{{selectedLanguage.Name}}
anmelden austragen
×

Rogier van der Weyden

Rogier van der Weyden

Rogier van der Weyden

Rogier van der Weyden, ehemals Rogier de le Pasture (* 1399/1400 in Tournai, damals zum Königreich Frankreich gehörende Stadt in Flandern; † 18. Juni 1464 in Brüssel, damals Hauptstadt des Herzogtums Burgund), war ein flämischer Maler und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Altniederländischen Malerei.


Rogier van der Weyden war der Sohn des Tournaiser Messerschmieds Henry de le Pasture und dessen Ehefrau Agnès de Watrelos. Seine Kindheit und Jugend sowie seine frühe künstlerische Ausbildung, die der Regel gemäß im Alter von 12 bis 14 Jahren mit einer mindestens vierjährigen Lehre begann, und seine ersten Jahre als Geselle liegen im Dunkeln.


Spätestens 1426 heiratete er Elisabeth (Lysebette) Goffaert aus Brüssel, die Tochter des Schuhmachers Jan Goffaert und dessen Ehefrau Cathelyne van Stockem. Mit ihr hatte er vier Kinder. Der älteste Sohn Corneille (1426/1427–1473) trat nach einem Studium an der Universität Löwen 1438 oder 1439 in das Kartäuserkloster von Hérinnez-Enghien (Herne) ein. Die wahrscheinlich 1432 geborene Tochter Marguerite verstarb bereits 1473. Die beiden jüngeren Söhne wurden Künstler. Pierre (Pieter) van der Weyden (1437[?]–um 1515) wurde Maler und übernahm nach seines Vaters Tod dessen Brüsseler Werkstatt. Jean (Jan) van der Weyden (1438–1468) wurde Goldschmied in Brüssel. Der Maler Goossen van der Weyden war Pierre van der Weydens Sohn und damit Rogier van der Weydens Enkel.


Am 5. März 1427 begann Rogier van der Weyden als „Rogelet de le Pasture“ bei dem Meister Robert Campin seine „apresure“ (deutsch: „Lehre“). Warum er als bereits ausgebildeter, etwa 27-jähriger Maler als Lehrling galt, ist nur zu vermuten. Es könnten zum Beispiel formaljuristische Belange eine Rolle gespielt haben. Die neuere Forschung geht davon aus, dass Rogier wie auch die anderen namentlich bekannten „Lehrlinge“ Jacques Daret (genannt „Jacquelotte Daret“), Haquin de Blandin und Willemet bereits 1427 als voll ausgebildete Gesellen in Robert Campins Diensten arbeiteten. Dass Rogier seine tatsächliche Lehrlingszeit bei Campin verbracht und bei ihm seine grundlegende Ausbildung erhalten und so die neuen Möglichkeiten der Malerei kennengelernt hat, also schon vor 1427 in Campins Werkstatt gearbeitet hat, ist denkbar. In Betracht gezogen werden aber auch frühe Verbindungen Rogiers zu Jan van Eyck oder zu dessen 1426 verstorbenem Bruder Hubert.


Mit Wirkung vom 1. August 1432 wurde „maistre Rogier de le Pasture“ freigesprochener Meister in der Tournaiser Malerzunft. Nachdem Robert Campins Werkstatt aufgelöst worden war, gründete Rogier eine eigene. Durch Zahlungsbelege von 1432/1433 sind künstlerisch anspruchsvolle Aufträge belegt.


1435 verfügte Rogier bereits über genügend Vermögen, um von der Stadt Tournai eine lebenslängliche Leibrente kaufen zu können.


Im Oktober 1435 war Rogier mit seiner Familie in Brüssel ansässig. In einer Akte vom 2. Mai 1436 wurde festgehalten, dass sich Rogier als Maler niedergelassen und das Amt des Brüsseler Stadtmalers übernommen hatte. Mit diesem Datum ist auch dokumentiert, dass Rogier nun statt des französischen Nachnamens „de la Pasture“ den ins Flämisch-Niederländische übertragenen Nachnamen „van der Weyden“ führte.


In den Jahren 1436 und 1437 konnte er wie auch 1441 und 1459 Leibrenten erwerben, und zwar für sich, seine Gemahlin und seine beiden Ältesten.


1439 waren die ersten beiden von vier vielbewunderten und als Attraktion – zum Beispiel 1520 von Albrecht Dürer - aufgesuchten Gerechtigkeitsbildern für das Brüsseler Rathaus fertig. Das zweite davon trug als einziges überliefertes Bild Rogiers Signatur, mit der er sich als Bürger bezeichnete: „Rogerius [S]weidenus civis pixit 1439“. Allerdings wurden diese Bilder 1695 zerstört und sind nur als Kopien auf einem um 1460/1470 gewirkten Wandteppich erhalten. Nikolaus von Kues führte in De visione Dei aus, Gott als den Alles-Sehenden könne man gleichnishaft erfassen mit einem Bildnis, dessen Angesicht durch feinste Malkunst den Eindruck erweckt, als ob es gleichsam alles ringsum betrachte. Als Beispiel nannte er unter anderem das „des hervorragenden Malers Roger in Brüssel auf einem sehr kostbaren Gemälde im Rathaus“ („[in] Bruxellis Rogeri maximi pictoris in pretiosissima tabula, quae in praetorio habetur [...]“).

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


Mehr ...
Rogier van der Weyden Berühmte Kunstwerke
Alle 90 Kunstwerke anzeigen