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Hieronymus Boschs Triptychen

Hieronymus Bosch

Hieronymus Boschs Triptychen

Hieronymus Bosch
  • Originaltitel: Tríptico del Jardín de las delicias
  • Datum: 1510 - 1515
  • Stilrichtung: Nördliche Renaissance
  • Serien: The Garden of Earthly Delights
  • Genres: religiöses Gemälde
  • Medium: Öl, panel
  • Abmessungen: 220 x 389 cm
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Das Triptychon Der Garten der Lüste wurde vom niederländischen Malers Hieronymus Bosch (um 1450–1516) gemalt. Es ist im Museo del Prado, Madrid, zu besichtigen. Es gibt keine konkreten Hinweise auf seine Entstehungszeit; die Forschung geht vom Entstehungsjahr 1500 aus.


Die beiden Außenflügel zeigen die Schöpfung der Welt am dritten Tag, als Gott nach christlichem Verständnis Land, Meer und Pflanzen schuf. Der linke Innenflügel zeigt den Garten Eden mit Gott, Adam und Eva; die Mitteltafel den Garten der Lüste und der rechte Innenflügel die Hölle. Ausgeklappt misst das Triptychon 220 × 390 cm.


In zugeklapptem Zustand erscheint auf der Frontseite (Außenflügel) das Bild einer Erdscheibe, die in einer durchsichtigen Kugel schwebt. Gottvater ist in der linken oberen Ecke abgebildet, die Überschrift zitiert Ps 33,9 EU: „Ipse dixit, et facta sunt. Ipse mandavit, et creata sunt“. Sie stellt den dritten Tag der Schöpfungsgeschichte dar: Gott hat Land und Meer voneinander getrennt und die ersten Pflanzen geschaffen.


Im unteren Bildteil des linken Flügels hat Bosch die Erschaffung Evas nach dem biblischen Schöpfungsbericht (Gen 1,27 EU und Gen 2,20-25 EU) in Szene gesetzt. Die drei Figuren Adam, Gott – allerdings in Gestalt Jesu – und Eva sind durch Berührungen miteinander verbunden. Die Schlange, Inbegriff für den Sündenfall, ist entfernt am rechten mittleren Bildrand sich um einen Baum schlängelnd dargestellt.


Daneben präsentiert das Bild eine Reihe fantastischer Einfälle: Ein Berg im Hintergrund scheint Unterschlupf für zahllose Vögel zu sein, die aus ihm herausfliegen, in die Ferne schweifen und zurückkehren – der Wechsel von Geburt, Tod und Wiederkehr. In der Mitte befindet sich in einem klaren Teich ein bizarrer Brunnen, der Lebensbrunnen, in dessen Innern eine Eule sitzt. Um den Teich herum sind zahlreiche Tiere gemalt, die meisten von ihnen friedlich. Vorlage für die Darstellungen waren möglicherweise Bestiarien, exotische Tiere wie Giraffe und Elefanten waren Bosch wahrscheinlich nicht aus eigener Anschauung bekannt. Auch fantastische Wesen wie das Einhorn und drachenähnliche Wesen haben Eingang in diese Kompendien gefunden und wurden ebenso ernst genommen wie reale Tiere. Eine Missgeburt von einem Hund (er hat nur zwei Beine) ist zu sehen. Unheil deutet sich schon im Paradies an: einem Pfuhl mit trübem Wasser am unteren Rand entschlüpfen hässliche Kreaturen. Vor allem dadurch, dass ein Löwe ein junges Reh angreift und dieses auffrisst. Eine Deutung dafür, dass ausgerechnet im Paradies man die dunkle Seite der Natur sehen kann, liegt darin, dass Bosch vermutlich zeigen will, dass die Natur und damit auch der Mensch niemals frei von Sünde ist und niemals gewesen ist.


Der lange Zeit anhaltenden Interpretation der Mitteltafel als Warnung gegen die Todsünde Wollust setzte 1947 erstmals der Kunsthistoriker Wilhelm Fraenger eine völlig neue Sicht entgegen: Er deutete die Darstellung als utopisches Traumbild eines Liebes-Paradieses. In der Tat zeigt Bosch auf der Mitteltafel ein fried- und freudvolles Beisammensein von Mensch und Tier. Um einen kreisförmigen Teich, in welchem Menschen baden, zieht eine Prozession von Reitern auf Pferden und Lasttieren herum; am linken Rand des Bildes sitzen zwischen den Menschen übergroße Vögel (Eisvogel, Wiedehopf, Grünspecht, Rotkehlchen und Stieglitz). Neben skurrilen Bildelementen dominiert eine unaggressive, harmonische Stimmung. Sexualität wird als von positiven Emotionen getragenes, behutsames Spiel betrachtet. Sogar Dämonen, die im oberen Teil des Bildes neben dem Lebensbrunnen planschen – sein Unterbau ist eine große Waldbeere – geben sich der positiven Stimmung hin. Überall sind überdimensionale Früchte, vornehmlich Erdbeeren, Vogel-Kirsche, Himbeeren und Brombeeren platziert, Zeichen der Lebensfülle und der Erotik. Am Rande des unteren Bildabschnitts steht eine kleine Gruppe von Frauen, deren Äußeres darauf schließen lässt, dass es sich um Nonnen handelt. Das Haupthaar ist am Schädel vorne wegrasiert (wie es bei Nonnen üblich war, damit es nicht unter der Kopfbedeckung herauslugt), eine von ihnen hat den Flagellationsriemen locker um die Oberschenkel gewunden. Die Darstellung der Nonnen in der Szene ist – trotz ihrer Nacktheit – nicht als Provokation gedacht, sondern von dem Wunsch getragen, die Kirche in diese friedvolle, harmonische Welt einzubeziehen. Im rechten Bildhintergrund hebt ein beflügelter Mensch, eine Frucht über sich tragend, ab und steigt zum Himmel auf.

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