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Selbstporträt im konvexen Spiegel

Parmigianino

Selbstporträt im konvexen Spiegel

Parmigianino
  • Datum: c.1524
  • Stilrichtung: Manierismus (Spätrenaissance)
  • Genres: Selbstportrait
  • Medium: Öl, panel
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Das Selbstporträt im konvexen Spiegel bzw. Selbstbildnis aus dem Konvexspiegel ist ein kreisförmiges Gemälde des italienischen Malers Francesco Mazzola, genannt Parmigianino, aus dem Jahr 1523 oder 1524. Das auf gewölbtem Pappelholz gemalte Ölbild hat einen Durchmesser von 24,4 Zentimetern und hängt heute in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien.


Das Gemälde zeigt das Spiegelbild des sitzenden und zeichnenden Malers als Brustbild vor einem runden Konvexspiegel. Die rechte Hand nah am Spiegel wird durch die Verzerrung des Spiegelbildes stark vergrößert. Sie hält eine Malkreide, der kleine Finger trägt einen goldenen Ring. In der Bildmitte befindet sich das Kinn des 21 Jahre alten Mannes, der halblanges Haar mit einem Mittelscheitel trägt. Er ist bekleidet mit einem weißen Hemd mit Rüschenkragen und -ärmeln sowie einer darüber getragenen Pelzjacke. Giorgio Vasari beschrieb in seinen Viten das Bild mit den folgenden Worten:


Im Hintergrund des Bildes sind undeutlich und verzerrt Einzelheiten des Zimmers zu erkennen, darunter die weiße Wand des Raumes, ein Deckenbalken sowie ein Fenster. Diese Verzerrung führt zu einer übertrieben wirkenden Raumwahrnehmung, in der das Porträt Parmigianinos den einzigen festen Punkt darstellt, während die übergroße Hand am unteren Rand die dargestellte Person gegenüber dem Betrachter abschirmt. Martin Warnke sieht in der Position von Kopf und Hand und vor allem durch die Einheit dieser beiden Elemente eine unmittelbare Wechselbeziehung. Die Abschirmung des dahinter liegenden Kopfes durch die Hand stellt dabei in der manieristischen Kunst ein Novum dar, da insbesondere in der niederländischen und auch der oberitalienischen Malerei der Zeit die Hand als aktives Element einen Bezug zum Betrachter aufzubauen sucht.


Das Selbstporträt im konvexen Spiegel entstand als eines der frühesten Werke des damals 21-jährigen Malers. Nach Vasari malte er es, nachdem er von seinem Spiegelbild in einem Rasierspiegel dazu animiert wurde:


Parmigianino überreichte das Bild nach seiner Fertigstellung dem damaligen Papst Clemens VII. als Geschenk und verschaffte sich dadurch Aufmerksamkeit, um weitere Arbeiten in dessen Dienst zu bekommen und sich somit in seiner Gunst zu wissen. Dies gelang ihm mit dem außergewöhnlichen Gemälde sowie drei weiteren Werken. Clemens VII. gab das Bild an Pietro Aretino weiter, aus dessen Nachlass gelangte es aus in den Besitz des Kristallschneiders Valerio Belli und nach dessen Tod zu seinem Sohn Elia. Von diesem bekam es 1560 der italienische Bildhauer Alessandro Vittoria, der es in seinem Testament dem Kaiser Rudolf II. vermachte. Giorgio Vasari beschreibt auch diese Provenienz in seiner Biographie des Malers Parmigianino:


Rudolf II. und seine Nachfolger bewahrten es bis 1777 in der Wiener Schatzkammer auf und stellten es nachfolgend der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums zur Verfügung, wo es bis heute hängt.


Die bekannteste Rezeption der Neuzeit erfuhr das Bild durch das Werk Self-Portrait in a Convex Mirror von John Ashbery, mit dem dieser 1975 den Pulitzer-Preis und weitere Preise gewann. Dieses Gedicht stellt einen sehr starken Kontrast zu seinem manieristischen Namensgeber dar, und es wird angenommen, dass Ashbery mit der Namensgebung bewusst auf die radikalen Unterschiede in der Ästhetik des Manierismus des 16. Jahrhunderts und der Postmoderne des 20. Jahrhunderts sowie die Verschiedenheit in der Darstellung des „Selbst“ dieser beiden Zeitepochen hinweisen wollte.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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