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Sarah Morris

Sarah Morris

Sarah Morris (* 1967 in Sevenoaks) ist eine britische Künstlerin und Filmemacherin, die durch ihre großflächigen und farbigen Rasterbilder bekannt wurde. Sie lebt und arbeitet in New York und London.


Morris besuchte von 1985 bis 1989 die Brown University in Providence (USA), wo sie ihr Studium mit dem Bachelor of Arts abschloss. Von 1989 bis 1990 nahm sie in New York am „Independent Study Program“ des Whitney Museum of American Art teil. Sie war von 1999 bis 2000 als „Philip-Morris-Stipendiatin“ Gast der American Academy in Berlin und arbeitete in einem Atelier im Künstlerhaus Bethanien in Berlin. Die Künstlerin ist ebenso bekannt als Malerin von leuchtend farbigen Bildern in oft geometrischen Rasterformen wie auch als Filmemacherin künstlerisch-dokumentarischer Filmbiographien von Metropolen. Bis 2012 war sie mit dem britischen Künstler Liam Gillick verheiratet. Ihr Atelier befindet sich einem früheren Lagerhaus in Chelsea (Manhattan), in dem zahlreiche Künstler ihre Tätigkeit ausüben. Sarah Morris erhielt einige Preise, unter anderem 2001 den „Joan Mitchell Foundation Painting Award“, stellte in renommierten Galerien und Museen aus, zum Beispiel im New Yorker Museum of Modern Art (MOMA) und lebt abwechselnd in London und New York City.


Sarah Morris malerische Arbeiten sind vielfältig. Sie begann mit glitzernd einfarbigen Tafeln, auf denen plakativ einzelne Worte zu sehen waren, zum Beispiel „Girls“. Für die britische Zeitschrift Vogue gestaltete sie 2000 das Titelbild mit dem Modelstar Kate Moss. Bekannt sind inzwischen ihre monumentalen Gemälde in leuchtenden Farben und abstrakten Strukturen. Thematisch befasst sie sich in erster Linie mit amerikanischen Metropolen, deren urbaner Biographie sie sich auf diese Weise annähert. Diesen Arbeiten gehen gründliche Recherchen voraus; sie besucht die jeweiligen Städte mit Fotoapparat und Videokamera, spricht mit den Menschen und flicht ihre Eindrücke und Erfahrungen geometrisch reduziert in die Bilder ein. Am Computer verfasst sie die theoretisch durchdachten Raster ihrer Bilder; die hochglänzenden Pop-Farben aus Haushaltslack werden mit Hilfe von Assistenten aufgetragen. Manchmal erinnern die Gemälde an späte Darstellungen von Piet Mondrian. Die Titel verweisen auf bekannte Gebäude oder Plätze der Stadt. „Sarah Morris Beobachtungen sind in fast dekadenter Weise ästhetisch, sie verdichten das moderne Leben auf reine Formen, die sie mit kühler Faszination monumentalisiert. Ironie gibt es hier nicht, dafür überdeutliche Anleihen aus der Werbung, der Mode und dem Design – die Welt, in der sich die Erben der Pop Art heute unbeschwert bewegen.“


Morris derzeitige Bilder befassen sich mit dem Thema der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking. Auf ihnen sind übereinander liegende und verflochtene Kreise zu sehen. Die Anregung zu diesem Motiv gab das ringförmig um die chinesische Hauptstadt angelegte Autobahnlabyrinth. Farblich ließ sie sich unter anderem von ihren Eindrücken, welche die dort allgegenwärtige Luftverschmutzung hervorruft, beeinflussen.


Seit 1998 macht Morris Filme. Sie sind Weltstadt-Biographien, in denen sie die Atmosphäre des politischen, ökonomischen und alltäglichen Lebens auf besondere Weise einfängt. In einigen Filmarbeiten zeigt sie die Entertainment-Welt, so zum Beispiel in Los Angeles die zeitgenössische Hollywood-Spektakelkultur. Für ihr Filmprojekt Capital wurde ihr Zugang zu den Regierungsräumen gewährt. Aus dem politischen Zentrum der amerikanischen Hauptstadt Washington filmte sie dabei zum Beispiel aus ungewöhnlichen Perspektiven Pressekonferenzen und Regierungslimousinen oder Bill Clinton Kaffee trinkend mit seinem Kabinett. Jogger und Passanten bindet sie einfühlsam in die Silhouette der städtischen Glaskulisse ein. Der Film erzählt keine fortlaufende Geschichte, der Betrachter erhält nur eine „visuelle Befriedigung“. Die Künstlerin fliegt „gleichsam über ihre Sujets hinweg und an ihnen vorbei. Sie tastet sie wie ein Scanner von nah und fern ab. Weil die Position des unsichtbaren Künstlerinnenauges deshalb kaum mehr auszumachen ist, wird der Betrachter in eine irritierende Ortlosigkeit geschickt.“

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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