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Akt, eine Treppe herabsteigend Nr. 2

Marcel Duchamp

Akt, eine Treppe herabsteigend Nr. 2

Marcel Duchamp
  • Datum: 1912; France  
  • Stilrichtung: Kubismus, Futurismus
  • Genres: figurativ
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 89 x 146 cm
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Akt, eine Treppe herabsteigend Nr. 2 (französisch Nu descendant un escalier no. 2) ist der Titel eines Gemäldes von Marcel Duchamp aus dem Jahr 1912. Das Bild ist ein Schlüsselwerk der klassischen Moderne und zählt zu den bekanntesten Kunstwerken des 20. Jahrhunderts. Bei seiner Präsentation im Pariser Salon des Indépendants wurde es von den Salonkubisten abgelehnt und während seiner Ausstellung auf der Armory Show in New York 1913 im Zuge eines pressewirksamen Skandals mit Schmähungen überhäuft. Es befindet sich heute in der Louise and Walter Arensberg Collection des Philadelphia Museum of Art, Philadelphia.


Das Ölgemälde auf Leinwand mit den Abmessungen 147 × 89,2 cm zeigt im Hochformat einen scheinbar abstrahierten Akt in Ocker- und Brauntönen, wobei der Bewegungsablauf der Figur als ineinander übergehende Einzelbilder dargestellt ist. Die „Körperteile“ sind dabei als verschachtelte, konische und zylindrische Elemente abstrahiert, die eine Rhythmik erkennen lassen. Dunklere Umrissstriche begrenzen die Konturen und dienen zugleich als Bewegungslinien, die die Dynamik der Figur unterstreichen. Mit punktierten Linien akzentuierte Kreisbögen deuten eine Art „Hüftschwung“ an. Der Akt scheint sich mit einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn vom linken oberen zum rechten unteren Bildrand zu bewegen, wobei der Farbverlauf, der scheinbar eingefrorenen Sequenz entsprechend umgekehrt, von rechts unten nach links oben dunkler, respektive transparenter wird, um ein Verblassen der scheinbar zeitlich „älteren“ Abschnitte zu simulieren. An den Bildrändern sind Treppenstufen in dunkleren Farben angedeutet; die Stufen sind zum Hintergrund kleiner werdend dargestellt, folgen allerdings – wie das gesamte Werk – keinem bestimmten perspektivischen Prinzip. Der Mittelteil des Bildes ist heller angelegt und zu den Rändern dunkler werdend. Die insgesamt warme, monochrom gehaltene Farbpalette reicht von hellem Gelb über Ocker hin zu dunklen, fast schwarzen Tönen. Die Farben sind lasierend aufgetragen. Am unteren Bildrand links platzierte Duchamp in Druckbuchstaben NU DESCENDANT UN ESCALIER den Titel des Werkes, der in keinem Zusammenhang mit der Abbildung zu stehen scheint, denn ob es sich bei diesem Akt überhaupt um einen menschlichen Körper handelt, bleibt offen.


Das Gemälde vereint Elemente des Kubismus und des Futurismus und ist vom noch jungen Medium Film, von fotografischen Bewegungsstudien und von der Chronofotografie, mit der unter anderem Thomas Eakins, Étienne-Jules Marey und Eadweard Muybridge experimentierten, beeinflusst. Die Arbeiten des französischen Forschers Marey, wie etwa die Darstellung von fechtenden Personen oder eines galoppierenden Pferdes, dienten ihm als Anregung. Weiterhin sind zu nennen Muybridges Serienfotografie Woman Walking Downstairs aus dessen 1887 veröffentlichter Bildserie The Human Figure in Motion und die Bewegungsstudie eines nackten Mannes, skizziert nach einer Chronofotografie von Albert Londe. Im Unterschied zum Futurismus, der sich mit der reinen Abbildung von Bewegungsabläufen, der „statischen Bewegung“, auseinandersetzte, wollte Duchamp allerdings „den visuellen Eindruck der Idee von Bewegung“ wiedergeben, ihm war es nicht wichtig, „ob es sich um eine reale Person, die eine reale Treppe herabsteigt, handelt oder nicht.“ In seiner Abhandlung Der kreative Akt von 1957 konstatierte er:


Nachdem sich Duchamp zunächst mit impressionistischen Ausdrucksformen befasst hatte, wandte er sich 1911 dem Kubismus zu, aus dem er einen eigenen Stil ableitete, den er „Elementarparallelismus“ nannte. Bekannte Werke aus diesem Jahr sind Jeune homme et jeune fille dans le printemps (Jüngling und Mädchen im Frühling) , Portrait de joueurs d’échecs (Die Schachspieler) , Dulcinée (Dulcinea), das im Dezember 1911 entstandene Gemälde Nu (esquisse), jeune homme triste dans un train (Akt (Studie), Trauriger Jüngling im Zug) , das Duchamp als Selbstporträt definierte und das bereits die Manier des hier besprochenen Werkes vorgibt, sowie der Akt, eine Treppe herabsteigend Nr. 1 , als erste, eher figurativ gehaltene Fassung.

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