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Osman Hamdi Bey

Osman Hamdi Bey

Osman Hamdi Bey (* 30. Dezember 1842 in Istanbul; † 24. Februar 1910 in seiner Strandvilla in Istanbul-Kuruçeşme) war ein türkischer Archäologe, Maler und Museumsgründer.


Als Maler gilt er als Begründer einer eigenen türkischen Schule, als Archäologe und Museumsgründer leistete er Pionierarbeit in der Entwicklung der Archäologie auf türkischem Boden und bei der Bewahrung antiken Kulturbesitzes. Er gründete und leitete das erste archäologische Museum der Türkei.


Osman Hamdi war der älteste Sohn des Sadrazam (Großwesir) İbrahim Edhem Pascha, eines Politikers und Technikers mit westlicher Ausbildung. Bei dem Sohn zeigten sich schon früh ein ausgeprägtes künstlerisches Interesse und die Fähigkeit zum Zeichnen und Malen. Obwohl in ein sehr begütertes Elternhaus der damaligen Oberklasse des Landes geboren, absolvierte er seine Schulausbildung in einer öffentlichen Schule in Beşiktaş und besuchte ab 1856 die Rechtswissenschaftliche Schule (Maarif-i Adliye) in Konstantinopel. 1860 wurde er vom Vater zum Jurastudium nach Paris geschickt, wo er zusätzlich eine westliche Ausbildung genießen sollte. Während seines dortigen Studiums entwickelte er gleichzeitig sein Talent für die Malerei. Er wurde Schüler von Jean-Léon Gérôme, Louis Boulanger und Fausto Zonaro.


1864 heiratete er eine Französin namens Marie, mit der er zwei Töchter hatte, Fatma und Hayriye. Die Ehe hatte zehn Jahre Bestand. 1873 lernte er auf der Wiener Weltausstellung, wohin er beruflich entsandt worden war, ein 17-jähriges Mädchen kennen, das ebenfalls Französin war und Marie hieß. Osman Hamdi nannte sie Naile und heiratete sie. Das Paar hatte drei Töchter und einen Sohn: Melek, Leyla, Edhem (Sohn) und Nazlı.


Als er 1869 sein Studium beendete und in die Heimat zurückkehrte, wurde Osman Hamdi in den diplomatischen Dienst des Osmanischen Reiches berufen und war zunächst in der Protokollabteilung des Palastes und für Ausländische Angelegenheiten in der osmanischen Provinz Bagdad beschäftigt. Dort begann er, sich mit Geschichte und Archäologie zu befassen, und nahm an Ausgrabungen teil.


Auch leitete er die ersten archäologischen Ausgrabungen und Untersuchungen von türkischen Arbeitsgruppen in Sidon im Libanon. Die dort von ihm entdeckten Sarkophage (unter ihnen der so genannte Alexandersarkophag) werden bis heute als archäologische Perlen von Weltbedeutung betrachtet.


Um diesen Funden einen würdigen Aufbewahrungs- und Ausstellungsrahmen zu schaffen, betrieb er die Gründung eines archäologischen Museums. 1881 wurde Hamdi Bey zum Direktor des türkeiweit ersten Museums, des von ihm gegründeten Müze-i Humayun (‚Museum des Imperiums‘) im Konstantinopler Stadtviertel Sultanahmet, ernannt, das am 13. Juni 1891 eröffnet wurde, das heutige Archäologische Museum.


Das Gebäude wurde von Alexandre Vallaury (1850–1921), einem Architekten levantinischer Abstammung, erbaut. Die Außenfassade bezieht sich auf die Form des Alexandersarkophags. Es ist ein schönes Beispiel für die neoklassischen Bauwerke in Istanbul.


1883 eröffnete Osman Hamdi in unmittelbarer Nähe des Museums die Kunstschule Sanayi-i Nefise Mektebi (Institut für Schöne Künste), die sich als erste türkische Einrichtung der modernen Malerei widmete. Das Gebäude dieses Instituts beherbergt heute das Museum der altorientalischen Werke. Ebenfalls 1883 wurden „Osman Hamdi Bey, Leiter des Osmanischen Reichsmuseums und Osgan Efendi, Lehrkraft an der Akademie für Schöne Künste, … beauftragt, sich auf den Nemrut zu begeben, um die Monumente und die Inschriften ausführlich zu untersuchen und soviel Informationen wie möglich zu sammeln.“ Den Ausgrabungen am Nemrut Dağı folgte noch ein Projekt im karischen Lagina.

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