{{selectedLanguage.Name}}
anmelden austragen
×

Renato Guttuso

Aldo Renato Guttuso

Renato Guttuso (* 26. Dezember 1911 in Bagheria (amtlich gemeldet in Palermo am 2. Januar 1912); † 18. Januar 1987 in Rom) war ein italienischer Maler, Zeichner, Illustrator, Bühnenbildner, Kunstkritiker, Essayist und Politiker. Er vertrat einen moralisch motivierten Realismus, der sich vor allem in Auseinandersetzung mit den historischen und zeitgenössischen Realismen und dem Werk Pablo Picassos entwickelte.


Guttuso wurde 1911 im sizilianischen Bagheria geboren, einem Villenvorort von Palermo. Sein Elternhaus war kleinbürgerlich, liberal und künstlerisch aufgeschlossen. Großvater Ciro hatte als Garibaldiner die Einheiten Bagherias bei der Eroberung von Palermo angeführt. Guttusos Vater, der Landvermesser und Hobbyaquarellist Gioacchino, ermutigte den Sohn zum Malen. Guttuso blieb im Wesentlichen Autodidakt. Er entdeckte schon als Kind seine Liebe zur Malerei und erlernte bei einem Sizilianischen Karrenmaler in Bagheria den Umgang mit Farbe und Pinsel. Erste signierte Bilder – Porträts und Landschaften – entstanden um 1924, erste Auftragsarbeiten folgten um 1928. Der futuristische Maler Pippo Rizzo in Palermo verhalf ihm zu Ausstellungsmöglichkeiten auf dem italienischen Festland. Ab 1929 veröffentlichte Guttuso Texte über Kunst, überwiegend in den Zeitschriften Il Selvaggio, L'Ora und Emporium.


Auf Wunsch seines Vaters begann Guttuso nach dem Abitur ein Jurastudium. 1931 brach er das Studium ab und ging nach Rom, wo auf der Ersten Quadriennale d'arte Italiana zwei Bilder von ihm angenommen wurden.


Von 1935 bis 1936 absolvierte er in Mailand den Militärdienst. Er schloss Freundschaft mit den Künstlern Renato Birolli und Giacomo Manzù, den Schriftstellern Elio Vittorini und Salvatore Quasimodo sowie mit den Kritikern Raffaele de Grada und Giuseppe Pagano. Es war der Kreis, in dem Guttuso vor dem Hintergrund des Spanischen Bürgerkrieges zu einer klaren antifaschistischen Haltung fand. 1938 ließ er sich dauerhaft in Rom nieder, wo er seiner späteren Ehefrau Mimise Dotti begegnete. Im selben Jahr wurde er aktives Mitglied der später von den Faschisten aufgelösten Künstler- und Literatengruppe um die Zeitschrift Corrente (zunächst Corrente di vita), die sich gegen den Idealismus des seitens der faschistischen Kulturpolitik geförderten „Novecento Italiano“ wandte. Dieser Gruppe gehörten auch Renato Birolli, Mario Mafai, Raffaele de Grada, Lucio Fontana und Fausto Pirandello an.


Um 1938 erhielt Guttuso eine Postkarte mit einer Abbildung von Picassos kurz zuvor entstandenem Jahrhundertwerk Guernica, die er fortan in der Brieftasche bei sich trug. „Guernica“ wurde für ihn zum Schlüsselwerk und zum leuchtenden Beispiel einer politisch verantwortungsvollen Kunst. Er setzte sich in zahlreichen eigenen Werken mit dessen formalen und inhaltlichen Lösungen, dessen Symbolik und politischer Schlagkraft auseinander. 1945, unmittelbar nach Kriegsende, machte Guttuso in Paris die persönliche Bekanntschaft Picassos und freundete sich mit ihm an. Im selben Jahr debütierte Guttuso als Bühnenbildner, eine Tätigkeit, die wie die Illustration und die Kunstschriftstellerei zu einem festen Bestandteil seines Gesamtwerks wurde. In den folgenden Jahren schloss er sich der antifaschistischen Widerstandsbewegung an. 1940 trat Guttuso der im Untergrund agierenden Kommunistischen Partei bei.


Nach Kriegsende gründete Guttuso zusammen mit Renato Birolli, Antonio Corpora, Pericle Fazzini, Leoincilo, Ennio Morlotti, Armando Pizzinato, Giuseppe Santomaso, Giulio Turcato und Emilio Vedova die Nuova secessione artistica (später in Fronte Nuovo delle Arti umbenannt). Gemeinsam mit dieser Gruppe stellte Guttuso bis zu ihrer Aufspaltung in abstrakte und figurative Künstler seine Werke in Mailand und auf der Biennale von Venedig 1948 aus. Guttuso wurde später zu einem wichtigen Vertreter des Realismus. In der Nachkriegszeit, als die Deutsche Akademie Villa Massimo in Rom von Italien konfisziert war, arbeitete Guttuso fast zehn Jahre lang in einem der Ateliers der Villa.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


Mehr ...
Renato Guttuso Kunstwerke
Alle 35 Kunstwerke anzeigen