeiten der Form jenseits von bloßem Kommentar oder Zynismus überzeugen würde.

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