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Virginal

Jan Miense Molenaer

Virginal

Jan Miense Molenaer
  • Datum: 1640
  • Stilrichtung: Barock
  • Genres: Genremalerei
  • Medium: Öl, panel
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Das Virginal ist eine kleine Bauform des Cembalos, also ein Kielinstrument. Seine Saiten werden von Kielen (Plektren) über eine von der Klaviatur betätigte Mechanik gezupft. Beim Virginal verlaufen die Saiten parallel zur Klaviatur, somit quer zu den Tasten. Virginale sind typischerweise einmanualig sowie einchörig und haben eine polygonale oder rechteckige Form. Sie kommen in Tischform (fest montierte Beine) und in Box-Form (keine montierten Beine) vor.


Das Virginal wurde erstmals von Paulus Paulirinus von Prag in seinem Liber viginti artium (Buch der 20 Künste; 1459–63) erwähnt. Er führte den Namen auf lateinisch virgo = ‚Jungfrau‘ zurück: "...Virginale dictum, quod uti virgo dulcorat mitibus et suavissimis vocibus." - "...Man nennt es Virginal, weil es wie eine Jungfrau (= virgo) mit weicher und süßer Stimme singt."


Curt Sachs hingegen postulierte eine Namensherkunft von virga ‚Dorn, Stab‘, die sich auch noch in aktuellen Auflagen von Musik in Geschichte und Gegenwart wiederfindet.


Die heutige Bezeichnung „Virginal“ ist bis zu einem gewissen Grade problematisch, da die historische Nomenklatur etwas anders war: In Italien wurden polygonale Virginale meist als "arpicordo" oder als "clavicordio" bezeichnet, aber besonders im 17. Jahrhundert auch als "spinetta". Auch in anderen europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich und den Niederlanden wurden diese Instrumente als „Spinett“ oder „épinette“ bezeichnet. In England wurde der Terminus „virginalls“ immer im Plural verwendet, manchmal auch als „a pair of virginalls“, und meinte im 16. und frühen 17. Jahrhundert jede Form von Kielinstrumenten, also auch Cembali, und keineswegs nur das Instrument, das man heute als Virginal bezeichnet. Die Musik der heute als englische „Virginalisten“ bekannten Komponisten William Byrd, John Bull, Giles Farnaby, Thomas Morley, Peter Philips u. a. ist also keineswegs völlig spezifisch für das Virginal bestimmt, obwohl sie sicherlich oft auf den damals weitverbreiteten „echten“ Virginalen gespielt wurde.


Das Virginal geht, ebenso wie das Cembalo und das Clavichord, auf das im 13. Jahrhundert aufkommende, mit einer Tastatur versehene Polychord und auf das Psalterium zurück. 1440 beschrieb Henri Arnaut de Zwolle in einem seiner Traktate die Konstruktion eines "clavisimbalum" und eines "clavicordum", und gibt die Möglichkeit an, aus einem viereckigen Clavichord ein "clavisimbalum" zu machen, wenn man statt einer Tangentenmechanik Springer mit Kielen einbaut. Möglicherweise meinte Arnaut mit einem solchen viereckigen "clavisimbalum" ein Virginal - allerdings ohne diesen Namen zu nennen.


Erste Abbildungen des Virginals sind ein Holzschnitt in Sebastian Virdungs Musica getutscht von 1511, und elegante Intarsien vom Beginn des 16. Jahrhunderts an einer Tür der Stanza della Segnatura im Vatikan, und im Studiolo der Isabella d'Este im Palazzo Ducale in Mantua. Das erste erhaltene Instrument ist ein Virginal von Francesco de Portalupi aus Verona von 1523; es befindet sich heute im Musée de la Musique in Paris.


Virginale waren vom 16. bis 18. Jahrhundert besonders in Italien, England und den südlichen Niederlanden (heute Belgien) verbreitet. Die Hauptzentren des Virginal- und Cembalobaus lagen in Italien, und ab ca. 1580 bis ca. 1650 in Antwerpen. Der Höhepunkt der Beliebtheit lag im 16. und 17. Jahrhundert, allein aus der Zeit vor 1600 sind aus Italien mehr als 100 Virginale erhalten, im Vergleich zu "nur" etwa 50 Cembali.


Italienische und frühe Virginale hatten meistens eine polygonale Form (fünf-, sechs-, oder selten siebeneckig), während flämische Instrumente ab ca. 1580 und englische Instrumente des 17. Jahrhunderts die rechteckige Form bevorzugten; auch neapolitanische Instrumente, z. B. von Honofrio Guarracino (1628-nach 1698), sind normalerweise rechteckig. Die meisten historischen Virginale, vor allem in Italien und Flandern, hatten im Bass eine kurze Oktave mit C / E. Italienische Instrumente des 16. Jahrhunderts hatten dabei nach oben hin sehr häufig einen relativ großen Umfang bis f''' (z. B. die Virginale von Portalupi 1523, und von A. Patavinus). In der überlieferten Musik gibt es allerdings nur wenige Werke von venezianischen Tanzmeistern wie Giovanni Picchi oder von neapolitanischen Komponisten wie Ascanio Mayone, die zumindest bis zum d''' hochsteigen.

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