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Ilka Gedő

Ilka Gedő

Ilka Gedő (* 26. Mai 1921 in Budapest; † 19. Juni 1985 ebenda) war eine bedeutende Vertreterin der ungarischen Grafikkunst und Malerei. Bis zum Jahre 1949, als sie ihre künstlerische Laufbahn vorläufig beendete, schuf sie ein sehr umfangreiches Grafikwerk, das verschiedene Serien von Zeichnungen („Selbstporträts“, „Ganz Fabrik“, „Tischserie“) umfasst. Sie interessierte sich für kunstphilosophische und kunstgeschichtliche Fragen und fertigte Übersetzungen aus Goethes Farbenlehre an. Nach einer Unterbrechung von anderthalb Jahrzehnten setzte sie ihre Laufbahn im Jahre 1964 fort. 1969/1970 verbrachte sie ein Jahr in Paris. In den zwei Schaffensperioden sind 152 Gemälde und eine sehr große Zahl von Zeichnungen entstanden.


Ilka Gedő wurde als Tochter von Simon Gedő und Elsa Weisskopf geboren. Gedő wuchs in einer Familie auf, in der sie die Möglichkeit erhielt, eine gebildete und sensible Künstlerin zu werden. Ihr Vater war Gymnasiallehrer für ungarische Literatur und deutsche Sprache, ihre Mutter eine Büroangestellte mit unerfüllten schriftstellerischen Ambitionen.


Gedő besuchte die Új Iskola (Neue Schule), eine Institution, gegründet von Frau László Domokos, geborene Emma Löllbach, die sich die Reformbestrebungen der neuen Pädagogik, wie etwa Gruppenarbeit, projektbezogener Unterricht, zu eigen machte. Gedő begann bereits als kleines Kind allein, ohne Lehrer zu zeichnen und war in ihren Jugendjahren schon eine routinierte Grafikerin. Von früher Kindheit an hielt sie ihre Erlebnisse in Zeichnungen beinahe tagebuchartig fest. Die Zahl ihrer Kinder- und Jugendwerke beträgt ungefähr 2000 Zeichnungen.


Die Skizzenhefte sind beinahe vollständig erhalten geblieben, und sind in ihrer Handschrift mit Datum und Themenangabe versehen.


Beim Lesen der Erinnerungen stellt sich heraus, dass das Zeichnen für Gedő schon in ihrer Kindheit sowohl eine über alles geliebte Tätigkeit als auch eine Flucht war.


Nach dem Abitur wollte Gedő nach Paris gehen, jedoch bricht der Zweite Weltkrieg aus. Es ist ihr aufgrund der ungarischen Judengesetze nicht möglich, die Kunstakademie zu besuchen. Gedő erhält Unterricht in der Zeichenschule von Tibor Gallé und besucht zwischen 1942 und 1944 auch die Freie Schule von István Örkényi-Strasser.


Bereits die um 1939/1940 entstandenen Blätter zeugen von einem ausgeprägten Gefühl für die Malerei und einer immer sichereren Technik. Die Reihe ihrer Zeichnungen lässt sich chronologisch ordnen, und so begegnet man einem visuellen Tagebuch. Dieses Tagebuch führte sie auch während der im Ghetto verbrachten Monate des Terrors weiter.


Während des Zweiten Weltkriegs kam Gedő im Sommer 1944 in das Zwangsghetto von Budapest. Im Sommer 1944 zog Gedő in das mit gelbem Judenstern versehene Haus in der Erzsébet krt 26. Dieses Haus, in dem Gedő bis zum 18. Januar 1945 lebte, befand sich in der unmittelbaren Nähe des späteren Ghettos. Zunächst war dieses Gebäude Teil des Notkrankenhauses in der Wesselényi Miklós utca 44, das später als Obdach für Waisen oder verlassene Kinder diente. Diese Kinder erscheinen auf den Ghettozeichnungen von Gedő.


Im Ghetto sind auch vier Selbstbildnisse entstanden. 1944 war die Künstlerin erst 23 Jahre alt, dennoch blickt uns auf einem der im Yad Vashem Art Museum vorhandenen Selbstbildnisse eine Person an, deren Alter nicht definierbar ist oder die doch eher gealtert scheint. Die Augen zeugen von der schon erfolgten Gebrochenheit, die aus dem Bogen der zusammenpressten Lippen nach unten verlaufende Linie hingegen zeigt, dass sie noch Kraft für den Kampf um ihr Leben hat.

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