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Ludwig Mies van der Rohe

Maria Ludwig Michael Mies

Ludwig Mies van der Rohe (* 27. März 1886 in Aachen; † 17. August 1969 in Chicago; eigentlich Maria Ludwig Michael Mies) war ein deutsch-amerikanischer Architekt.


Mies van der Rohe gilt als einer der bedeutendsten Architekten der Moderne. Mit den Mitteln der technischen Zivilisation wollte er diese architektonisch ordnen und repräsentieren. Seine Baukunst gilt dem Ausdruck konstruktiver Logik und räumlicher Freiheit in klassischer Form. Dafür entwickelte er moderne Tragstrukturen aus Stahl, die eine hohe Variabilität der Nutzflächen und eine großflächige Verglasung der Fassaden ermöglichten. Dieses Konzept war so rational und universal, dass es auf viele zeitgenössische Architekten einen außerordentlich großen Einfluss ausübte (siehe auch International Style) und bis heute, den technischen Innovationen entsprechend, immer weiterentwickelt wurde. Das Verhältnis von Proportion, Detail und Material in seinem Werk sowie die einmaligen Raumschöpfungen der Jahre in Berlin hatten ebenfalls große Wirkung. Berühmt wurde er auch als Vertreter des Minimalismus in der Architektur, ausgedrückt durch die Formel „Weniger ist mehr“.


Maria Ludwig Michael war der jüngste Sohn des Aachener Steinmetzmeisters Michael Mies (1851–1927) und dessen Ehefrau Amalie (geb. Rohe, 1843–1928). Er wuchs mit seinem Bruder und seinen beiden Schwestern in einfachen katholischen Verhältnissen auf und besuchte nach der Grundschule drei Jahre lang die Domschule in Aachen.


Er bereitete sich von 1899 bis 1901 an der Gewerbeschule Aachen (heutiger Name: Mies-van-der-Rohe-Schule, Berufskolleg für Technik der StädteRegion Aachen) und als Maurerlehrling bei einem Bauunternehmen auf das Berufsleben vor.


Seine erste Anstellung bekam er anschließend als Zeichner für Stuckornamente. Schon im Betrieb seiner Eltern, wo er gelegentlich bei der Herstellung von Natursteinbauteilen und Grabmalen mitarbeitete, war sein Zeichentalent aufgefallen. Zeichnen wurde auch auf der Gewerbeschule ausführlich unterrichtet, und die tägliche Arbeit an den Ornamenten verbesserte seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet weiter.


1904 wechselte Mies zum Aachener Architekten Albert Schneiders, bei dem er als Zeichner für die ornamentreiche Fassade des Warenhauses Leonhard Tietz eingestellt wurde. Dieses Gebäude am Aachener Marktplatz wurde in den 1960er Jahren abgebrochen. Erhalten ist hingegen das ehemalige sozialdemokratische Volkshaus „Zur Neuen Welt“ von Joseph Oeben an der Alexanderstraße, bei dem Mies nachweislich maßgeblich an Entwurf und Bau beteiligt war. Es stellt somit heute das älteste erhaltene Bauwerk dar, an dem Mies mitarbeitete.


Ausführung und örtliche Bauleitung für das Tietz-Warenhaus hatte die Berliner Bauunternehmung Boswau & Knauer inne, deren Mitarbeiter Rudolf Dullo Mies aufforderte, in die Hauptstadt zu gehen. Er half ihm, eine Stelle bei John Martens beim Hochbauamt Rixdorf (heute Berlin-Neukölln) zu bekommen. 1905 verließ Ludwig Mies Heimatstadt und Familie. Seine Herkunft sowie der Sinn für Material und Handwerk wurden später in seiner Architektur evident.


Noch im selben Jahr bewarb sich Mies mit Erfolg bei Bruno Paul, der gerade von München nach Berlin gekommen war. Mies arbeitete bei ihm zum ersten Mal an Möbelentwürfen und besuchte seine Vorlesungen auf der Kunstgewerbeschule Berlin und der Hochschule für bildende Künste. Auch begegnete er hier dem Ehepaar Riehl, das ein neues Wohnhaus bauen und für die Planung ein Nachwuchstalent fördern wollte. Durch die Vermittlung eines Kollegen fiel die Wahl auf Mies, und mit dem Wohlwollen Pauls errichtete er vollkommen selbständig 1907 sein Erstlingswerk: das Haus Riehl in Babelsberg im Stil der von Paul gelehrten Reformarchitektur der Münchner Schule. Es wurde von der Fachpresse freundlich aufgenommen, die Gartengestaltung übernahm der bedeutende Reformgärtner Karl Foerster. Vorher hatte er noch mit seinem Kollegen auf Initiative und mit Unterstützung der Riehls eine sechswöchige Studienreise nach Italien (Florenz, Rom, Vicenza) unternommen. Aus der Beziehung zu seinen Bauherren wurde in den folgenden Jahren eine Mies sehr förderliche persönliche Freundschaft. Hierbei lernte er auch seine spätere Frau Ada Bruhn kennen, die mit ihrer Freundin, der Tänzerin Mary Wigman, in der bedeutenden Gartenstadt Hellerau wohnte. Mies besuchte daher auch mehrfach Hellerau und wurde gewiss vom tessenowschen Festspielhaus, dessen futuristischen Bühnenbild und dem Reformgeist dieser Stätte beeinflusst. Hierdurch entstanden sicher auch seine Kontakte zum Monte Verità in der Schweiz, der Wiege der Alternativbewegungen oder Moderne für den er 1927 einen Entwurf für das Lebensreform-Hotel schuf. Der Nietzschespezialist Alois Riehl wird bei seinen Lesekreisen in seinem Haus, dem sogenannten Klösterli, dem jungen Mies sicher auch philosophische Impulse vermittelt haben und verhalf ihm mit vielen namhaften Gästen zu seinem frühen Karrierestart.

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