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Der Geograph

Jan Vermeer

Der Geograph

Jan Vermeer
  • Datum: c.1668 - c.1669
  • Stilrichtung: Barock
  • Genres: Genremalerei
  • Medium: Öl, canvas
  • Abmessungen: 53 x 46,5 cm
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Der Geograph ist ein 1668/1669 von Jan Vermeer gemaltes Ölgemälde. Das 53 Zentimeter hohe und 46,6 Zentimeter breite Bild zeigt einen Geographen bei seiner Arbeit und bildet mit dem Gemälde Der Astronom im Pariser Louvre ein Bildpaar. Es gehört zur Sammlung des Städels und ist in der Dauerausstellung des Museums zu sehen.


Das Bild Der Geograph zeigt den Wissenschaftler in der Bildmitte als zentrales Motiv. Er trägt sein langes Haar hinter den Ohren gebündelt und ist mit einer langen blauen Robe, roten und weißen Untergewändern bekleidet. Den schweren Orientteppich, der seinen Arbeitstisch bedeckt hat, hat er achtlos beiseitegeschoben, um Platz für die ausgebreitete Karte zu schaffen. Während er sich mit seiner linken Hand auf dem Tisch abstützt, hat er seinen Stechzirkel von der Karte hochgehoben und blickt nun sinnend vor sich hin. Aus dem hohen seitlichen Fenster fällt helles Licht auf Gesicht, Hände und Karte, Anspielung auf die Erleuchtung bei seiner Arbeit. Auf dem schmalen Schrank im Hintergrund steht ein Globus neben einem kleinen Stapel Bücher. Auf dem Boden liegen zwei weitere Kartenrollen.


Die Rückwand des Raums, auf der das Fensterlicht, durch Vorhang und Mobiliar gestreut, ein zartes Schattenspiel entfaltet, ist mit einer Fußleiste aus Delfter Fliesen ausgestattet. Abgeschnitten vom rechten Bildrand ist noch ein kleiner Teil einer gerahmten Karte zu sehen, wie sie auch auf anderen Bildern Vermeers akribisch wiedergegeben werden. Bei der Karte handelt es sich um eine Seekarte Europas des niederländischen Kartographen Willem Jansz. Blaeu. Derartige Karten dienten neben der seefahrerischen Praxis im gerahmten Zustand der Repräsentation von Reichtum, Weltläufigkeit und Bildung ihres Besitzers.


Unter der Karte steht ein mit Gobelinstoff bezogener Stuhl, wie er in wohlhabenden Haushalten der Niederlande des Goldenen Zeitalters üblich war. Mobiliar, das teuer verglaste Fenster und die Ausstattung des Raums deuten zusammen mit der Karte auf den besonderen Rang und das Ansehen hin, die Kartographen und die niederländische Kartographie in dieser Zeit in den Niederlanden und in ganz Europa genossen.


Der Geograph ist datiert und gehört neben dem Astronom und dem Bild Bei der Kupplerin zu den drei Bildern, die von Vermeer signiert worden sind. Die Signatur IVer Meer / MXCLXIII ist an exponierter Stelle am oberen Bildrand angebracht. In der rechten Bildecke wird der Namenszug durch eine raffinierte Lichtführung unübersehbar. Auf der von Schattenflächen verdunkelten Wand erhellt ein schwacher Lichtschein, von einem weiteren parallel geführten Lichtstreifen betont, die Signatur, auf die der Blick des Betrachters zusätzlich durch den schwarzen Rahmen der Karte hingeführt wird.


Mit der Darstellung eines Geographen reagiert Jan Vermeer auf einen Paradigmenwechsel der Gesellschaft seiner Zeit. Bis in das 17. Jahrhundert hinein war es nicht üblich, sich mit der Ausdehnung, Gestalt und Geschichte der Erde zu beschäftigen. Kirchliche Kreise sahen darin eine Zuwiderhandlung gegen den Heilsplan Gottes. Trotzdem erhielten diese Wissenschaften durch die Entdeckungen der Seefahrer und von Astronomen wie Galilei und Kepler, die die niederländische Erfindung des Fernrohrs nutzten, großen Aufschwung. Seit den Entdeckungen neuer Küsten und Länder in Amerika, Asien und Afrika benötigten Kaufleute und Seefahrer immer mehr geografisches Wissen, das in Büchern, Karten und Globen gesammelt und aufbereitet wurde.

Dies ist ein Teil des Wikipedia-Artikels, der unter CC-BY-SA-Lizenz verwendet wird. Der vollständige Text des Artikels ist hier →


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