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Jacopo Tintoretto

Jacopo Robusti, Jacopo Comin (Il Furioso)

Jacopo Tintoretto

Jacopo Robusti, Jacopo Comin (Il Furioso)

Jacopo Robusti, gen. Jacopo Tintoretto (* 29. September 1518 in Venedig; † 31. Mai 1594 ebenda), war ein italienischer Maler. Sein Name Il Tintoretto („das Färberlein“) ist vom Handwerk seines Vaters abgeleitet. Sein Vater hieß, wie erst jüngst entdeckt wurde, wahrscheinlich Giovan Batista Comin und erhielt wegen der heldenhaften Verteidigung eines Stadttors von Padua 1509 den Ehrennamen Robusti.


Jacopo Tintoretto war wiederum der Vater der Malerin Marietta Robusti, genannt „La Tintoretta“, und der Maler Domenico Tintoretto und Marco Tintoretto. Nachdem Marietta, Domenico und Marco Robusti gestorben waren, erbte deren Schwester Ottavia als Haupterbin die Werkstatt und heiratete auf Weisung ihrer Brüder den deutschstämmigen Maler Sebastian Casser, der in der Tintorettowerkstatt ausgebildet worden war.


Tintorettos Grab befindet sich in der Madonna dell’Orto, die wichtige Werke von ihm beherbergt.


Von den Werken seiner frühen Zeit, in welchen er Tizian nahestand, sind der Sündenfall und der Tod Abels (in der Akademie zu Venedig), Venus, Mars und Amor (im Palazzo Pitti zu Florenz), das Altarblatt mit einer Darstellung des hl. Markus mit den hll. Bartholomäus und Hieronymus in der Markuskathedrale von Korčula (Kroatien), die Anbetung des Kalbes und das Jüngste Gericht (in Santa Maria dell' Orto in Venedig), die Hochzeit zu Kana (in Santa Maria della Salute) und die große Kreuzigung (in der Scuola Grande di San Rocco) hervorzuheben. Letzteres Gebäude hat 56 Gemälde von Tintorettos Hand aufzuweisen (z. B. auch das Gemälde Glorie des hl. Rochus von Montpellier).


Zahlreiche Gemälde hat er für den Dogenpalast geschaffen. Das kolossale Paradies ist das größte Tafelbild der Welt. Für zwei Säle im Dogenpalast schuf Tintoretto im Auftrag des Guglielmo Gonzaga zudem den Gonzaga-Zyklus. Er besteht zum einen aus vier Gemälden über die vier Markgrafen von Mantua, die im Jahr 1579 vollendet wurden. Vervollständigt wird die Serie durch vier weitere Bilder über die beiden Herzöge Federico II. Gonzaga und Francesco III. Gonzaga, die im Mai 1580 abgeschlossen waren.


Zahlreiche weitere Gemälde von ihm befinden sich in den Galerien zu Paris, London, Dresden, Berlin, Wien, Madrid, Florenz, Venedig, Bukarest und anderen Städten.
Beispiele sind:


Es wird angenommen, dass Tintoretto zeitweise in der Werkstatt Tizians beschäftigt war und dort lernte. Tintoretto war ein kleinwüchsiger Mensch, stellte sich selbst aber immer größere Aufgaben. Die Kunstgeschichte vermutet, dass er sich deshalb auch mit Themen beschäftigte, die die Randgruppen der Gesellschaft betrafen. Er malte Bilder, die Sklaven (Sklavenwunder auch Wunder des heiligen Markus betitelt, 1547/48) darstellten oder Kranke (Heilung der Pestkranken, 1548/49). Mit diesen großformatigen Bildern war er in Venedig zum bedeutendsten Maler geworden. Seine Arbeiten weisen oft sehr große Querformate auf, entsprechend der Räume, für die sie hergestellt wurden. Sein überlieferter Wahlspruch „Von Michelangelo die Zeichnung, von Tizian die Farbe“ ist vor diesem Hintergrund zu verstehen. Seine Maltechnik und Farbpalette enthält ein hoch entwickeltes Helldunkel. In den Jahren ab 1540 entwickelte Tintoretto den Manierismus mit seinen verzerrten Körperproportionen und ungewohnten Perspektiven des Raums weiter. Viele kompliziertere Posen seiner dargestellten Personen überprüfte er am lebenden Modell. Anregungen für seine an Bühnenbilder erinnernden Architekturen, beispielsweise in dem Gemälde Fußwaschung von 1548/49 bezog Tintoretto von den Theatern Venedigs. Eine besondere Rolle im Werk Tintorettos spielte die Darstellung von Frauen. Seine Motive sind verführerische Frauen, Opfer sexueller Gewalt, Heldinnen, aber auch Huren, Musen, Mütter und Töchter. Seine Darstellungen platzieren die weiblichen Figuren oft im Vordergrund, was bei Betrachtern zu einer Identifikation mit der Figur führen konnte. Der Maler dachte also auch an ein weibliches Publikum für seine Bilder. So stellt er die Susanna als zwar verfolgte Unschuld dar, viele Details des Bildes zeigen die Ambivalenz in Tintorettos Frauenbild zwischen Sinnlichkeit und Frömmigkeit.

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