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Ralph Earl

Ralph Earl

Ralph Earl (* 11. Mai 1751 in Shrewsbury, Massachusetts; † 16. August 1801 in Bolton, Connecticut) war ein amerikanischer Maler, der sich hauptsächlich der Porträtmalerei widmete, aber auch einige Landschafts- und Historiengemälde schuf.


Der spätere Künstler war der Älteste der vier Geschwister Earl, zu denen der spätere Maler James Earl (1761–1796) zählte. Das zweigeschossige Haus ihrer Eltern Ralph und Phebe Whittemore Earl (auch Earll und Earle geschrieben), Famer in Leicester, heute Ortsteil von Paxton (Massachusetts), ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben.


Seine künstlerischen Fähigkeiten erwarb Ralph Earl als Autodidakt. Die Anwesenheit eines Porträtmalers namens John Earll in New Haven (Connecticut) – wo er sich niederzulassen gedachte – lässt sich durch Zeitungsannoncen vom Juli des Jahres 1774 belegen. Nicht geklärt ist, ob eine Verwandtschaft mit Letzterem bestand. Im August desselben Jahres heiratete Earl in Leicester seine Cousine Sarah Gates, ließ sie aber mit der wenige Monate nach der Eheschließung geborenen Tochter Phebe bei den Schwiegereltern zurück, als er sich nachweislich in New Haven etablierte, wo das Porträt des Roger Sherman (1775/76) entstand. Im Jahr 1775 besuchte er die Stätten der kurze Zeit zuvor ausgetragenen Gefechte von Lexington und Concord (19. April) und schuf, in Zusammenarbeit mit dem Kupferstecher Amos Doolittle (1754–1832) vier Schlachtenszenen. Während Vater Earl sich im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775–1783) den Patrioten anschloss, hielt der Sohn zu den Loyalisten und musste, nachdem seine Gattin, die ihm einige Monate zuvor nach New Haven gefolgt war, im Mai 1777 den Sohn John zur Welt gebracht hatte, im Frühjahr 1778 nach England fliehen.


General John Burgoynes Generalquartiermeister John Morney (1751–1817) war Earl bei der Flucht behilflich und unterstützte ihn auch nach der Ankunft in England – wo er sich bis 1785 als Porträtmaler niederließ – indem er ihn mit potentiellen Auftraggebern bekannt machte. Er nahm dort auch, bei dem Porträt- und Historienmaler Benjamin West (1738–1820), sein Studium der Malerei wieder auf und stellte im Jahr 1783 erstmals in der Royal Academy of Arts aus. Obwohl seine erste Ehe nicht geschieden war, heiratete er im Jahr 1784 oder 1785 Ann Whiteside (1762–1826), mit der er 1785 nach Amerika zurückkehrte. Aus dieser Ehe gingen zwei weitere Kinder hervor: die Tochter Mary Ann (1786–1866) und der Sohn Ralph E.W. (* 1785 oder 1788).


Die Familie führte in Amerika ein unstetes Leben, das sie über Boston (1785) nach New York führte – wo Ralph Earl wegen seiner Schulden von September 1786 bis Januar 1788 eine Gefängnisstrafe verbüßte, während der er weiter porträtierte. Er verbrachte den Rest seines Lebens damit, in verschiedenen Bundesstaaten und an unterschiedlichsten Orten (Connecticut, Long Island, Vermont, Massachusetts) Auftragsarbeiten – unter anderem auch Landschaften – auszuführen. Seine bedeutendsten Auftraggebern dieser Zeit waren die miteinander verschwägerten Familien Boardman und Tayler in Milford, für die er mindestens vierzehn Porträts und eine Landschaft schuf.


Ralph Earl starb, schließlich auch von seiner zweiten Frau getrennt, im Jahr 1801 im Alter von 50 Jahren, vermutlich als Alkoholiker.


Sein Sohn Ralph E. W. Earl (1785/88-1838) ergriff den Beruf seines Vaters und wurde ein erfolgreicher Maler. Er heiratete die Nichte Andrew Jacksons, des 7. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Ralph Earls Neffe Augustus Earle (1793–1838) war ebenfalls Maler.

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