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Michelangelo Merisi da Caravaggio

Michelangelo Merisi da Caravaggio

Michelangelo Merisi da Caravaggio

Michelangelo Merisi, auch Michael Angelo Merigi, nach dem Herkunftsort seiner Eltern kurz Caravaggio [karaˈvadd͡ʒo] genannt (* 29. September 1571 in Mailand; † 18. Juli 1610 in Porto Ercole am Monte Argentario), war ein bedeutender italienischer Maler des Frühbarocks.


Caravaggio zeichnete sich durch seine neuartige und realistische Bildgestaltung aus. Vornehmlich in der Behandlung christlicher Themen ging er durch Verknüpfung des Sakralen mit dem Profanen neue Wege. Seine bedeutendste malerische Innovation war das Chiaroscuro, die Hell-Dunkel-Malerei, als ein Gestaltungselement der Szenen. Er gilt zusammen mit Annibale Carracci als Überwinder des Manierismus und Begründer der römischen Barockmalerei.


Caravaggio führte ein bewegtes Leben. Nach einer Lehrzeit bei Simone Peterzano in Mailand reiste er nach Rom, wo er vom mittellosen Künstler zum bevorzugten Maler der römischen Kardinäle aufstieg. Wegen eines Totschlags wurde er aus Rom verbannt und ließ sich in Neapel und später Malta nieder. In Malta wurde er zum Ritter des Malteserordens ernannt, floh aber von dort nach einer tätlichen Auseinandersetzung nach Sizilien und kehrte nach einem Jahr nach Neapel zurück. Auf die Aufhebung seiner Verbannung aus Rom wartend, starb er im Alter von 38 Jahren. Schon bald nach seinem frühen Tod bildeten sich Legenden, die ihn zum „Archetypen des verruchten Künstlers“ werden ließen. Bis heute ist der „Mythos Caravaggio“ ungebrochen.


Nachhaltigen Einfluss übte er auf viele italienische, niederländische, französische, deutsche und spanische Maler seiner Zeit aus, die teilweise auch als Caravaggisten bezeichnet werden.


Die Quellenlage zu Michelangelo Merisis Leben ist umfangreich, aber noch nicht vollständig erforscht. Sein erster Biograf war der Sieneser Arzt und Kunstliebhaber Giulio Mancini, der mit Caravaggios erstem Schirmherrn, dem Kardinal Francesco Maria Bourbon Del Monte (1549–1627), befreundet war und der Caravaggio in dessen Haushalt behandelt hatte. Seine Aufzeichnungen, die er 1619 abgeschlossen hatte, wurden zu seinen Lebzeiten nie veröffentlicht, sie kursierten aber in Abschriften und waren anderen Biografen und Kunstschriftstellern bekannt. Unter ihnen befand sich Giovanni Baglione, ein Feind und Rivale Caravaggios, der 32 Jahre nach dessen Tod eine Biografie veröffentlichte (1642), in der er mit Tatsachenverdrehungen und subtilen Diffamierungen seinen einstigen Gegner als unberechenbaren Charakter hinstellte.


Auch die in Giovan Pietro Belloris 1672 gedruckten Künstlerviten (Le vite de’ pittori, scultori e architetti moderni) enthaltene Biografie Caravaggios ist ein tendenziöser Text, der zwar viel über dessen Werk und seine Auftraggeber aussagt, aber Caravaggio an einer idealisierenden, auf die Antike und Raffael zurückgehenden Kunstlehre misst. Für Boris von Brauchitsch wurde er zum „Antipoden des schönen, reinen, göttlichen Raffael stilisiert“.


Keiner der frühen Biografen hat aus interesselosem Wohlgefallen über Caravaggio geschrieben. Neuere Biografen bewerten sie als unzuverlässige Quellen, unter ihnen der britische Kunsthistoriker Andrew Graham-Dixon. Caravaggios deutsche Biografin, Sybille Ebert-Schifferer, führt auf diese Quellen die „schwarze Legende“ über Caravaggio zurück. Sie entmystifiziert diese Legende anhand von Dokumenten, die eine intensive Archivforschung in den letzten Jahrzehnten zutage gefördert hat. Unzweifelhaft war Caravaggio in Zwistigkeiten, gewalttätige Auseinandersetzungen und Gerichtsprozesse verwickelt und war auch mehrfach in Rom und in Malta wegen Beleidigungen, unerlaubten Waffenbesitzes und schwerer körperlicher Attacken inhaftiert worden, gleichwohl war nach Ansicht von Ebert-Schifferer sein Lebenswandel für die damaligen Zeiten in Italien nicht ungewöhnlich. Graham-Dixon kommt zu einem ähnlichen Urteil.

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