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Max Pechstein

Hermann Max Pechstein

Max Pechstein

Hermann Max Pechstein

Hermann Max Pechstein (* 31. Dezember 1881 in Zwickau; † 29. Juni 1955 in West-Berlin) war ein bedeutender deutscher Maler, Grafiker und zeitweise Mitglied der Künstlervereinigung „Brücke“. Pechstein war ein Vertreter des deutschen Expressionismus. Er schuf vor allem Figurenbilder, teilweise mit exotischen Motiven von den Palauinseln, Stillleben sowie Landschaften (u. a. vom Lebasee in Hinterpommern) und von der Kurischen Nehrung, wo er die Künstlerkolonie Nidden während seiner mehrmonatigen Aufenthalte zwischen 1909 und 1939 maßgeblich beeinflusste.


Pechstein studierte nach einer Lehre als Dekorationsmaler in Zwickau (1896–1900) an der Staatlichen Gewerbeschule und 1903–06 als Meisterschüler von Otto Gussmann an der Kunstakademie in Dresden. Schon damals entwarf er Glas- und Wandmalerei sowie Mosaiken für verschiedene Architekten. Nach der Begegnung mit Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel trat er 1906 als einziger akademisch ausgebildeter Maler der Künstlervereinigung „Brücke“ bei und reiste nach Erhalt des Sächsischen Staatspreises 1907 nach Italien (und zwar nach Monterosso, einem der „Fünf Dörfer“ in Ligurien) und 1907/08 nach Paris.


Ab 1908 war Pechstein in Berlin ansässig. Im Winter 1908/09 lernte er Lotte (Taufname Charlotte) Kaprolat (1893–1955) als Modell des Bildhauers Georg Kolbe (1877–1947) in dessen Berliner Atelier kennen. Von 1909 bis 1920 war sie Pechsteins beliebtestes Modell. Sie ist auf seinen Werken unter anderem leicht daran zu erkennen, dass Pechstein sie als eine etwas füllige Erscheinung mit wulstigen Lippen und ausgeprägten Tränensäcken darstellte.


Nicht nur auf vielen Zeichnungen aus den Jahren 1909–1910 blieb Lotte unerkannt, sondern sogar auf dem „Doppelbildnis“, auf dem Pechstein Lotte als seine, ihm zugehörige Frau präsentiert. Sich selbst und Lotte in bürgerlicher Kleidung darstellend, demonstrierte Pechstein – heute wie damals verständlich – alleine durch die gleichgearteten Hüte seine tiefe Verbundenheit mit Lotte. Pechsteins Blick und die helle Farbgebung des Bildes vermitteln dem Betrachter darüber hinaus eine heitere Ausgeglichenheit und den seelischen Einklang eines Liebespaares. Diese im Bild zur Schau getragene Zusammengehörigkeit besiegelten Lotte und Pechstein im Frühjahr 1911, indem sie die Ehe schlossen, aus der 1913 der Sohn Frank hervorging.


1908 wurde Pechstein Mitglied der „Berliner Secession“ und war 1910 Mitbegründer und Präsident der „Neuen Secession“. Eine Wiederwahl scheiterte Ende 1911. Die beteiligten „Brücke“-Künstler verließen die „Neue Secession“ und beschlossen, nur noch als Gruppe an Ausstellungen teilzunehmen. Aufgrund seiner Teilnahme an einer Ausstellung der „Berliner Secession“ wurde Pechstein daher 1912 aus der „Brücke“ ausgeschlossen.


Pechsteins Südseereise (1913/14), die zum Teil erst mit den Palau-Bildern von 1917 verarbeitet wurde, sowie seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg fanden ihren Niederschlag in Reisebildern und -lithographien sowie in Radierungen (u. a. „Somme-Schlacht“, 1916/17). Er war Mitbegründer der „Novembergruppe“ sowie des Arbeitsrats für Kunst.


1923 trennte sich Pechstein von Lotte und heiratete in zweiter Ehe Marta Möller. Im selben Jahr ernannte ihn die Preußische Akademie der Künste zu ihrem Mitglied; gleichzeitig wurde ihm eine Professur übertragen. 1933 seines Lehramtes enthoben, erhielt er im selben Jahr als „entarteter“ Künstler Ausstellungsverbot. Er durfte zwar malen, aber nichts ausstellen oder verkaufen. Im Jahr 1937 wurde er aus der Akademie ausgeschlossen. Im Juli desselben Jahres wurden 16 seiner Bilder in der NS-Ausstellung Entartete Kunst diffamiert und 326 seiner Werke konfisziert. 1944 verbrannte ein großer Teil seiner Werke durch Kriegseinwirkungen.

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