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Hans von Aachen

Hans von Aachen

Hans von Aachen (* 1552 in Köln; † 4. März 1615 in Prag), auch Johann von Aachen (nach der Geburtsstadt seines Vaters) oder Jan van Achen, Aken oder Janachen genannt, war ein deutscher, aus dem Rheinland stammender Maler mit der internationalen Laufbahn eines erfolgreichen Wanderkünstlers und Hofmalers.


Hans von Aachen lebte und arbeitete in Italien, Bayern und Prag. Zu seinen Werken gehören neben zahlreichen Porträts vor allem allegorische, mythologische und religiöse Gemälde sowie eine große Anzahl von Kupferstichen und Zeichnungen.


In seinem 1604 veröffentlichten Schilder-Boeck berichtet der Maler und Schriftsteller Karel van Mander, dass der junge Hans von Aachen bereits früh durch zeichnerisches Talent auffiel. Sein Lehrer in Köln war ein nicht näher bekannter, wohl aus Antwerpen stammender Maler, bei dem von Aachen eine Ausbildung nach flämischer Tradition genoss.


Bereits kurz nach dem Ende seiner Lehrzeit verließ von Aachen seine Heimatstadt und reiste im Jahr 1574 südwärts nach Italien. Dort zog es ihn zunächst nach Venedig und er fand Arbeit bei dem aus Antwerpen stammenden Maler und Kunsthändler Gaspar Rem sowie Unterstützung in der lokalen Gemeinschaft nordeuropäischer Händler und Künstler. Noch binnen Jahresfrist reiste von Aachen weiter nach Rom. Er kam im Hause des Anthonis Santvoort unter, wo er im Austausch mit anderen Malern wie Bartholomäus Spranger und Hans Speckaert seine Technik verfeinerte und zu seinem eigenen Stil fand. Obwohl bei van Mander überliefert ist, dass von Aachen in dieser Zeit viel gemalt hat, sind aus dieser Periode vor allem Zeichnungen erhalten geblieben.


Währenddessen knüpfte von Aachen in Italien ein breites Netz aus Kontakten zu anderen Künstlern, Händlern und Auftraggebern. Er entwickelte sich im Laufe der 1580er Jahre zu einem geschätzten Maler, der bedeutende Aufträge erhielt. 1585 arbeitete er in Florenz am Hofe des Großherzogs der Toskana Francesco I. de’ Medici. Der Auftrag, den Großherzog zu porträtieren war entscheidend für seinen Aufstieg zum Hofmaler. Von Aachens frühe Bildnisse sind mit ihren lockeren Pinselstrichen und der bräunlichen Farbpalette noch stark durch die nordeuropäische Malerei geprägt. Das heute im Kölner Wallraf-Richartz-Museum ausgestellte Selbstbildnis von circa 1574 ist ein gutes Beispiel dafür. Die Kombination von nord- und südeuropäischen Einflüssen, die sich in von Aachens Arbeiten zum Ende seiner italienischen Periode zeigt, ist charakteristisch für seine spätere Malerei. Ein weiteres Thema, das sich durch von Aachens gesamte Karriere zieht, ist die Genremalerei. Dabei verwendet er oft sein eigenes, lachendes Gesicht, meist gut erkennbar an den schlechten Zähnen, in Darstellungen von ausgelassenen Paaren oder Kuppeleiszenen.


Um 1588 kehrte Hans von Aachen zurück nach Deutschland und ließ sich in München nieder. Dort arbeitete er für die Familie des Herzogs Wilhelm V. von Bayern, für die Fugger in Augsburg und erstellte Altarbilder für den Münchener Jesuitenorden. Obwohl von Aachen schon in Italien an religiösen Gemälden gearbeitet hatte, entwickelte er gerade in München, geprägt durch die strenge katholische Ausrichtung des herzoglichen Hofes, für seine Darstellungen eine Ikonografie, die stark von den Ideen der Gegenreformation beeinflusst war. Durch die Zusammenarbeit mit der Stecherfamilie Sadeler und dem Miniaturenmaler Joris Hoefnagel begann er sich hier zum ersten Mal mit Kupferstichen zu beschäftigen. Gemeinsam fertigten sie eine Reihe von Stichen mit religiösen und allegorischen Motiven, die teilweise auf von Aachens bisherigen Gemälden beruhten, teilweise aber auch Erstentwürfe waren. Die Verbreitung dieser Stiche über ganz Europa trug wesentlich zu Hans von Aachens Ruhm bei.

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